Behörde, Eltern, Träger haben sich auf Konzept geeinigt

Mit mehr als drei Jahren Verspätung wird der Kita-TÜV in Hamburg eingeführt. Der genaue Start ist zwar immer noch unbekannt. „Im Laufe des Jahres 2014“, sagt Sozialsenator Detlef Scheele (SPD). Aber immerhin steht jetzt das Konzept. Behörde, Träger und Eltern haben sich endlich auf einheitliche Kriterien geeinigt, auf welche die Einrichtungen künftig überprüft werden sollen.

Dass derart viele Akteure eine gemeinsame Lösung erarbeitet haben, ist die eigentliche Leistung. Zwar gab es von Anfang an ein gemeinsames Ziel, nämlich die Verbesserung der Qualität in den Kitas. Doch alle Beteiligten hatten auf dem Weg dahin unterschiedliche Interessen und Befürchtungen. Eltern wollen wissen, wo ihre Kinder am besten betreut werden. Die Kitas selbst hatten die Sorge, dass bei der Dokumentation der Tätigkeiten die Arbeit mit den Kindern zu kurz kommen könnte. Und die Sozialbehörde musste dass Instrumentarium einführen, da es gesetzlich vorgeschrieben ist.

Am Ende aber scheint die Vernunft gesiegt zu haben. Wichtig dabei ist die Forderung des Landeselternausschusses nach Transparenz. Auch wenn es bei 1100 Kitas in Hamburg unmöglich ist, alle Konzepte miteinander zu vergleichen, so müssen doch bestimmte objektive Daten einsehbar sein. Wie viele Betreuer kümmern sich um wie viele Kinder? Wie oft finden Entwicklungsgespräche mit den Eltern statt? Welche pädagogischen Ziele hat die jeweilige Kita?

Der Kita-TÜV kann im besten Fall ein gutes Instrument sein, um einen Überblick über die Vielfalt der verschiedenen Einrichtungen zu bekommen. Eine Art Kunden-Service. Für die Einrichtungen selbst ist die Kita-Inspektion ein gutes Mittel, eine fundierte Außenansicht zu erhalten. Die Kritik soll nicht nieder-, sondern besser machen. Es ist nie verkehrt, eine Expertise darüber zu erhalten, wo man steht und was man besser machen könnte. Bleiben die Ausgaben: Bis zu 10.000 Euro kostet der Kita-TÜV alle vier Jahre. Die großen Träger werden das Geld vergleichsweise leicht aufbringen. Die kleinen Kitas werden sich schwerer tun. Für sie muss über Zuschüsse nachgedacht werden.