Im Park fehlt ein Café

7. Februar: Noch ein Museum im Jenischpark?

Das ist wirklich ein großes Ärgernis. Es gab ein wunderbares Café im Jenischpark, Ralph’s Café, in dem sich an schönen Tagen Gott und die Welt traf. Mütter mit Kindern, Hundehalter, Alt und Jung. Alles vorbei, es sollte ja ein neues Café geben, in diesem Sommer. So wie es aussieht, wird das wohl nichts. Sehr, sehr schade! Auf die Wünsche der Besucher wurde da keine Rücksicht genommen. Wer will schon noch ein Museum, wir wollen den Park genießen und einen guten Kaffee trinken können.

Karin Campbell, per E-Mail

Der FC St. Pauli als Vorbild

7. Februar: ,Eine Schande für den Fußball‘. In Dortmund eskalierte die Gewalt gegen Bundesliga-Aufsteiger RB Leipzig

Die Eskalation in den Stadien erreicht immer neue Höhepunkte, genau wie der Wahnsinn mit den Ablösesummen und Senderechten. Wenn es zu solchen Auswüchsen wie jetzt in Dortmund kommt, sind alle entsetzt. Dabei spielen viele Beteiligte ständig mit dem Feuer. Ein bisschen „Hass“ und „Feindschaft“ kann ja nicht schaden. Auch von offizieller Seite wird gezündelt. Auch in Hamburg. Beim HSV darf bei jedem Heimspiel der Stadionsprecher die gegnerischen Fans mit einem Pfeifkonzert begrüßen lassen, anschließend singt Lotto King Karl „wenn du aus Dortmund kommst, schießt Geld hier keine Tore“ (was für eine Ironie!) und „wenn du aus der Hauptstadt kommst, scheißen wir auf dich und dein Lied“. Aus meiner Sicht keine gute Basis, um die „Verrückten“ friedlich zu halten – auch wenn es nur wenige Tausend sind. Es geht aber auch anders: Beim FC St. Pauli wird vor dem Spiel die Hymne des Gegners gespielt. Vorbildlich!

Michael Piplack, per E-Mail

Amerikanische Justiz in Gefahr

6. Februar: Trump lernt den Rechts­staat kennen

Es ist erfreulich, dass die amerikanische Justiz den im Wildweststil agierenden Donald Trump in die Schranken gewiesen und den Einwanderungsstopp für sieben Staaten für rechtswidrig und mit der amerikanischen Verfassung unvereinbar erklärt hat. Man kann nur hoffen, dass die von Trump gescholtenen Richter weiterhin ihr Amt behalten dürfen und nicht das Schicksal der amerikanischen Justizministerin teilen müssen und aus ihrem Amt entlassen werden. Dann wäre zu befürchten, dass die Gewaltenteilung ernsthaft gefährdet wäre. Äußerungen von Trump lassen den Schluss zu, dass die richterliche Unabhängigkeit in Gefahr geraten ist.

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Beschämender Zustand

6. Februar: Ein­ser-Ex­amen an Hamburgs Uni reicht nicht für Spit­zen­job

Nachdem bereits seit geraumer Zeit ob der hohen Abi-Quote gelästert wird, gerät nun eine Etage höher die Uni ins Fadenkreuz der Kritik. Es ist schon beschämend, dass nur ein Bruchteil der dort angebotenen Studiengänge mangels internationalen Gütesiegels wirklich zu einem Abschluss mit Zukunft und einem möglichen Spitzenjob führt. Herr Präsident Dieter Lenzen, übernehmen Sie!

Eberhard Bresch, Hamburg

Bezirksamt enttäuscht

4./5. Februar: ,Ich fühle mich wie die letzte Mo­hi­ka­ne­rin‘. Hegestraße: Eigentümer hat Bauvorbescheid für Neubau

Freude darüber, dass das Abendblatt an der Sache dran bleibt, Enttäuschung über die Handlungsunfähigkeit des Bezirksamts Hamburg-Nord, Mitgefühl mit Frau Dohms und Frau Can, die in hohem Alter als letzte Bewohnerinnen in dem Hinterhof mit 36 Wohnungen allein gelassen werden und mit weiteren Kündigungen rechnen müssen. Das Wohnraumschutzgesetz verbietet Zweckentfremdung und Leerstand von Wohnraum. Bei Zuwiderhandlung können die Objekte von der Stadt unter Zwangsverwaltung gestellt, auf Kosten des Eigentümers renoviert und vermietet werden. Im Bezirk Mitte hat das jetzt einmal stattgefunden und großes Aufsehen erregt. In der Hegestraße 46 hätte das gepasst und wäre im Stadtteil auf große Zustimmung gestoßen. Im Bezirk Nord mit einer Mehrheit von SPD und Grünen traut sich das offensichtlich jedoch niemand. Die Forderung mehrerer Initiativen, die leer stehenden Wohnungen zu sanieren und vorübergehend an Flüchtlingsfamilien zu vermieten, ist auch ohne Echo geblieben.

Götz v. Grone, „Flüchtlinge nach Eppendorf“

Vielseitiger Musikdirektor

2. Februar: Elbphilharmonie: Das erste ,Konzert für Hamburg‘

Ich besuche seit 40 Jahren Konzerte in vielen Ländern der Welt. Ich habe Dutzende von Dirigenten und Orchestern erleben dürfen, doch noch nie ist mir ein derart vielseitiger Musikdirektor begegnet wie Thomas Hengelbrock. Die zwei Konzerte, die ich bisher in der Elbphilharmonie besuchen konnte, waren mitreißend in mehr als einer Beziehung: Das gebotene Repertoire reichte von der Barockmusik über die Romantik bis hin zu den Neutönern. So ein vielfältiges Programm hat man bisher in Hamburg noch nicht gehört. Hengelbrock bietet alles, um die unterschiedlichsten Wünsche zu bedienen, und er tut das hervorragend, in einer völlig neuen Umgebung, die sich das Ensemble erst einmal erspielen muss, bevor alles hundertprozentig passt. Darüber hinaus ist Hengelbrock ein begnadeter Verkäufer der klassischen Musik, dem es vortrefflich gelingt, auch jene Zuhörer mitzunehmen, die bisher gar nicht oder selten Konzerte besucht haben. Hamburg darf sich glücklich schätzen, in Thomas Hengelbrock einen überragenden Musiker als Leiter des Residenzorchesters gefunden zu haben, der weit über seine technische Brillanz hinaus in der Lage zu sein scheint, der Elbphilharmonie den ihr gebührenden Stellenwert zu verschaffen: in der Mitte des Volkes, dem sie ihre Existenz verdankt, und als Aushängeschild Hamburgs in der Welt der Musik.

Georg C. Domizlaff, Hamburg