Die Hamburger sind überwältigend

11. Juli: Eine Stadt sagt Danke. Riesiges Echo auf Abendblatt-Aktion

Hallo mein Abendblatt,

danke für diese ganz außergewöhnliche Ausgabe zu diesem absolut außergewöhnlichen Ereignis. Ich bin überwältigt und gerührt von diesem Dankeschön der Hamburger an uns, die Polizei. Und: Schon seit Sonnabendmorgen haben sich die Hamburger bei uns bedankt, indem sie Blumen oder Schokolade an der Wache abgegeben oder uns während der Streifenfahrt angesprochen haben. Dafür hat sich der Einsatz gelohnt!

Susanne Bollow-Meyer, per E-Mail

Eine andere Art Danke zu sagen

Geld habe ich nicht in der Menge, die nötig wäre, einen Kurzurlaub für jeden Polizisten zu finanzieren. Ich habe eine andere Art euch Danke zu sagen: Ich verspreche euch nicht falsch zu parken, nicht zu schnell zu fahren, nicht über eine rote Fußgängerampel zu gehen, vor- und umsichtig Auto zu fahren, natürlich mit 0,0 Promille, mich in einem Stau so zu verhalten, dass eine Rettungsgasse problemlos für euch zu durchfahren ist, keinen Streit anzufangen bei dem ihr schlichten müsst, euch so zu behandeln wie ich auch behandelt werden möchte: als Mensch. Mit oder ohne Uniform immer mit Respekt. Danke.

Detlef Riedel, Hamburg

Die Arbeit der Polizei wertschätzen

Als Angehörige eines Hamburger Polizisten sagen wir den Hamburgern und dem Hamburger Abendblatt herzlichen Dank für diese großartigen Aktionen. Endlich einmal sind die Polizisten nicht die Prügelknaben der Nation, über die nach einem Großeinsatz durch Presse und Politik hergefallen wird. Das macht Mut. In der Vergangenheit waren die öffentlichen Anfeindungen oft schwer zu ertragen. Wichtiger jedoch als einmalige Danksagungen wären eine nachhaltige Akzeptanz und Wertschätzung der Polizisten bei ihrer täglichen Arbeit.

Birgit Matthies, per E-Mail

Höheres Gehalt für Polizisten

Ich war über 40 Jahre Polizeibeamter in Hamburg. Unter anderem war ich in den achtziger Jahren in der Schmilinskystraße eingesetzt. Wir sperrten die Straße, um die Innenstadt zu schützen. Steine flogen und in unserem Zug gab es keinen Beamten, der nicht verletzt war. Das Geschäft der Firma 1000 Töpfe wurde geplündert. Der damalige Innensenator versprach vieles – hat aber nichts gehalten. Die heutige Anerkennung der Bevölkerung ist großartig und ich freue mich über die Menschen, die den Einsatz der Polizei zu schätzen wissen. Es ist an der Zeit, dass der Senat sich über eine angemessene Besoldung der Polizei Gedanken macht. Es kann nicht angehen, dass junge Polizistinnen und Polizisten für 2000 Euro netto im Schichtbetrieb ihre Haut zu Markte tragen.

Jens Komatowsky, per E-Mail

Strafverfahren einleiten

11. Juli: G20 in Hamburg

Demonstration: Ja! Es ist ein Grundrecht gegen etwas zu sein und dies auch zu zeigen. Gewalt gegen Sachen und Menschen ist staatlichen Organen unter strengen Auflagen vorbehalten. Als Privatperson aber auf jeden Fall verboten. Und hier liegt – mit Ausnahme der Notwehrsituation – eine strafbare Handlung vor. Die Rechtsanwaltskammer sollte prüfen, ob ein Mitglied mit einer derartigen Rechtsauffassung wie Herr Beuth noch Mitglied und damit Anwalt sein kann. Die Staatsanwaltschaft sollte prüfen, ob hier nicht ein Strafverfahren einzuleiten ist. Danke an die Polizei, die viel Schlimmeres verhindert hat.

