Anerkennung für uns Udls

14. Juli: Der Abend für die G20-Polizisten

Die Einflussreichen der Welt sollten letzte Woche mit Musik an gemeinsame Ziele erinnert werden, um auch in Gesprächen Verbindungen zu knüpfen und zu vertiefen. Jetzt durften nun wir Polizeibeamte spüren, dass auch Hamburg seinen Udls verbunden ist. Ein großes Dankeschön an alle, die diesen traumhaften Abend ermöglicht haben. Anerkennung, Wertschätzung und Respekt – unbezahlbar und gerade deshalb so wichtig.

Susanne Kadler, per E-Mail

Als Nevermann sich trollte ...

13. Juli: Olaf Scholz ,Ich bitte die Hamburger um Entschuldigung‘

Wenn dem Bürgermeister jetzt vorgeworfen wird, er habe seine Zeit beim Konzert in der Elbphilharmonie verbracht, statt vor Ort in der Schanze zu sein und den Einsatz der Polizei zu überwachen, und er habe stattdessen nur zwei Tage nach den Vorfällen dorthin gefunden und er solle sich ein Beispiel an Helmut Schmidt nehmen, möchte ich an Folgendes aus den Tagen der großen Flut 1962 erinnern: Mein Vater war als Polizeibeamter im Einsatzstab im Präsidium am Karl-Muck-Platz. So sein Bericht: Bürgermeister Paul Nevermann kam erst nach einiger Zeit (es war nach meiner Erinnerung auch nicht der erste Tag) aus dem Urlaub zurück nach Hamburg und erwartete vom Polizeisenator (!) Helmut Schmidt einen Lagebericht. (Die Schilderung machte später in der Polizei die Runde und sorgte für das Ansehen des Senators.) Helmut Schmidt war aber alles andere als bereit, dem Senatspräsidenten Bericht zu erstatten, und sagte nur: „Paul, geh nach Hause. Siehst du nicht, du störst!“ Und der Bürgermeister trollte sich davon. Also der Senator war gefragt, nicht der Bürgermeister. Vielleicht war das Olaf Scholz bekannt. Übrigens, wenn Schmidt und Nevermann jemals eine persönliche Freundschaft auszeichnete, ab hier waren sie nur noch Parteifreunde, was sich später an zwei Ereignissen offenbarte. Aber das ist eine eigene Geschichte

Peter Schmidt, Wedel

Eindeutige Beurteilung

10. Juli: G20-Tagebuch: Die Schwarzen und die Linken. Nach dem Wüten bleibt nur die Wut

Der Autor schreibt, was ich gesagt habe, grenze „schon an Polit-Dadaismus“. Dabei habe „der Dadaismus ... nicht verdient, mit Werner Rätz verglichen zu werden“. Es ging darum, dass ich in einer Pressekonferenz am 8.7. für das Bündnis „Grenzenlose Solidarität statt G20“ auf die Frage nach einer Distanzierung von den Ereignissen im Schanzenviertel in der Nacht zuvor erklärt hatte, diese Frage führe in die Irre und ihre Beantwortung nutze niemandem. Eine Bejahung bringt niemandem sein kaputtes Auto oder anderes zerstörtes Gut wieder, und eine Verneinung hält niemanden davon ab, beim nächsten Mal wieder genauso zu agieren. Dabei war meine Beurteilung des Geschehens eindeutig. Ich habe von „sinnloser Zerstörung“ gesprochen und davon, dass diese Ereignisse nichts mit dem zu tun hätten, was wir auf die Straße bringen wollen. Und ich habe betont, dass es um eine politische Frage gehe, um die Frage nämlich, was man tun könne und was man tun müsse, damit auf der Straße das geschehe, was man selbst als politischer Akteur will, und eben nicht das, was andere stattdessen wollen könnten. Ich hatte darauf hingewiesen, dass wir im Demobündnis eine größtmögliche Breite an Unterstützung haben, durchaus auch aus politischen Zusammenhängen, die sich selbst keineswegs als gewaltfrei verstehen. Und eben deshalb hatten wir sehr genau darüber gesprochen, ob wir eine gemeinsame Demonstration durchführen können und wie diese aussehen solle. Ich hatte gesagt, diese Absprachen seien genau und belastbar und sie würden sich im Laufe des Tages als zutreffend erweisen. Wie Sie wissen, ist eben das am Sonnabend, 8.7., auch geschehen. Das, diese politische Verständigung auf einen gemeinsamen Ausdruck, hat vielen etwas genützt. Es war gut für die an der Demonstration Beteiligten, und es war gut für die Bürgerinnen und Bürger, die wussten, was auf sie zukommt. Meinethalben hätte es sogar gut für die Polizistinnen und Polizisten sein können, von denen sich ein Großteil einen ruhigeren Tag hätte machen können, statt mit einem derart martialischen Aufgebot aufzufahren.

Werner Rätz (Netzwerk Attac, die Red.),
per E-Mail

Die Runden vor der Haustür

14. Juli: Albtraum Park­platz­su­che. Jeder Hamburger Au­to­fah­rer hat im ver­gan­ge­nen Jahr 52 Stunden nach einer Lücke Ausschau gehalten

Toll, dass so etwas mal dokumentiert wird. Ärgerlich sind nicht die Runden, die man in der Innenstadt dreht, sondern die vor der eigenen Haustür. Hatten die Anwohner früher kein Problem – egal zu welcher Tageszeit auch immer einen Parkplatz zu finden, nicht direkt vor der Tür, aber in unmittelbarer Nähe –, so wurden uns vor circa 17 Jahren 50 Prozent aller Parkplätze weggenommen. Unnötige Parkbuchten wurden gebaut, die zu dem ganzen Ärger auch noch dafür sorgen, dass das Regenwasser nicht mehr in die Erde versickern kann, um die Platanen zu versorgen. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie und warum man auf so eine Idee kommt.

Marie Anne Jakob, Hamburg