Zutiefst unmoralisch

11./12. Februar: Ich und Herzinfarkt? Undenkbar!

Jeder muss doch in seinem Leben in allen Bereichen mit Konsequenzen aus seinen Entscheidungen leben. Wir können doch alle nur dankbar sein, in einem Land zu leben, wo diese immens hohen Kosten von der Allgemeinheit getragen werden. Daraus aber einen Anspruch auf ein Gesetz zu fordern, das jeden Menschen automatisch zum Spender erklärt, wie von Herrn Heiko Dirks gefordert, halte ich für zutiefst unmoralisch. Ich selbst hatte über 20 Jahre einen Organspenderausweis, bin aber heute aus diversen Gründen ein entschiedener Gegner von Organtransplantationen.

Antje Netz

Die Hoffnung der Richter

10. Februar: Diese Pflanze blockiert die Elbvertiefung

Könnte es nicht sein, dass die Richter des Bundesverwaltungsgerichts mit ihrem Urteil unausgesprochen und natürlich juristisch ohne Belang die Hoffnung verbunden haben, dass ihre den Beginn des Baggerns erneut um bis zu zwei Jahre verzögernden Auflagen doch noch den Weg zu ernsthaften Verhandlungen über eine Kooperation der norddeutschen Küstenhäfen frei machen? Wo sind die mutigen Politiker, die diesen Weg vorangehen, um Hunderte von Millionen für die Ausbaggerung eines natürlichen Flusslaufs zu sparen, die immer mit gravierenden Unwägbarkeiten verbunden sein wird?

Dr. Hartwig Ihlenfeld, Wedel

Hat der Senat nichts gelernt?

Es lässt sich jetzt schon absehen, dass es mit dem Beginn der Bauarbeiten 2018 nichts wird, denn dies werden die Umweltverbände zu verhindern wissen. Mit Sicherheit gibt es da einige Fledermäuse, die unbedingt geschützt werden müssen. Auch sollen da schon seltene Insekten gesichtet worden sein, so die Siphonaptera und die schützenswerte Pediculus humanus capitis. Langjährige teure Prozesse werden die Folge sein. Im Übrigen scheint es angeraten, dass der Senat sein Verhältnis zu Nabu und zum BUND (und deren Gefolgsleuten im Senat und in der Bürgerschaft) mal GRÜNdlich überdenkt. Sollte der Senat tatsächlich aus dem Verfahren um die Elbvertiefung nichts gelernt haben?

Werner Lück

Geschliffene Wortwahl

11./12. Februar: Die Hohe Kunst des Loslassens

Zu Hajo Schumachers Kolumne am Sonnabend nur ein Satz: ganz große Klasse und geschliffene Wortwahl; das war politische Satire in Reinkultur!

Manfred Löber

Lösung Fußgängerbrücke

11./12. Februar: Große Pläne für zu kleinen Hauptbahnhof

Nach meiner Einschätzung richtet sich die Hauptkritik gegen das wenig gesteuerte Passagieraufkommen. Schon während des Baus der südlichen Fahrgast-Verbindungsbrücke wurde vor den dortigen Verkaufsläden gewarnt. Auf beiden Fahrgastbrücken im Norden und Süden ziehen sie Menschen an, die gar nicht mit der Bahn fahren wollen und so den Raum für die Bahnfahrer einengen. Hinzu kommt, dass die Gleiswechsler innerhalb des Hauptbahnhofs mit den Umsteigern von und zur U-Bahn zusammentreffen. Deshalb rege ich den Bau einer mittleren Fußgängerbrücke (ohne Verkaufsläden) an, mittels derer die Gleiswechsler innerhalb des Hauptbahnhofs von den U-Bahn-Umsteigern weitestgehend getrennt werden könnten. Optimal wäre die vollständige Über­deckung der gesamten Gleisanlage mit einer Fußgänger-Plattform und weit gestreuten Abgängen zu den Bahnsteigen. An deren Rändern wären dann vermutlich auch Verkaufsläden zu tolerieren.

Bernd Wenzel, Buchholz

Bahn fehlt Kundenfreundlichkeit

Die Überfüllung des Hamburger Hauptbahnhofs, das gefährliche tägliche Gedränge und Geschiebe auf dem Südsteg, auf den S-Bahnsteigen und auch auf dem Fernbahnsteig (Gleis 13/14) sind seit Jahren bekannt. Vorschläge, wie dem kurzfristig abzuhelfen ist, liegen auch seit Jahren auf dem Tisch. Neue Abgänge von der Steintorbrücke sowie von der Ankelmannbrücke auf die Gleise, die Schaffung eines neuen Bahnsteigs am Gleis 9 sowie Abriss des Weltkriegsbunkers am Steintorwall. Die DB AG Station & Services liebt diese Pläne nicht, weil dann weniger Bahnkunden an den Ladenzeilen vorbeigetrieben werden, dann kann man nicht so stramm die Mieten erhöhen. Also macht man eine Machbarkeitsstudie, um Zeit zu schinden: Baubeginn erst 2021, Finanzierung nicht gesichert, Fertigstellungsdatum offen. Stattdessen werden 360 Millionen Euro nur für Bahnanlagen sinnlos mit keinerlei kapazitätserweiterndem Effekt für die geplante Verlegung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona in die Einöde nach Diebsteich verausgabt. Das Geld wäre zur Kapazitätserweiterung des Hauptbahnhofs weit besser investiert. Aber das wäre ja zu kundenfreundlich.

Michael Jung

Schäubles merkwürdige Denkweise

11./12. Februar: Wirbel um Anti-Schulz-Papier

Hier versteigt sich Schäuble ins Absurde. Schulz, den erklärten Europäer, mit dem Nationalisten Trump zu vergleichen, zeigt die merkwürdige Denkweise, ja vielleicht sogar die Angst der CDU vor Schulz. Dieser macht Deutschland nicht schlecht, sondern zeigt die notwendigen Baustellen der Politik auf. Schäuble erinnert mich stark an den Mann, der eine Hand im heißen Ofen und eine im Eiswasser hat und sagt: Im Mittel habe ich angenehme warme Hände. Sicher geht es den Deutschen im Mittel gut, jedoch ist der Wohlstand sehr ungleich verteilt. Wenn Schulz sich hier stärker engagieren will, kann das nur gut sein.

Michael Döring, Norderstedt