Strandleben wie im Süden

22. Februar: Radweg Övelgönne. Eine Fahr­rad­brücke über die Strandperle?

Der auswärtige Besucher, der durch eine Hafenrundfahrt die technische Bedeutung der Elbe kennengelernt hat, ist verblüfft, was die Elbe noch zu bieten hat. Man beneidet uns um die natürliche Strandlandschaft, die ja auch weit über Blankenese hinaus noch nicht zu Ende ist. Erst recht im Sommer, wenn bei gutem Wetter das Strandleben jedem Vergleich südlicher Gefilde standhalten kann. Da soll nun eine Rennpiste entstehen, das wird sich bei der Einstellung vieler „Fahrrad-Heroes“ gar nicht verhindern lassen. Spielende Kinder, die einem Ball nachlaufen, aber auch Hunde werden zu Unfällen führen, die dann nicht immer ambulant mit einem Pflaster behandelt werden können. Wo bleiben BUND und Nabu? Man ist doch sonst so kreativ, wenn es gilt, Fauna und Flora zu schützen.

Bernd Zietlow, Othmarschen

Ein Paradies wird zerstört

Ich hatte wirklich gehofft, der Fahrrad- Irrsinn sei passé nach dem Debakel „Alsterufer“. Aber es geht noch schlimmer. Ein sechs Meter breiter Streifen, der durch die Strandidylle führt, zerstört ein kleines Paradies – nicht nur das der Touristen, sondern vor allem der Bürger, die mit Kind und Hund dort gerne verweilen und nicht unbedingt Zuschauer einer Mini-Tour-de-France sein wollen. Wer stoppt die realitätsfremden Kommunalpolitiker?

Annelie Uphues, per E-Mail

Zufahrt für Rettungsfahrzeuge?

Die von dem Altonaer Verkehrsausschuss in Planung gesetzte Fahrradrennstrecke in den Sand vor der Strandperle ist ja wohl der größtmögliche grobe Unfug. Hat man wenigstens an eine Zufahrt für die Rettungsfahrzeuge gedacht, die dann schwer verletzte Kinder und Hunde sowie Radler bergen müssen?

Hermann Jansen, Altona

Einmaliger Naturstrand

Als ich in Altona geboren wurde, gehörte es noch zu Preußen. Ich kann mich gut an unbeschwerte Kindertage erinnern, die wir am schönen Övelgönner Elbufer verbrachten. Es kann doch nicht sein, dass dieser einmalige Naturstrand durch eine Betonpiste verschandelt werden soll. Man erinnere sich in Altona an den historischen Bahnhof, welcher über Nacht der Abrissbirne zum Opfer fiel und durch einen hässlichen Betonklotz ersetzt wurde. Es sollte nicht noch einmal der gleiche Fehler begangen werden.

Horst Hase, per E-Mail

Die Entdeckung der Langsamkeit

Ich bin in Övelgönne aufgewachsen und groß geworden. Es ist dort so schön, weil es weder Autos noch Fahrräder gibt. Man geht zu Fuß – in Övelgönne oder am Strand. Das ist fantastisch, weil einen die Langsamkeit einholt. Der Zeitungsbote fährt Fahrrad und die Schulkinder auch, mittags schiebt man – alles prima. Ich hoffe sehr, dass es weder einen Radweg am Strand gibt noch eine Brücke. Manche Viertel sind einfach am schönsten, wenn sie im letzten Jahrhundert stehen bleiben.

Penny Kallmorgen, per E-Mail

Hamburgs Stolz

Das darf doch nicht wahr sein. Wir sind stolz auf unsere Elbe und unseren Strand. Und dann kommen bestimmte Interessengruppen und wollen sie mit einem Betonstreifen verschandeln. Ich verstehe die Welt nicht mehr.

Helga Dahms, Hamburg

Was für ein Irrsinn!

Was für ein Irrsinn! Unser grün-roter Senat zerstört mit einem betonierten Fahrradweg eine einzigartige Idylle in Hamburg. Unfassbar!

