Hamburg muss nur wollen

18. Juli: Wie stark kann der Flughafen noch wachsen?

Wie kann Herr Dressler sagen, sie wüssten nicht, ob sich die Besiedelung in der betroffenen Region derart geändert habe, dass es Probleme für den Bau eines neuen Flughafens geben könne? Jeder, der sich ein Grundstück für eine bestimmte Option kauft, hält diese Option so lange aufrecht, wie ihm dieses Grundstück gehört. Hat Hamburg das etwa nicht getan? Die Fehler, die in Berlin gemacht wurden, sind hinreichend bekannt und weltweit werden ständig neue Flughäfen gebaut, Hamburg kann das auch, man muss es nur wollen. Nicht nur benötigter Wohnraum könnte in Fuhlsbüttel entstehen, eventuell auch irgendwann ein olympisches Dorf, gar nicht weit vom neuen Flughafen entfernt.

Arno Meyer, per E-Mail

Nur sechs Stunden Nachtruhe

Die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung werden verharmlost. Dadurch werden der Flughafen und die Hamburger Politiker immer unglaubwürdiger. Kein Wunder, dass die kritischen Stimmen immer stärker werden. Ein Beispiel ist das Nachtflugverbot, das seinen Namen nicht verdient. Eigentlich ist das ein Witz. Es besteht ein gesetzlicher Anspruch auf acht Stunden Nachtruhe. Bis 24 Uhr entscheiden die Fluggesellschaften selbst, ob sie starten oder landen. Ab sechs Uhr wird auf jeden Fall wieder im Minutentakt geflogen. Bleiben sechs Stunden Nachtruhe. Die Anzahl der Flugbewegungen in der Zeit nach 23 Uhr ist gerade erheblich gestiegen. Und was machen Flughafen und Politik? Loben sich für die „tollen Maßnahmen“ zur Reduzierung der Störungen in der Nachtflugverbotszeit.

Dieter Hillebrand, per E-Mail

Kampfbegriff der Linken

17. Juli: Se­nats­spre­cher re­la­ti­viert Scholz-Worte zu Po­li­zei­ge­walt

Der Begriff „Polizeigewalt“ ist ein von Linksextremisten verwandter Kampfbegriff, der das staatliche Gewaltmonopol und die illegitime Gewalt des „linken“ Mobs auf eine Stufe stellt und daraus ein Recht auf „Gegenwehr“ konstruiert. „Polizeigewalt“ gibt es nur in Polizeistaaten. Die Demokratie setzt auf Meinungsfreiheit und verbietet jede gewaltsame Durchsetzung von Interessen. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Reaktion der Polizei rechnen. Nur sie darf – und muss – dann staatlichen Zwang einsetzen, um die Rechte der Menschen zu verteidigen. Olaf Scholz hat als Demokrat völlig zu recht gegen den polemischen Kampfbegriff der „Polizeigewalt“ Stellung bezogen. Da gibt es nichts zu relativieren, nur zu erklären. Fehlverhalten einzelner Beamter ist etwas ganz anderes. Solchen Vorwürfen nachzugehen, liegt auch im Interesse der Polizei.

Dirk Reimers, Ehrenvorsitzender des Polizeivereins Hamburg e.V.

Hochanständige Kanzlerin

17. Juli: G20-Gip­fel: Kanzlerin Merkel erteilt Hamburgs CDU scharfe Rüge

Frau Bundeskanzlerin hat gesprochen: Aufrichtig und hochanständig – und das mitten im Wahlkampf, in dem üblicherweise überwiegend ein anderer Ton herrscht, wenn es um die Gegnerpartei geht. Angela Merkel hat Rückgrat genug, um ihre Parteifreunde in Hamburg zu tadeln und „zurückzupfeifen“. Sie übernimmt Mitverantwortung an den geschehenen Ausschreitungen rund um den G20-Gipfel und stellt sich hinter den Hamburger Bürgermeister.

Anke Rowe, per E-Mail

Merkel übernimmt Verantwortung

Anstatt differenziert über G20 und die den Gipfel begleitende Krawalle zu diskutieren, soll mit pauschalen Schuldzuweisungen davon abgelenkt werden, dass ihnen das Format fehlt, differenzierte Vorschläge zu unterbreiten. Wie anders verhält sich dagegen Frau Merkel: Auch wenn es gedauert hat, sie steht zu ihrer Verantwortung und erteilt Trepoll und Co. eine deutliche Rüge.

Regina Pflocksch, per E-Mail

Chance für Internetwirtschaft

17. Juli: China und der Hafen - passt das? und Ha­fen-Prä­si­dent schreibt Brand­brief gegen China-Ter­mi­nal

Die Überschrift des Kommentars lässt sich mit einem klaren Ja beantworten. Zum einen erfordert eine erfolgreiche Wettbewerbsposition im Zeitalter der Globalisierung, dass man seine Strukturen international ausrichtet, was im Hamburger Hafen in der Vergangenheit viel zu wenig getan wurde. Zum anderen ist der Einstieg der Chinesen nicht nur in logistischer Hinsicht eine große Chance, da ein Konzern wie Alibaba zu den größten E-Commerce-Unternehmen auf der Welt zählt und eine enge Anbindung an Hamburg schon durch die gegenseitigen Kontakte ebenfalls die hiesige Internetwirtschaft gewaltig nach vorne bringen könnte. Deshalb sollte man den Nutzen eines neuen Containerterminals trotz Überkapazitäten auf den globalen Märkten nicht unterschätzen, zumal der Senat hier bestimmte Auflagen machen kann, um die Wertschöpfung in eine innovative Richtung zu steuern.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Rehe und Pfifferlinge in Eißendorf

17. Juli: So viel Wohnung gibt es für eine halbe Million

Das war ja wieder typisch. Die Karte mit den Immobilienpreisen endet am nördlichen Elbufer. Dabei sind südlich der Elbe bereits Menschen gesehen worden, sogar solche, die in Immobilien leben. Wir leben seit 33 Jahren in Eißendorf in einem Haus auf einem Waldgrundstück. Viele Singvögel besuchen uns täglich, die Rehe laufen in der Morgendämmerung um unser Haus, in diesem Jahr habe ich schon Pfifferlinge und Steinpilze auf eigenem Grund geerntet. Unsere Straße endet im Wald. Wir sind in fünf Minuten auf der Autobahn, in zehn Minuten an der HVV- Bushaltestelle und in 20 Minuten an der S-Bahn Richtung Jungfernstieg. Übrigens: Auf der Schanze möchten wir nicht mal geschenkt wohnen.

Astrid Berndt, per E-Mail