Türkei – Schluss mit Dialog

20. März: ,Nazi-Methoden‘:
Erdogan greift Merkel persönlich an

Nun haben wir einen ernsten Konflikt mit der Türkei, eigentlich nicht mit diesem großen und stolzen Land, sondern mit einer politischen Strömung, die von einem einzigen Mann bestimmt wird. Politische Auseinandersetzung ja, aber keine unhaltbaren Anschuldigungen. Hier muss jetzt Schluss sein mit einem Dialog, denn auch wir sind ein stolzes Volk und müssen, wie auch die Niederlande, nicht jede Beleidigung hinnehmen. Unsere türkischen Mitbürger haben die Möglichkeit zu wählen; sie sollten vor allem an ihr Land und seine Zukunft denken, nicht an eine Rückkehr ins Mittelalter.

Kai Müller, per E-Mail

Lasst die Kläffer bellen

Ach, die üblichen Aufgeregten und Entsetzten, die ewig Empörten. Mein Rat: mehr Gelassenheit. Lasst den Erdogan „ganz hinten in der Türkei“ (um mit Goethe zu sprechen) doch toben und drohen. Die Kläffer bellen, die Karawane zieht weiter.

Johannes Haller, Buchholz

Unmissverständlich stoppen

Die unsägliche Eskalationsspirale der türkischen Regierung ist unerträglich. Jenseits aller Diplomatie wird nicht nur das persönliche Ansehen unserer Bundeskanzlerin, sondern auch das der gesamten Bundesrepublik vorsätzlich in den Dreck gezogen. Es darf doch nicht wahr sein und macht zornig, dass schlimmste Beleidigungen im Zeichen völlig entgrenzten Machtstrebens eines offenbar Ausgeflippten und seiner AKP-Clique ohne klare, deutliche Folgen bleiben. Wer sind wir und unsere Regierung denn, dass wir uns jeden Tag aufs Neue Entgleisungen auf niedrigstem Niveau anhören müssen? Wo bitte ist die Grenze, von der die Minister Altmaier und de Maizière schon vor Tagen sprachen? Und wann wird Erdogan endlich ein unmissverständliches Stoppsignal gesetzt? Wir haben Werte – gerade in schwierigen Zeiten gilt es, sie kraftvoll zu ­verteidigen.

Volker Deising, per E-Mail

Bewundernswerte Ruhe

Es ist bewundernswert, mit welcher Ruhe Frau Merkel und der größte Teil unserer Politiker diese unsinnigen Anschuldigungen nahezu kommentarlos abprallen lassen. Ist sicherlich eine schlimme Situation für Herrn Erdogan, so abgekanzelt zu werden. Darum wohl auch die immer mehr verdrehten Anschuldigungen gegen Europa. Unseren im freien Europa lebenden türkischen Mitbürgern sollte langsam klar werden, auf was sie sich da einlassen, sollten sie für Erdogan stimmen.

H. Dreesen, per E-Mail

Angriff auf unsere Nation

Jeder nur halbwegs demokratisch geprägte Mensch in unserem Lande fragt sich langsam, wie lange muss man die persönlichen Angriffe dieses Despoten noch ertragen? Nicht nur Frau Merkel wurde jetzt persönlich mit NS-Gefasel von dem „Sultan vom Bosporus“ angegriffen, sondern dadurch auch wir alle als Nation werden mit derartigem Geschwafel ständig und immer wieder beleidigt. Alle hier lebenden Türken sollten nicht vergessen, dass sie auch mit einer doppelten Staatsbürgerschaft Verantwortung haben, sich innerhalb unserer Demokratie auch für den Erhalt der Demokratie ihres Heimatlandes einzusetzen und bei der Wahl mit Nein zu stimmen. Unsere Regierung muss endlich Stellung beziehen und mit Rückgrat diesem Menschen Einhalt in seiner Wortwahl gebieten. Aber bitte nicht weiter untertänigst wie bisher, sondern mit gemeinsamer Stärke aller politisch Verantwortlichen.

Hans-Jürgen Vogt, Pinneberg

Meine Empathie überdenken

Was soll dieser lächerliche Aufruf, mehr Kinder zu zeugen? Wollen sie uns dann, aus Ankara gelenkt, überrennen? Ob jemand aus der Türkei oder aus Ghana oder aus irgendeinem anderen Land kommt, war mir bisher egal. Wenn mich aber der türkische Präsident als unverschämt, feindselig, ungerecht und faschistisch bezeichnet, werde ich ganz sicher mein Denken und Handeln, meine Empathie den Türken gegenüber, neu sortieren.

Hubert Harbacher, per E-Mail

Ein niedrigeres Dach am Diebsteich

20. März: Neuer Fernbahnhof lässt ­Hamburger im Regen stehen – ihm fehlt das Dach. Deutsche Bahn lehnt Forderung der Stadt ab

Die flügelförmige Überdachung von Bahnsteigen – Dammtor und künftig Diebsteich – nach dem Entwurf der Architekten gmp ist optisch und kon­struktiv ansprechend. Um nicht nur gegen Nieselregen Schutz zu gewähren, sollte die Konstruktion aber niedriger angeordnet werden. Auch beim Hamburger ZOB beobachtet man, dass das Dach aus optischen Gründen zu hoch ist und deshalb gegen Schlagregen weniger Schutz bietet.

Carl Groth, Neumühlen

Planer sollten Bahn fahren

Mit welchem Hintergrundwissen wurde da geplant, frage ich mich. Die Gleise verlaufen in Nord-Süd-Richtung, und Hamburger Schmuddelwetter kommt meist in West-Ost-Richtung daher. Geplant wurde im trockenen Büro oder in dem Vertrauen darauf, dass bedingt durch den zu erwartenden Klimawandel ohnehin nur noch Sonnenschutz vonnöten ist. Am Dammtorbahnhof, bei anderer geografischer Ausrichtung, ist man außerhalb der Halle bei nicht allzu heftigem Wind auch eingeschränkt regengeschützt. Den Sonnenschutz übernehmen oft Wolken. Wer Bahnhöfe plant, sollte öfter Bahn fahren und nicht nur im Hamburger Hauptbahnhof durch die Halle flanieren. Schon die kurzen Wege dort zu den Eingängen der U 2/U 4 ließen mich erst kürzlich wieder deutlich nass werden.

Dr. Andreas Biebl, per E-Mail