Unnötiges Verwöhnprogramm

4. Mai: Eine Buslinie nur für Flücht­lings­kin­der. So können sie besser auf Bergedorfer Grundschulen verteilt werden

Absurdes Verwöhnprogramm. Was soll das, Herr Rabe? Im Landgebiet zwischen Moorfleet und Altengamme lassen Sie die Schulkinder zwei Kilometer und mehr über Feldwege und Straßen ohne Gehweg zu Bussen laufen, die mit Glück alle zwei Stunden fahren. Und ausgerechnet Kinder vom Mittleren Landweg, die S-Bahn direkt vor der Tür, werden nun zu Schulen chauffiert, die vom Bahnhof Bergedorf bequem im Zehn-Minuten-Takt mit Linienbussen zu erreichen sind. Dieser Quatsch macht die Kinder unselbstständig und schadet der Umwelt.

Kerstin Wolmuth, Hamburg

Kirchliche Hilfsangebote

3. Mai: Wohin sollen die Ob­dach­lo­sen beim G20-Gip­fel?

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Forderung, Obdachlose aus der Innenstadt zu verbannen, nicht aus Sicherheitsgründen erfolgen soll, sondern dass es der Stadt unangenehm ist, auch die hässlichen Seiten Hamburgs vor den zahlreichen Gästen während des G20–Gipfels aufzuzeigen. Man fragt sich, warum ausgerechnet Obdachlose bei gewaltsamen Demonstrationen „zwischen die Fronten“ geraten sollten. Ein vernünftiger Grund erschließt sich mir jedenfalls nicht. Wie jeder Bürger werden es Obdachlose aus eigenem Interesse zu vermeiden suchen, zur unbeabsichtigten Zielscheibe von Ausschreitungen zu werden. Im Übrigen scheint es mir angebracht, dass die Kirchen ein Angebot unterbreiten, den Obdachlosen für die Zeit des G20–Gipfels eine Unterkunft zu gewähren.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Schiffsriesen nach Wilhelmshaven

2. Mai: Erstes Mega-Schiff läuft Hamburg an. Frachter für mehr als 20.000 Container wird Mitte Mai im Hafen erwartet. Köhlbrandbrücke ist zu niedrig

Na toll, die gerichtliche Auseinandersetzung über die Elbvertiefung noch längst nicht entschieden, da kündigt sich schon neues Ungemach in der Weiterentwicklung der Containerriesen mit jetzt über 20.000 Containern Kapazität an. Und das ist noch nicht das Ende in der Gigantomanie dieser Schiffe. Es wird schon bald Schiffe mit über 21.000 Containern geben. Liebe Hamburger Politiker, der olympische Gedanke ist nicht „nur“ immer höher, größer, schneller, weiter, er ist auch eben „nur“ mitmachen und dabei sein. Aber eben nicht im Wettstreit darum, wie wir es schaffen können, den ständig wachsenden Containerriesen im Hafen gerecht zu werden. Alle diese „neuen Riesen“ passen doch herrlich nach Wilhelmshaven – ihr solltet „nur“ endlich an ein Joint-Venture mit Wilhelmshaven denken, statt die Elbe und den Hafen und unsere schöne Köhlbrandbrücke zu zerstören. Denkt bitte an das, was Hamburg jetzt durch die Elbphilharmonie zeigt, Weltoffenheit und Gastfreundschaft. Aber für alle Besucher unserer Stadt, nicht „nur“ für ein paar gewinnorientierte Reedereien.

Hans–Jürgen Vogt, Pinneberg

Es trifft immer die Falschen

3. Mai: HSV: Gisdol wirft drei Profis raus

Um die Kräfte im Abstiegskampf zu bündeln, hat Trainer Markus Gisdol die drei Profis Djourou, Götz und Bahoui vom Trainingsbetrieb suspendiert. Angeboten wurde den Akteuren, sich im Trainingsbetrieb der zweiten Mannschaft des HSV fit zu halten. Keiner dieser Spieler hat in den vergangenen Spielen mit katastrophalen Leistungen und drei Niederlagen mitgewirkt. Das ist einmal wieder typisch für die Handlungsweise beim HSV. Statt diejenigen, die schuld sind an der Misere, und dabei würden mir einige Spielernamen einfallen, zur Verantwortung zu ziehen, trifft es wieder, wie so häufig in der Vergangenheit auch, die Falschen. So geht es weiter in Richtung Relegation oder sogar Liga 2.

Wolfgang Brakmann, Hamburg

Strand erhalten

2. Mai: Radweg am Elbstrand – das Streit­ge­spräch

Seit meiner Geburt 1948 in Övelgönne habe ich viele Veränderungen des Ufers erlebt. Aber immer war der Strand ein Strand und das natürliche Elbufer. Die Övelgönner haben seit 1962, als nach der großen Flut der Bu-Kai gebaut wurde und später Ende der 60er das Lüfterwerk des Elbtunnels, viel ertragen müssen. Jetzt will die überwiegende Mehrheit der Övelgönner keinen Radweg, sondern das Ufer erhalten, so, wie es ist, und das ist gut so. Die Blankeneser können mit der Fähre zu den Landungsbrücken fahren oder mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof und wieder zurück. In Övelgönne muss der Strand erhalten bleiben. Wo bleiben Nabu und BUND? Die sind doch sonst immer zur Stelle, wenn die Natur bedroht wird.

Thomas Schwieger, Hamburg

Die Straßenbahn fehlt

29. April: 100 Dinge, die Hamburg noch schöner machen würden

Ihre Liste ist ja recht amüsant. Ich vermisse aber ernsthaft die Wiedereinführung der Straßenbahn, neudeutsch Stadtbahn, wofür sich immerhin 62 Prozent der Abendblatt-Leser in der Online-Umfrage ausgesprochen hatten. Auch die über 200.000 Hamburger, die 1978 zum Abschiedsfest auf dem Rathausmarkt kamen, waren damals schon ein starkes Zeichen, welches die Politik heute berücksichtigen sollte.

Jens Ode, per E-Mail