Günter Quast, per E-Mail

Hartes Vorgehen erwünscht

Wer zu einer Demonstration im Rahmen

eines G20-Gipfels unter dem Titel „Welcome to hell“ einlädt, der lädt ganz bewusst und damit vorsätzlich nicht zu einer friedlichen Demonstration ein. Für wie blöde halten uns eigentlich mein „Kollege“ Beuth und seine Mitstreiter? Und jetzt, nachdem Herr Beuth auch noch wirklich unerträgliche Sympathiebekundungen gegenüber den Schwerkriminellen unter den Demonstranten abgegeben hat, weshalb sich die Hamburger Rechtsanwaltskammer zu einer Presseerklärung veranlasst sah, in der die Aussagen des „Kollegen“ verurteilt wurden, rudert Herr Beuth plötzlich zurück.Ich kann nur hoffen, dass die Hamburger Rechtsanwaltskammer hart und energisch gegen den „Kollegen“ Beuth vorgeht.

Matthias Teichner, per E-Mail

Nackter Terror

Die brutalen Krawalle im Hamburger Schanzenviertel und in anderen benachbarten Gegenden der Stadt sind eine Schande für Hamburg und Deutschland und zeigen, dass die „Sicherheitsgarantie“ des Ersten Bürgermeisters nichts wert war. Die blindwütige Zerstörung von Sachen und – zum Teil schwerwiegenden – Verletzungen von Menschen hat mit Demonstrationsrecht nichts zu tun, sondern ist nackter Terror. Die Unterstützer dieser Gewalttäter richten sich durch die Billigung und Rechtfertigung dieses Terrors gegen völlig unbeteiligte Menschen selbst. Der Gipfel war die Äußerung des Rechtsanwalts der Roten Flora, der die Gewalt in Ordnung fand, es nur besser gefunden hätte, wenn Blankenese oder Pöseldorf verwüstet worden wären. Dieses ist eine Schande für alle friedlichen Protestler und beschmutzt den Ruf der ganzen Hamburger Anwaltschaft. Im Wissen um die vielen Probleme in der Welt frage ich die Protestler, gleich ob gewalttätig oder friedlich: Ist die Welt denn besser, wenn sich Staats- und Regierungschefs wichtiger Länder nicht treffen und sich ihre Treffen von Gewalttätern verbieten lassen? Ohne solche persönlichen Treffen liefe es doch in der Welt noch schlechter.

Marc Eichenherr, Rechtsanwalt, Hamburg

Wichtige Themen im Hintergrund

Es ist schon erschreckend, dass es den gewalttätigen kriminellen Chaoten gelungen ist, die Bilder vom G20 in Hamburg zu bestimmen. Dadurch geraten die wichtigen Themen unserer Welt, die aus den Fugen ist, völlig in den Hintergrund. Natürlich ist es wichtig und notwendig, dass die Regierungschefs der mächtigen Staaten sich treffen und miteinander reden, wenn man auch über die Zusammensetzung der Gruppe sicher streiten kann. Aber wäre es nicht sinnvoll und ergebnisorientierter, die Veranstaltung in deutlich kleinerem Rahmen mit weniger roten Teppichen und nicht so vielen Fototerminen als Werbung für die Regierungschefs zu Hause durchzuführen? In einem kleineren Rahmen wäre es sicher leichter möglich, die Sicherheit der Bürger umfassend zu gewährleisten.

Winfried Wolf, per E-Mail

Zweierlei Maß?

Fremdenfeindliche Anschläge werden zurecht nicht toleriert. Die Gründung von Geschäften, die hauptsächlich rechtsgerichtete Kleidung anbieten, wird durch friedliche Demonstrationen verhindert. Das halte ich für richtig. Hingegen wird der Krawall auf der linken Seite vielfach toleriert. Obwohl diese Autonomen durch ihr Handeln dem eigenen Land schaden, hegen viele Menschen Sympathie für sie. In einer Demokratie hat für mich weder linke noch rechte Gewalt etwas zu suchen. Beides gilt gleichermaßen abgelehnt und bestraft.

Thomas Köpke, per E-Mail

Warten an der Polizeisperre

Ich war am Freitagnachmittag in Richtung Hauptbahnhof unterwegs, wollte mit der U-Bahn am Baumwall starten. Kurzfristig wurde dann die Strecke bis Rathaus gesperrt. Als ich versuchte, zu Fuß den Hauptbahnhof zu erreichen, wurde ich von der Polizei von einer Sperrung zur anderen geschickt, weil auch die Polizei nicht wusste, wie man durch diesen Absperrring in Richtung Norden gelangen konnte. Nach fünf vergeblichen Versuchen gab ich an der Ecke Pilatuspool/Johannes-Brahms-Platz auf und saß dann mit mehreren hundert Bürgern noch vier weitere Stunden fest. Hier ist die Planung schief gelaufen, oder der Bürger wurde nicht so wichtig genommen.

Michael Kummer, per E-Mail