Beim Reisen Germany first

2. Februar: ,Hamburg sagt Nein‘. Die Bürgerschaft stellt sich in einer Resolution gegen US-Präsident Donald Trump und sein Einreiseverbot für Millionen Muslime

Wenn viele Touristen nicht in die USA reisen würden, solange diese Diskriminierung nicht zurückgenommen wird, würde es einen Aufschrei in der amerikanischen Tourismusbranche geben. Betroffen von einem Reiseboykott wären dann die Wähler in den USA, die diesen Präsidenten gewählt haben. Ich werde jedenfalls nicht mehr in die USA reisen. Germany first.

Holger Brück, Oststeinbek

SPD sollte Lösungen anbieten

1. Februar: Schulz fordert höhere Löhne. Der SPD-Kanzlerkandidat im Interview

Es wird höchste Zeit, dass sich die SPD darum kümmert, was Menschen in diesem Land als ungerecht empfinden. Sie sollte Lösungen anbieten und dafür auf demokratische Weise kämpfen. Außer Steigerungen der Löhne und Gehälter als Ausgleich zu den heftigen Steigerungen der Unternehmensgewinne gehört auch, dass Erträge aus Vermögen und Arbeitsleistung vergleichbar besteuert werden. Auch bietet sich der Bereich der Rente an: Alle zahlen ein, auch die Selbstständigen, ohne Obergrenze. Außerdem sollte die Zwei-Klassen-Gesellschaft im Gesundheitswesen abgeschafft werden. Schulz will ja den „Menschen aufs Maul schauen“. Von ihm und der SPD kann erwartet werden, dass sie sich zu Anwälten der Sorgen und Nöte in diesem Land machen und das nicht den Parteien am Rand überlassen.

Udo Bauer, Wedel

Schulz ist Teil des Problems

Herr Schulz sitzt doch seit Jahren im Parteivorstand der SPD. Dort hätte er doch all das umsetzen und fordern können, was er jetzt verspricht. Und in Europa hat er genau das Gegenteil gemacht. Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge, Erleichterungen für das Großkapital, Aufweichung von Sozialstandards. Der sogenannte Heilsbringer ist nicht die Lösung, sondern ein Teil des Pro­blems. Die Wähler werden das nicht vergessen. Und die drei Prozent mehr bei den Umfragen sind doch nur die andere Lesart der Fehlertoleranz.

Andreas Stonus, per E-Mail

Bürokratiemonster gefördert

30. Januar: Schulz bläst zur großen Auf­hol­jagd

Einst als deutscher Provinzpolitiker nach Brüssel weggelobt, hat Schulz jetzt als neuer Hoffnungsträger der SPD massive Gerechtigkeitsprobleme in Deutschland ausgemacht. Die Steuerflucht muss bekämpft werden. Genau diesem Thema hätte sich Martin Schulz in Brüssel jahrelang widmen können, zusammen mit Jean-Claude Juncker, dem König der Steuervermeider auf Regierungsebene. Stattdessen hat Schulz lieber neue Bürokratiemonster gefördert, die Krümmung der Gurken europaweit harmonisiert und den reformunwilligen Südeuropastaaten immer neue Milliarden gegönnt, was ganz sicher zulasten der deutschen Steuerzahler gehen wird. Großbritannien hat er mit seinen aufgeblähten und überflüssigen Verwaltungsapparaten schon verschreckt, andere europäische Staaten werden folgen.

Klaus D. Köncke, Hamburg

Keine Verwaltungserfahrung

28./29. Januar: Oppermann: ,Den Streit mit der Union ver­schär­fen‘

In den letzten Tagen wird als Qualifikation des SPD-Kandidaten Schulz u. a. seine Bürgermeistertätigkeit erwähnt. Auch Herr Oppermann vermittelt den Eindruck, dass Herr Schulz als Bürgermeister von Würselen entsprechende Verwaltungserfahrung habe. Nach dem Steckbrief auf seiner Homepage war Martin Schulz von 1987 bis 1998 Bürgermeister, von 1982 bis 1994 hauptberuf­licher Buchhändler und bereits ab 1994 EU-Abgeordneter. Fakt ist, dass nach der nordrhein-westfälischen Kommunalverfassung der Bürgermeister bis 1994 (Änderung des Gesetzes) ehrenamtlich neben dem hauptamtlichen Stadtdirektor nur Ratsvorsitzender und „Grußonkel“ bei Kleingartenvereinen und Schützenfesten war. Ohne das wichtige Ehrenamt in unseren Kommunen in seiner Bedeutung infrage zu stellen: Verwaltungsführungserfahrung hat der Kanzlerkandidat Schulz jedenfalls nicht gesammelt. Die sieht anders aus.

Michael Webersinn, Lüneburg

Opposition sollte mehr Kritik üben

1. Februar: Die geschönte Ar­­beits­lo­­sen-Sta­tis­tik

Erfreulich, dass die Arbeitslosen-Statistik einmal kritisch unter die Lupe genommen wird. Jeden Monat wird stolz die niedrige Arbeitslosenquote verkündet. Allein am Beispiel Hamburg zeigt sich aber, dass entgegen der offiziellen Statistik nahezu die doppelte Anzahl von Menschen ohne Job ist. Hinzu kommen noch die entwürdigenden Arbeitsplätze, die mit dem beschönigenden Begriff „prekäre Beschäftigungsverhältnisse“ bezeichnet werden. Mich wundert, dass die Opposition die Statistik kaum kritisiert. Normalerweise müsste sie jeden Monat von Gewerkschaft und Opposition scharf analysiert und gegeißelt werden, um der Bevölkerung die Schönfärberei vor Augen zu führen.

Horst Schicht, Hamburg

Kindheitserinnerung ans Cölln’s

1. Februar: Mut­ter­land lässt das Cölln’s wieder aufleben

Es freut mich sehr, dass dieses einmalige Hamburger Restaurant wieder zum Leben erweckt wird. Mein Vater, der dort 25 Jahre mit viel Leidenschaft gearbeitet hat, nahm mich als Kind Ende der 50er-Jahre sonntagsmorgens oft mit zu Cölln’s, um Kater Peter, der in den Nebenräumen lebte, mit Futter und Streicheleinheiten zu versorgen. Sonntags war das Restaurant geschlossen. Die besonderen Fliesen, die große Austernbank und die schönen Räume haben mich immer wieder beeindruckt.

Ursula Wöhning, Hamburg-Volksdorf