Die „Jungen“ müssen zahlen

8. Juni: SPD will Rente mit Steuern fi­nan­zie­ren

Auch das neue Rentenkonzept der SPD zeigt, dass die Rente letztlich von den Erwerbstätigen aufgebracht werden muss. Das gilt nicht nur für die Beiträge, sondern auch für den Demografiezuschuss aus Steuergeldern. Die seit Langem geforderte Einbeziehung von Selbstständigen bringt nur vorübergehend eine Entlastung, weil ihren Beiträgen nach dem Äquivalenzprinzip Rentenansprüche gegenüberstehen, auf die Dauer eine Nullsummenrechnung. Eine Entlastung würde durch die Erhöhung der Altersgrenze entstehen. Bei Verzicht darauf sind entsprechend höhere Beitrags- oder Steuereinnahmen erforderlich. Wie auch immer der angekündigte neue Generationenvertrag aussehen mag: Im Endeffekt kann auch in ihm das magische Dreieck „Rentenniveau – Steuer- und Beitragseinnahmen – Renteneintrittsalter“ nicht ignoriert werden. Wenn ein bestimmtes Rentenniveau und ein bestimmtes Renteneintrittsalter erreicht werden soll, müssen die „Jungen“ entsprechend zahlen.

Udo Kruse, Hamburg

Verschont wegen Asylantrag?

7. Juni: Polizist schießt Angreifer nieder – Angreifer angeklagt

Es ist schon erstaunlich, wie jemand, der in dieser Republik Schutz sucht, unserem Rechtssystem auf der Nase herumtanzen darf. Es gibt ihn wohl doch, den Haftverschonungsgrund „Asylbewerber“. Wie sonst kann es sein, dass dieser Mann, dem vorgeworfen wird, mehrfach schwere Straftaten begangen zu haben, nicht in Untersuchungshaft genommen wird. Der Haftgrund Fluchtgefahr dürfte wohl bestehen, es sei denn, unsere Justiz geht davon aus, dass er nicht so dumm sein wird, diese so liberale Republik zu verlassen. Aber was soll diesem armen Mann hier auch schon passieren, er wird die Taten zugeben, Reue zeigen und dann mit Bewährung davonkommen.

Derk Langkamp, per E-Mail

Weniger persönliche Beratung

7. Juni: Deutsche Bank berät nun auch sonn­abends

Es gehört schon eine ganze Menge Blauäugigkeit dazu, in den neuen „Kundenzentren“ einen tatsächlich verbesserten Service zu erkennen. Rationalisierung und Digitalisierung im Umgang mit den Kunden dürften zuallererst zu erwünschten Synergieeffekten bei der (Not leidenden) Deutschen Bank führen, während die Privatkunden auf noch mehr individuelle Ansprache und persönliche Beratung verzichten sollen. Und warum der Kunde am Sonnabend noch um halb acht am Abend Bankgeschäfte erledigen müsste, ist genauso fragwürdig wie der ihm aufgedrängte angebliche Komfort, um halb zehn im Supermarkt eben noch schnell 100 Gramm Leberwurst kaufen zu können. Aber immerhin gut zu wissen, dass der „Berater“ im Deutsche-Bank-Premium-Callcenter mit „Schlips und Kragen“ an Telefon und PC sitzt, während sich der mit neuem „Service“ verwöhnte Kunde zu Hause auf dem Sofa in seinen ausgebeulten Jogginghosen wälzen darf.

Ulrich Reppenhagen, per E-Mail​

Anziehungspunkt für Hamburg

6. Juni: City-Hof – recht­fer­tigt dieser Entwurf den Abriss eines Denkmals? Der Sie­ger­ent­wurf für den Neubau am Klos­ter­wall entfacht neue Dis­kus­sion

Natürlich muss neu gebaut werden, aber dann richtig – eine Schönheit, ein Anziehungspunkt für Hamburg. Der letzte Entwurf hat verschiedene Mängel:

– Jedes Erdgeschoss mit seinen einzelnen Geschäften braucht horizontale Schaufenster. Im Gegensatz zu den Obergeschossen.

– Das bedeutet ein horizontal ausgeprägtes Trennungsband. Zu erreichen durch Arkaden oder eine zurückgenommene Fassadengestaltung.

– Jede gute Architektur bedarf der waagerechten Linien. Bitte hier nicht unbedingt das Aussehen von Wolkenkratzer-Türmen.

– Die Ecke Klosterwall/Deichtorplatz muss betont herausgestellt werden. Gut sichtbar für Verkehr und Fußgänger.

– Stärkere Staffelungen und der Gebäudeabschluss müssten optimiert werden.

– Zum Schluss sollte der Architekt berücksichtigen, dass der Platzcharakter unterstrichen und die Fassade ablesbar wird, sodass man ihre Nutzung schnell erkennen kann.

Eugen Block, Hamburg