Frank Bremer, per E-Mail

Reizende Schiebestrecke

Wie kann man nur diesen herrlichen Naturstrand mit einer „Rad-Autobahn“ zweckentfremden? Was geht den Befürwortern nur durch den Kopf? Was ein echter Radfahrer ist, der schiebt auch mal sein Rad für ein paar Meter. Zumal die Schiebestrecke ein reizender Weg ist. Ich bin verblüfft, das der ADFC eine solche eklatante Verschlimmbesserung unterstützt. Jede andere Stadt beneidet uns um ein solches Strandstück. Und die Befürworter haben nichts anderes im Sinn, als diesen herrlichen Strandabschnitt aufs Unmöglichste zu verschandeln. Aber wie sagte A. Schopenhauer so treffend: „Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge.“

Alfred Reichert, per E-Mail

Radweg auf die Elbchaussee

Bevor der heiß diskutierte und fragwürdige Övelgönner Strandradweg geplant und letztlich möglicherweise verworfen wird, sollte ein Radweg entlang der Elbchaussee realisiert werden. Und das möglichst bald.

Dieter Bronisch, per E-Mail

Ein Stück Lebensqualität

Als wir vor einigen Jahren, aus Süddeutschland kommend, eine Stadt zum „Wohnen“ mit Kulturangebot und Natur, kurz Lebensqualität, gesucht haben, war es genau dieses Stückchen Hamburg, das uns begeistert und überzeugt hat. In keiner anderen Stadt gibt es diese Mischung, Und das soll aufs Spiel gesetzt werden? Das Geld könnte sinnvoll verwendet werden, um bestehende Radwege zu sanieren, Bürgersteige von Stolperfallen zu beseitigen, oder die Straßenbeleuchtung zu verbessern. Es gibt viel zu tun, aber nicht den Frieden am Elbstrand zerstören.

Janne Fuhrmann, Hamburg

Schaden ist größer als Nutzen

Haben wir schon den ersten April? Bitte, das bisschen Strand, welches wir hier in Hamburg haben, soll so bleiben, wie es ist. Der Schaden wird größer als der Nutzen. Ganz abgesehen von den unkontrolliert wachsenden Kosten eines solchen Projekts. Der Radweg wird nach Voll­endung sicherlich auch sehr viel von Fußgängern genutzt, denn es läuft sich natürlich auch angenehmer auf einem befestigten Weg. Soll man dann einem Radler ausweichen oder nicht? Zusätzliche Konflikte sind programmiert. Auch so ist es auf dem Elbwanderweg schon schwer genug, ein vernünftiges Mit­einander zwischen Radfahrern und Fußgängern zu erreichen.

Claus H. Wulff, per E-Mail

Tempo drosseln an der Strandperle

Ich bin dafür, den Fahrradverkehr komplett von dem Fußweg vor den Häusern zu verbannen. Dazu folgendes Erlebnis: Eine Anwohnerin hielt mir einmal vor, dass ihr im Schritttempo fahrende Radler allemal lieber seien als diejenigen, die ihr Fahrrad schieben. Begründung: Insbesondere bei schönem Wetter sei der teilweise sehr enge Weg dermaßen stark frequentiert, dass schiebende Radler ein Hindernis im Fußgängerstrom darstellen. Säßen sie dagegen auf dem Sattel, seien sie ja nur halb so breit und weniger störend. Recht hat die Dame! Fazit: Die Schiebestrecke ist ein Ärgernis für Radfahrer und Fußgänger. Als einzigen Ausweg sehe ich einen klug gestalteten Radweg am Strand mit tempobegrenzenden Hindernissen an allen erforderlichen Stellen, insbesondere natürlich um die Strandperle herum.

Hans-Jörg Bieger, Hamburg

Ein Schildbürgerstreich

Ich halte das Vorhaben für einen Schildbürgerstreich. Es wäre der erste Strand, an dem spielende Kinder aufpassen müssen, nicht unter die Räder zu kommen. Außerdem: Wer beseitigt die Sandverwehungen? Selbst bei ausreichendem Fundament können Unterspülung und Wiederherrichtung nicht verhindert werden. Und nicht zuletzt: Als Steuerzahler bin ich an den Kosten beteiligt. Es wird Zeit, dass Fahrradfahrer zu den für sie bereitgestellten Fahrstrecken ebenso wie Autofahrer einen Beitrag in Form einer Fahrradsteuer leisten, welche einmalig beim Kauf eines Fahrrads entrichtet werden kann.

Gerhard Hein, per E-Mail