Routen am Bedarf vorbeigeplant

17. Mai: So soll das Ve­lo­rou­ten-Netz aussehen. Verkehrsbehörde stellt detaillierte Planung vor

Was für eine realitätsferne Planung. Diese Velorouten werden nur den Freizeitradlern zugutekommen und keinerlei positive Auswirkungen auf den Autoverkehr in der Innenstadt haben. Unter Alltagsradverkehr verstehe ich, wenn man mit dem Fahrrad statt mit dem Auto tagtäglich Strecken unter zehn Kilometern zur Arbeit, Schule etc. zurücklegt und somit zur Verkehrsentlastung beiträgt. Die 35 Millionen Euro sollte man lieber in das Radwegenetz der Innenstadt und Sanierung der maroden Radwege stecken. Hier wird mal wieder auf dem Rücken der Steuerzahler völlig am Bedarf vorbeigeplant.

Myrna Leopold, per E-Mail

Wenig Radler auf Velorouten

Die Ausrichtung fast aller Routen in Richtung Innenstadt mag beim Kraftverkehr passen, ist für Velos aber sinnlos. Die Zahl der Radler, die von Rissen, Volksdorf oder Ochsenzoll 19 Kilometer bis zum Rathaus fahren, dürfte einstellig im Monat sein. Der Großteil dieser Fahrten geht doch vom Wohnort zur Schule, Uni, Einkauf oder Arbeit, maximal fünf Kilometer. Und in alle Himmelsrichtungen. Vielmehr muss man also die Fahrradbewegungen im Ortsteil studieren und dann ausbauen. Beispiel Route Bebelallee: Die Straßenfläche wurde zu einem Drittel für zwei Radspuren geopfert. Folge sind tägliche Staus mit 8000 Autos bei gemütlichen 500 Fahrradfahrern (bei schönem Wetter). Chaotische Zustände herrschen dagegen auf Strecken quer zur „Veloschnellroute“, z. B. der Hudtwalckerstraße. Hier, auf schmalem Pfad, ist es lebensgefährlich für Radler und Fußgänger.

Thorsten Schima, per E-Mail

Schulwechsel ist eine Belastung

17. Mai: Elternwahlrecht? Weg damit! Das System erzeugt fast nur Verlierer

Die „abgeschulten“ Kinder sollten uns leidtun! In den Stadtteilschulen müssen diese vermeintlichen „Versager“ mühsam wieder aufgebaut werden, denn ein solcher unfreiwilliger Wechsel stellt eine große seelische Belastung dar. Ich bin durchaus auch für Prüfungen, um eine Gymnasialempfehlung zu sichern. Allerdings: Die Gymnasien werben in einer Form um potenzielle Schüler, die kaum noch zu ertragen ist, nur damit sie ihre Schülerzahlen halten. Dann sollten sie aber auch verpflichtend jeden dieser Schüler bis zum Abitur beschulen und sich nicht das Hintertürchen „Abschulung“ auf dem Rücken der Kinder offenhalten.

Gabriele Ebert, per E-Mail

Gelder gerecht verteilt?

16. Mai: Hilfe für Schulen in Problemlagen. Das Förderprogramm ,23+ Starke Schulen‘ soll deutlich ausgeweitet werden

Schulen in Problemlagen verdienen zusätzliche Lehrerstunden, denn sie leisten harte Bildungsarbeit. Auch diese Schulen müssen für bildungsnähere Eltern wählbar werden, damit Integration in Problemstadtteilen gelingen kann. Die Behörde sollte aber auch offen sagen, dass die Gelder für diese Ressource allen anderen Schulen abgezwackt werden. Auch die KESS-3-Schulen und die Schwerpunktschulen Inklusion, die ebenfalls vor herausfordernden Aufgaben stehen, bezahlen für diese Unterstützung der Schulen in Problemlagen mit Stunden aus ihrem Grundbedarf. Deshalb Mut zur Ehrlichkeit und sagt deutlich: Diese Hilfe ist ein Nullsummenspiel! Solidarität unter den Schulen ist wichtig, aber reicht das aus – und ist das gerecht?

Monika Schaefer, per E-Mail

FDP in die Regierung

16. Mai: Traut euch! Warum die Liberalen regieren sollten, statt ihr altes Trauma zu pflegen

Es ist schon bemerkenswert, wie sehr Wahlsieger Lindner sich ziert, Regierungsverantwortung in NRW zu übernehmen. Natürlich ist es einfacher, aus der Opposition heraus Stimmung zu machen, als in einer Regierung Kompromisse einzugehen und zu zeigen, dass man es besser machen kann. Die letzte CDU-FDP-Regierung in NRW war so erfolgreich, dass sie schon nach fünf Jahren wieder abgewählt wurde, und die CDU-FDP-Koalition im Bund führte dazu, dass die FDP aus dem Bundestag flog. Nun hat Lindner kaum noch eine Chance, einer Regierungsbeteiligung in NRW zu entkommen, da die SPD die richtigen Konsequenzen aus der Wahlniederlage gezogen hat und in die Opposition geht. Verweigert sich die FDP, würde sie ihre Glaubwürdigkeit vollständig verspielen.

Winfried Wolf, per E-Mail

Vergleich Hamburg–München

15. Mai: Denkt an die Grünflächen!

Es gehört zu den immer wieder erzählten Märchen, dass Hamburg zu den wenig dicht bebauten Metropolen gehören soll. Dabei wird gern auf München verwiesen. Wenn man jedoch Städte nur in ihren administrativen Grenzen vergleicht, kommt ein schiefes Bild heraus. Von 23 Einwohnern je Hektar für Hamburg ist in Broschüren der Stadtentwicklungsbehörde zu lesen, und für München sollen es 49 Einwohner je Hektar sein. Für einen Dichtevergleich ist es aber notwendig, eine bebaute Kernstadt herauszuarbeiten. Hamburg als Bundesland ist zwar 755,2 Quadratkilometer groß, aber um es mit München zu vergleichen, müsste man landwirtschaftlich genutzte Flächen, Wasserflächen, Hafen und Flughafen unberücksichtigt lassen. Dabei käme man auf eine Vergleichsfläche von 424,5 Quadratkilometern. Bei gleichen Kriterien ergäben sich für München 306,5 statt der offiziellen 310,7 Quadratkilometer. Setzt man die Vergleichsfläche von Hamburg zu 1,8 Millionen Einwohnern in Beziehung, kommt man in Hamburg auf eine Dichte von 42,4 Einwohner je Hektar statt 23,8 und in München bei 1,5 Millionen auf 49 Einwohner je Hektar. Der Unterschied ist dann nicht mehr signifikant und die Aussage, Hamburg sei im Vergleich wenig dicht bebaut, nicht zu halten.

Helgo Klatt, per E-Mail