Ende eines Hauses für alle

24. Mai: Elb­phil­har­mo­nie-Plaza –
verlangt Hamburg bald Eintritt?

Als derzeitiger Bezieher von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) muss ich in aller Deutlichkeit sagen: Fünf Euro Zutrittsgebühr zur Plaza bedeutet faktisch das Ende der Idee eines „Hauses für alle“. Bevor öffentliche Stellungnahmen abgegeben werden, die von Betroffenen als herablassend wahrgenommen werden, wäre es geboten, wenn Verantwortungsträger wie Herr Lieben-Seutter sich vergegenwärtigen würden, dass auch im reichen Hamburg viele Menschen leben, die sich sehr genau überlegen müssen, wofür sie fünf Euro ausgeben können.

Andreas Puth, Hamburg

Beamte sind auch Wähler

24. Mai: Steuer­ein­nah­men – so gut lief es noch nie

Die Aussage des Senators Tschentscher (SPD), „Beamte und ihre Angehörigen leben im Durchschnitt länger als die Normalbevölkerung“, schürt sicherlich die Neiddiskussion gegenüber der Beamtenschaft. Ich finde es schlimm, wenn ein Senator, dessen Aufwandsentschädigung und Pensionsansprüche sicher höher sind als die Besoldung eines normalen Beamten, sich so hinreißen lässt. Die Beamten und Pensionäre zahlen für eine Versorgungsrücklage von den jeweiligen Besoldungserhöhungen ein, der Hamburger Staat hat jedoch in den letzten Jahrzehnten hierfür keine Rücklagen gebildet. Fazit: Die SPD sollte es sich nicht mit den Beamten, die auch Wähler sind, verscherzen.

Petra Koch, Norderstedt

Erstaunliche Sichtweise

23. Mai: Umweltbehörde arbeitet
fahrlässig und mangelhaft

Es ist schon erstaunlich, dass die Opposition, wenn auch indirekt, eine Ausweitung der Fahrverbote für Dieselfahrzeuge fordert. Aber natürlich hat Herr Gamm (CDU-Umweltpolitiker, die Red.) recht: Der Luftreinhalteplan muss die Korrekturen der Euro 4 und 5 beinhalten. Nur dann ist dieser gerichtsfest und zeichnet ein deutliches Bild der wirklichen Belastungen. Wenn in diesem Zusammenhang Frau Sparr (Grünen-Abgeordnete) den Schwarzen Peter den Autoherstellern zuschiebt, ist das nur zum Teil richtig. Ohne Duldung der Politik wären die Schummeleien in diesem Umfang nicht möglich gewesen. Den betrogenen Käufern dieser Fahrzeuge hilft das nicht, sie werden in Zukunft mit immer mehr Fahrverboten rechnen müssen.

Hans-Joachim Bull, Quickborn

Einbruch während des Urlaubes

23. Mai: Polizei fasst Mit­glie­der von
in­ter­na­tio­na­lem Ein­bre­cher­clan

Auch wir wurden, als wir gerade in unserer ersten Urlaubswoche in Thailand waren, von Einbrechern heimgesucht. Unsere Terrassentür in der Küche wurde an drei Stellen aufgehebelt, aus allen Kleiderschränken sämtliche Kleidungsstücke herausgerissen und auch alle vorhandenen Schubladen auf der Suche, wohl nur nach Bargeld, auf den Fußböden entleert. Die Hauptsicherung wurde ausgeschaltet, damit die Alarmanlage aufhörte zu heulen. Und so wurde auch unser Gefrierfach abgetaut. Als wir nach fünf Wochen nach Hause kamen, empfing uns ein penetranter Gestank der verdorbenen Lebensmittel.

Heidemarie Mauritz, per E-Mail

Geschichten zum Überleben

23. Mai: Wie ein Mann endlich das Rätsel seines Lebens löste

Welch wunderschöne Geschichte. Vielen Dank für die Veröffentlichung. Ich verlor meinen Vater mit nur zehn Jahren, kann also ein wenig verstehen, was Hans Werner Eberhardt in seinem Leben so schmerzlich vermisste. Aber ich habe zumindest fast zehn Jahre Erinnerungen an meinen Vater, an das Gefühl, meine kleine Hand in seiner großen zu spüren. Für mich immer unvergesslich. Es ist einfach unglaublich, wie Herr Eber­hardt mit großer Hartnäckigkeit endlich zum Erfolg kam und tatsächlich noch einen Bruder seines Vaters und inzwischen weitere Familienmitglieder ausfindig machen konnte. Noch mehr solcher Geschichten, bitte, liebes Hamburger Abendblatt. In Zeiten großer Schrecken wie nach dem Terroranschlag in England brauchen wir diese zum Überleben.

Karin Schramm, per E-Mail

Dem Schicksal dankbar

Mit großen Emotionen habe ich den Bericht gelesen. Ich kann die Gefühle von Hans Werner Eberhardt sehr gut verstehen. Meine Mutter hat nie über meinen leiblichen Vater (gestorben 1960) geredet. Ein 1945 unehelich geborenes Mädchen hatte auch keine Fragen zu stellen. Im Alter von 20 Jahren habe ich meine Geburtsurkunde und das Vaterschaftsanerkenntnis erhalten. Mit 59 Jahren habe ich dann erfahren – Nachforschungen

meinerseits und glücklichen Zufällen zu verdanken –, dass ich zwei Halbschwestern habe. Und endlich konnte ich ein Bild meines leiblichen Vaters in Händen halten. Es waren unglaubliche Gefühle, und ich habe großartige Menschen kennengelernt. Ich bin dem Schicksal dankbar, meine Wurzeln – Vater und Mutter – nun zu kennen.

Elke Schettle, per E-Mail

Naive Sichtweise

23. Mai: Kommentar Die neuen
Hamburger

Ich nehme einmal an, dass der Autor dieses naiven Kommentars weder in Harburg, Veddel oder Wilhelmsburg wohnt und auch nach Sonnenuntergang lange nicht mehr am Jungfernstieg spazieren war. Dort könnte er sonst täglich erkennen, auf welche konkreten Länder Hamburg diese magische Anziehungskraft ausübt. Sicherlich gibt es für den Autor auch keinen Zusammenhang zwischen den Armutsflüchtlingen, die uns täglich aus Afrika erreichen, und dem Hamburger Flair, das so viele Migranten anlockt. Darauf sollen wir also stolz sein. Großartig.

R. Möck, Seevetal