Diesel-Fahrverbot ohne Wirkung

16. Mai: Die­sel-Fahr­ver­bot betrifft 239.000 Fahrzeuge in Hamburg

Das Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge wirkt wie Hühneraugenpflaster bei Kopfschmerzen. Solange 400 Meter lange Containerriesen und deren Wendemanöver vor Övelgönne bestaunt werden, solange wir unentwegt neue Terminals für Kreuzfahrtriesen anlegen und jede Ankunft wie Kindergeburtstag feiern und solange der Flughafen immer noch auf der Jagd nach dem letzten Charterflieger ist, werden wir keine saubere Luft erhalten. Der Diesel-Fahrer wird die besagten Straßen umfahren und dem Senat den Vogel zeigen.

Rainer Gubitz, Hamburg

Hohe Kfz-Steuer für Dieselmotor

16. Mai: Weg mit dem Diesel-Privileg! Die Vergiftung der Menschen darf nicht mehr steuerlich gefördert werden

Ich habe alle Phasen der Kraftfahrzeug- und Mineralölsteuer-Entwicklung miterlebt. So kann ich mich noch gut daran erinnern, dass im Jahr 1991 nach dem Energiesteuergesetz die Mineralölsteuer für Benzin kräftig erhöht wurde, und zwar von 29 Cent auf 42 Cent pro Liter (umgerechnet in die heutige Währung). Beim Dieselkraftstoff hat man den Steueranteil bei 29 Cent pro Liter belassen und begründete das damit, dass die deutschen Landwirte und die Fuhrunternehmer zu stark belastet würden. Nur aus dieser damaligen Maßnahme heraus ist der Preisunterschied zwischen Dieselkraftstoff und Benzin entstanden. Als Ausgleich hatte man dann die Kfz-Steuer auf Diesel-Pkw fast verdreifacht. Und nur deshalb muss man aus heutiger Sicht für einen älteren Diesel-Pkw 15,44 Euro Steuer pro 100 ccm Hubraum bezahlen, für einen gleich alten Benziner aber nur 6,75 Euro. Ich hatte einen Pkw mit Diesel-Motor, und meine Kfz-Steuer erhöhte sich schlagartig von 129 Euro auf 309 Euro im Jahr. Wenn also dieses Privileg bei der Mineralölsteuer abgeschafft werden soll, dann bitte auch das Privileg der Benziner bei der Kraftfahrzeugsteuer.

Gernot Ruths, per E-Mail

Absurdes Anliegen der Bewohner

15. Mai: Kopf­stein­pflas­ter oder Radweg – wer gewinnt?

Grundsätzlich ist ja gegen Kopfsteinpflaster nichts einzuwenden, wenn es intakt ist und die Anwohner der Lärm, den Kfz erzeugen, wenn es befahren wird, nicht stört. Im erwähnten Fall des Weidenstiegs liegt der Fall anders. Die Straße ist Teil einer Veloroute. Das Pflaster ist defekt, und die vorhandenen Steine sollen rausgenommen, an einen anderen Ort gebracht, dort abgesägt und nach dem Zurückbringen wieder eingesetzt werden. Das kostet natürlich im Gegensatz zur Asphaltierung ein Heidengeld. Das nasse Pflaster birgt Rutschgefahren bei Nässe und wird einer Veloroute nicht gerecht. Die Straße ist vollgestellt mit Kfz und somit das Pflaster kaum zu sehen. Insofern ist die Motivation der nostalgischen Anwohner, die im Übrigen das derzeitige Berg-und-Tal-Pflaster für eine Veloroute für geeignet halten, absurd. Staatsrat Rieckhof hat gut reden, er wird im schicken Dienstwagen ins Amt gefahren.

Carlos Dabelstein, per E-Mail

Bleibende Erinnerung

15. Mai: Neuwerk. Hilferuf aus dem Schul­land­heim

Von 1989 bis 2001 habe ich alle zwei Jahre mit einer sechsten Klasse des Charlotte-Paulsen-Gymnasiums jeweils eine Woche auf Neuwerk in dem Schullandheim am Turm, der ehemaligen Vogt­scheune, verbracht. Von meinem Mathematikunterricht haben meine ehemaligen Klassen fast alles vergessen, aber der Aufenthalt auf der Insel inmitten des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer in dem Selbstversorgerheim ist für die meisten eine bleibende Erinnerung! Das Schullandheim sollte auf jeden Fall auch in den kommenden Jahren Kindern die Möglichkeit zur Erfahrung eines naturnahen Beisammenseins ermöglichen – meine Spende ist bereits unterwegs.

Jörg Beleites, per E-Mail

Auf Firlefanz verzichten

15. Mai: Ein großer Sieg mit leisen Tönen. Salvador Sobral gewinnt den ESC

Endlich siegte mit Salvador Sobral mal wieder eine minimalistische, mit viel Gefühl vorgetragene Melodie, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Man sollte sich wirklich auf das Wesentliche beschränken und auf jeden Firlefanz verzichten. Es handelt sich schließlich um einen Song-Wettbewerb.

Jeanne Liesendahl, Hamburg

Verdiente Auszeichnung

12. Mai: Hamburger Krankenschwester wird Deutsch­lands Pflegerin des Jahres

So groß der Pflegenotstand in Deutschland ist, gibt es doch auch Lichtblicke. Im letzten Jahr hatte ich bei allem Unglück das Glück, nach einem Unfall von Deutschlands „Pflegerin des Jahres“, Frau Elisa Siebler, betreut zu werden. Trotz großen Personalengpasses hat sie den Stress nie auf die Patienten übertragen, ist immer freundlich und sehr hilfsbereit gewesen. Die Auszeichnung ist mehr als gerechtfertigt.

Dr. Ursula Thiele, per E-Mail

Bester Gitarrist unserer Zeit

12. Mai: Bluesrock auf glühenden Saiten. Joe Bonamassa in der Barclaycard Arena

Für mich war dieses Konzert das Gitarren-Erlebnis des Jahres, denn ich halte Joe Bonamassa für den besten Gitarristen unserer Zeit. Wie eine Räuberhöhle kam mir die Arena nicht vor, wir konnten unsere Plätze problemlos finden, da wir pünktlich kamen und der Saal noch erleuchtet war. Im Vergleich zu „Künstlern“, die ihre dünne Stimme mit viel Technik aufpeppen und nicht vorhandenes Talent mit pompösen Bühnenshows überspielen, mag einem die Show von Bonamassa tatsächlich unspektakulär erschienen sein. Meiner Meinung nach spricht Joe Bonamassas Können für sich, er füllt die Bühne alleine mit seinem unvergleichlichen Gitarrenspiel.

Christa Schulte-Vetter, Stade