Vorbild London

20. Juni: Eh­ren­amt­li­che sollen billiger Bahn fahren dürfen

In London gibt es die „60+ Oyster Card“ und den „Freedom Pass“ zum Nulltarif. Dies wäre sicher auch für viele ältere Menschen in Hamburg eine entscheidende Entlastung und kaum mit freiem Eintritt für Museen zu vergleichen, den es in London ebenfalls gibt – allerdings für alle. Es wäre wünschenswert, dass der HVV und der Senat ernsthaft darüber nachdenken, wie die Hamburger entlastet werden könnten. Dabei auch mal in erster Linie an ältere Mitbürger zu denken halte ich für eine gute Idee.

Sabine Steinfeldt, per E-Mail

Ursachen für den Stau

20. Juni: Die Elb­vor­orte ersticken im Verkehr

Wenn sich ein Anwohner aus dem Hamburger Westen drei Autos leisten kann, mag es ihm gegönnt sein. Aber gleichzeitig fahren kann dieser Mensch seine Autos nicht. Die zunehmend verstopften Straßen in den Elbvororten haben andere Ursachen. Diese sind: Ausbau A 7, „Busbeschleunigungsprogramm“, Pendler aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, Baustellen ohne Ende, falsche Ampelschaltung und die zahlreichen Verkehrsinseln aus den 1980er-Jahren, die das Chaos perfekt machen. Es reicht, sich die Nummernschilder anzusehen, wenn sich der Rückstau vom Elbtunnel bis in die Reventlowstraße zieht. Dazu eine falsche Ampelschaltung, ein Bus, der am S-Bahnhof Othmarschen (verkehrswidrig) quer steht. Es scheint, als ob das Hamburger Verkehrskonzept nur Fahrräder, Busse und S-Bahnen kennt.

Jörg Schmidt, per E-Mail

Kultur als Religionsersatz?

20. Juni: ,Wo er war, wurde es hell‘. Mit einem Gedenkkonzert nahmen die Symphoniker von Sir Jeffrey Tate Abschied

Bei tiefem Respekt und großer Trauer um diese bedeutende Persönlichkeit war mir diese emotionale Abschiedsinszenierung in memoriam Sir Jeffrey Tate doch in der heute wohl leider kulturbetriebstypischen Pseudosakralität fast peinlich: Der Maestro als Heilsbringer, der nicht nur das Orchester, sondern uns alle zu besseren Menschen gemacht habe. „Es ward Licht.“ Und als Apotheose dann ausgerechnet zum „Agnus Dei“ und „Dona nobis pacem“ die Projektion der Lichtgestalt (mit dem Scheinwerfer als Sonne im Hintergrund) über dem Orchester – wie ein Kultbild mit Heiligenschein. Es fehlte nur noch der Kniefall. Kultur als Religionsersatz? Ist das nicht zu dick aufgetragen? Hier hätte ich beim Bericht etwas mehr Distanz erwartet.

Klaus Wolper, Hamburg

Angemessene Kleidung für Lehrer

19. Juni: Freizügige Kleidung im Unterricht verboten

Ein richtiger Schritt, den die ersten Hamburger Schulen da vollzogen haben. Es bleibt zu hoffen, dass sich auch alle diejenigen Lehrerinnen und Lehrer, die ihrer verantwortungsvollen Arbeit bisher in allzu lässigen Freizeitklamotten nachgegangen sind, dazu entscheiden, eine „der Atmosphäre des Lernens und Lehrens angemessene Kleidung zu tragen“. Immerhin richten sich viele Augenpaare 90 Minuten lang auch auf die Kleidung desjenigen, der Wissen vermittelt. Und so manches Elterngespräch bekäme deutlich mehr Gewicht, wenn das Gegenüber seiner Funktion nach angemessen gekleidet ist.

Christian Kühl, per E-Mail

Couragiert gegen Dresscodes

Auch ich bin für „gutes“ Benehmen und „angemessene“ Kleidung. Darüber, was das ist, gehen die Meinungen aber bekanntlich auseinander. Dürfen sie auch. Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft. Über die Gültigkeit des Grundgesetzes als unverzichtbare Grundlage unserer Gesellschaft darf es dagegen unter Lehrern und besonders Schulleitern an Hamburger Schulen keine zwei Meinungen geben. Diese zu vermitteln ist doch Teil des Bildungsauftrags der Schule. Die Verantwortlichen haben gewaltig danebengegriffen. Gerade wegen des Grundgesetzes hätten Dresscodes vor Gericht wohl keine Chance. Den Teilnehmern an den Schulkonferenzen, die couragiert genug waren, gegen diese Dresscodes zu stimmen, gilt meine Hochachtung.

Michael Kerstan, per E-Mail

Überfällige Entscheidung

Na, geht doch! Aber warum erst jetzt? Eine solche Entscheidung ist überfällig und sollte ganz schnell Nachahmer finden.

Anke Rowe, per E-Mail

Diskussionen erübrigen sich

Beim größten Teil unserer europäischen Nachbarn tragen Schülerinnen und Schüler seit Jahrzehnten Schulkleidung. Damit existieren keine Klassenunterschiede, und Diskussionen über bauch- und pofreie Kleidung an Hamburger Schulen würden sich erübrigen.

Ernst P. Komrowski, per E-Mail

Stärkebrei belastet Wasserqualität

15. Juni: Exoten sind Stadt­bäume der Zukunft

In Bezug auf die Stresssituation der Straßenbäume kann ich Herrn von Ehren nur zustimmen. Speziell Eichen sollte man aber auch aus Umweltgründen nicht mehr an die Straßen setzen. Denn jeden Herbst bilden ihre Früchte in Zusammenarbeit mit den Autofahrern einen energiereichen Stärkebrei, der vom Regen in die Gullys gespült wird. Diese Stärke, sonst gut für die Schweinemast, belastet die Kläranlagen und vermindert die Wasserqualität der Elbe. Und auch hier geht es um Geld. Wer Eichen als Straßenbäume pflanzt und bezahlt, verteuert zusätzlich die Reinigung der kommunalen Abwässer. Ein Schreiben zur Sache an das Bezirksamt wurde so beantwortet: Andere Bäume haben auch Früchte. Da kann man nicht Nein sagen.

Volker Knuth, Hamburg