Fehlende Brandschutzstreifen

23. Juni: Das Unwetter-Chaos. Gewitter legt Bahnverkehr lahm. Wegen umgestürzter Bäume wurden viele Bahnstrecken komplett gesperrt

Die Unterbrechungen im Bahnverkehr resultieren meines Erachtens nach auch aus der unterlassenen Pflege der alten, früher obligatorischen Brandschutzstreifen der Dampflokzeit. Seit deren Ende haben sich in dem Bereich von jeweils 15 Meter links und rechts der Gleise in den vergangenen 50 Jahren geradezu prächtige Wälder ansiedeln können, die zwangsläufig bei jedem Sturmereignis in der Oberleitung landen und diese zerstören, womit die Strecke natürlich für geraume Zeit unbefahrbar ist. Den Bewuchs hier konsequent auf Abstand zu halten würde so manche Betriebsunterbrechung ersparen. Oder ist dies wieder durch selbst ernannte Umweltschützer nicht gewünscht, die zwar immer plakativ für die Benutzung der Bahn sprechen, aber selbst die simpelsten Voraussetzungen hierfür hintertreiben? Hier wären dann wohl noch einige deutliche Lektionen zu erteilen.

Holger Flach, Hamburg

Pavillons restaurieren

23. Juni: Pavillons auf dem Rathausmarkt sind einsturzgefährdet

Im Vergleich zu dem, was in den letzten Jahren in Hamburg gebaut wurde, sind die Glaspavillons architektonisch völlig akzeptabel. Bevor dort etwas Neues im zeitgemäßen Kastenstil – siehe HafenCity – gebaut wird, sollte man die Pavillons lieber restaurieren. Die Plastikstühle zu entfernen und ein hochwertigeres Warenangebot zu schaffen sollte nicht das Problem sein.

Dorothea Ehlers, Hamburg

Ein Freund ist gestorben

23. Juni: Trauer um Gunter Gabriel. Der Hamburger Countrysänger ist im Alter von 75 Jahren in Hannover gestorben

Wir kannten uns kaum, und doch hat er mich zu seinem Freund erklärt. Bei einer gemeinsamen Aktion mit meiner Schwiegertochter wurde ich Gunter als großer Fan geschildert. Seither hat mir Gunter mehrmals Grüße und eine Privat-CD geschickt. Ich war ein Fan, allerdings nicht nur von seiner Musik, sondern viel, viel mehr von seiner Stärke, mit seinen Schwächen zu leben. Countrymäßig voll gegen die Wand und wieder aufstehen. Gunter war ein Großer. Jetzt ist er in den Zeitungen; darauf hätte er gern noch verzichtet und wir auch. Er schneit jetzt nicht mehr plötzlich bei Geburtstagspartys im Harburger Hafen rein und rockt. Schade, ehrlich.

Frank Pawlowski, per E-Mail

Demokratieverständnis endet hier

22. Juni: G20-Gip­fel: Demo-Ver­bot der Stadt wackelt

Schon der Gedanke, einen G20-Gipfel in einer eng umfassenden Millionenstadt abzuhalten, grenzt an Schizophrenie. Der Beweis ist das juristische Geplänkel über ein Demo-Verbot, über die Einrichtungen von Camps linksextremer Gewalt, von geplanten Protestcamps und anderen zu erwartenden Ereignissen gewaltbereiter Personen oder Gruppierungen. Bei einem Zusammentreffen dieser Größenordnung unter anderem narzisstischer Despoten mit ihren persönlichen Sicherheitskräften sowie der übrigen Entourage sollten sämtliche Möglichkeiten schon im Vorfeld der Vorbereitung einer wie auch immer gearteten Demonstration untersagt werden. Das Grundgesetz erlaubt politische Veranstaltungen, Demonstrationen jeder Art sowie Zusammenkünfte von Personen aller politischen und religiösen Richtungen, aber keine auf Gewalt und Extremismus ausgerichteten Veranstaltungen. Hier endet ein Demokratieverständnis zum Wohle und zur Sicherheit der Menschen und Gegenstände, die sich im Umfeld dieser Ereignisse bewegen.

Jürgen Stauff, per E-Mail

Der treue VW-Bus

21. Juni: Ab in den Urlaub – wo man ­Bullis leihen kann

Ihr Artikel hat bei mir viele gute Erinnerungen wieder wachgerufen: 1960 war ich mit Klassenkameraden im VW-Bus und mit Zelt in Südfrankreich. Er hat uns nie im Stich gelassen und lief und lief und lief. Dem jungen Unternehmen wünsche ich alles Gute.

Friedrich Weinhold, Norderstedt

Ganz im Sinne der Wirtschaft

22. Juni: Zwei Erzieherinnen berichten über die Missstände in der ,Rotzlöffel-Republik‘. Vom alltäglichen Wahnsinn in Kindertagesstätten

Dieser alltägliche Kita-Wahnsinn wird von der Politik und vor allem von der Wirtschaft billigend in Kauf genommen. Den Eltern bleibt, finanziell gesehen, nichts anderes übrig, als ihre Kinder so früh wie möglich in Kindertagesstätten abzugeben. Ganz im Sinne der Wirtschaft, die so gut wie selten floriert. Aber wo bleibt der Gewinn für die Familien? Wo ergibt sich aus florierender Wirtschaft ein Zugewinn an Lebensqualität? Wo bleiben die überlasteten Erzieherinnen und, nicht zuletzt, wo bleiben unsere Kinder?

Dörte Lauerbach, Hamburg

Gehälter anheben

Das Buch „Die Rotzlöffel-Republik“ sollte Pflichtlektüre für alle Eltern werden. Die Schilderungen der beiden Erzieherinnen machen sprachlos, sind aber leider in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme. Weshalb entscheiden sich diese Eltern überhaupt für ein Kind, wenn sie nicht einmal in der Lage sind, ihrem Nachwuchs die elementarsten Dinge beizubringen? Aber leider setzt sich diese Mentalität, dass Kitas, Vor- und Regelschulen die Unzulänglichkeiten der Eltern auszubügeln haben, in unserer Gesellschaft immer mehr durch. Auch deshalb wäre eine Abschaffung der Kita-Gebühren der völlig falsche Weg. Eher müssten die Gehälter der dort arbeitenden Erzieher und Pädagogen in einem Maße angehoben werden, die diesem Arbeitsaufwand gerecht werden.

Martin Wucherpfennig, per E-Mail