Ansonsten droht der Club noch mehr Sponsoren zu verlieren

Jede Nachricht für sich war für den HSV nicht wirklich überraschend: Das angekündigte Ende der Partnerschaft mit Stadionnamensgeber Imtech – erwartet. Die Kündigung von Trainingslagerpartner Zillertal – in Kauf genommen. Das drohende Aus der südkoreanischen Sponsoren nach dem Verkauf Heung Min Sons – nur logisch. Ein Trend, so wird beim HSV eilig versichert, sei dieses Triple der Schreckensmeldungen keineswegs.

Tatsächlich kann der HSV nur wenig dafür, dass mit Imtech nun das dritte Unternehmen, das sich für viele Millionen Euro die Namensrechte am Stadion gesichert hatte, in eine wirtschaftliche Schieflage geraten ist und den nachvollziehbaren Entschluss getroffen hat, das wenige noch vorhandene Geld besser als auf dem Dach des einstigen Volksparkstadions zu investieren. Doch mindestens genauso klar sollte den Verantwortlichen des HSV auch sein, dass ein attraktiver Nachfolger nur bei entsprechend attraktiven Erfolgen auf dem Platz gefunden werden kann. Denn eine graue Maus der Bundesliga, und nichts anderes war der HSV in den vergangenen Jahren, hat bei möglichen Sponsoren nicht die erhoffte Anziehungskraft.

Wenn der Verein nun also nicht aufpasst, droht aus der Einbahnstraße der Vermarktung – immer mehr, immer besser, immer lukrativer – eine Sackgasse zu werden. Denn bei aller Anziehungskraft, die der Fußball für viele Firmen noch immer ausstrahlt, wollen sich die meisten Sponsoren am liebsten im Erfolg ihrer Partner sonnen. Bleibt dieser langfristig aus, bleiben auch die Werbemillionen aus.

Ein abschließender Gruß an alle Fußballromantiker: Natürlich darf man den Weltrekord bedauern, dass nach Imtech bald ein vierter Namenspartner dem HSV aufs Dach steigt. Die Aufregung darüber sollte man sich aber sparen, da dieser Kampf vor zwölf Jahren zum Preis vieler Millionen Euro verloren ging. Viel wichtiger ist, dass der Fußball auch zukünftig in der AOL-Nordbank-Imtech-Was-auch-immer-Arena bezahlbar sein wird. Und für Fans, die zuletzt erfolgreich dafür kämpften, nicht mehr als 20 Euro für eine Stehplatzkarte zu bezahlen, bleibt die Arena ohnehin das gute alte Volksparkstadion.