Zu später Widerstand

26. Januar: City-Hochhäuser: Aus für
Daniel Libeskind

Darüber, dass Libeskind aus dem Architekten-Wettbewerb ausscheidet, muss man nicht traurig sein. Wohl aber darüber, dass der Abriss der City-Hochhäuser weiter betrieben wird. Deshalb ist der Widerstand, der sich – viel zu spät? – regt, zu begrüßen. Die Gründe für den Abriss sind nicht überzeugend. Wie üblich geht es ja wohl wieder ums Geld. Aber dem Umzug des Bezirksamts Mitte in das frühere Springer-Verlagsgebäude geht ein umfangreiches Investitionsprogramm voraus. Dieses Geld könnte man auch in die City-Hochhäuser investieren und diese, für welche Nutzung auch immer, erhalten. Leider ist der überzeugende Vorschlag zur Neugestaltung der verschandelten Fassade von Professor Marg nie ernsthaft diskutiert worden.

Günter Siebel, per E-Mail

Die Reichweitenangst bei E-Autos

16. Januar: Warum Elektroautos in
Hamburg so selten sind

Hat die Hamburger Politik etwas verschlafen? Vor gut 24 Jahren gab es den Plan, Hamburg zum Zentrum der Wasserstoffwirtschaft zu machen, und zwar mit Wasserstoff aus Kanada, der hier auch in Brennstoffstellen von E-Bussen und Elektroautos als Energieträger genutzt werden sollte. Von Automobilherstellern heutzutage angebotene E-Autos mit Wasserstofftanks und Brennstoffzelle können bereits Reichweiten von 600 Kilometern und mehr mit einer Tankfüllung erzielen, der Betankungsvorgang dauert drei Minuten. Die „Reichweitenangst“ des potenziellen E-Auto-Kunden könnte also mit Wasserstoff als Energieträger abgebaut werden, wenn – wenn die Infrastruktur von Wasserstofftankstellen ausreichend wäre.

Nico Sproesser, per E-Mail

Wenig Anlass für den Kauf

Die Förderung der Elektromobilität zäumt, wie so oft, das Pferd von hinten auf. Sicherlich ist es wünschenswert, den Abgasausstoß der vorhandenen Benzin- und Dieselfahrzeuge möglichst schnell durch Einsatz von E-Kraftfahrzeugen zu reduzieren. Was aber heißt das zum augenblicklichen Zeitpunkt? Wer jederzeit Strom „tanken“ will, kann nicht davon ausgehen, dass er ökologisch erzeugte Elektrizität geliefert bekommt. Es werden konventionelle Kraftwerke (Kohle, Gas) für die Erzeugung eingesetzt. Will man das? Sinnvoll ist das Ganze doch nur, wenn grüner „Überschussstrom“, der zurzeit nicht vermarktet werden kann, ins Netz eingespeist wird, um die E-Autos zu „betanken“. Nur so trägt man zu einer besseren CO2-Bilanz bei. Dieser „Überschussstrom“ muss bei Nichtbedarf in großen Speichern zwischengelagert werden können. Der jetzige Ansatz gibt wenig Anlass, sich ein E-Auto anzuschaffen. Solange die Batterieproduktion nicht in Deutschland, sondern überwiegend im Ausland (China) stattfindet, ist auch hier eine Abhängigkeit gegeben. Nicht vergessen werden sollte auch, dass die Produktion der E-Automobile einen gewaltigen Umbruch in der Kfz-Branche bedeutet.

Werner Berndt, per E-Mail

Nur ans eigene Wohl gedacht

27. Januar: Mieter stoppen Bau von 50 Wohnungen im Hof

Es mögen sich ja die 20 bis 55 betroffenen Bewohner darüber freuen, dass weiterhin die Grünfläche im Innenhof von ihnen genutzt werden kann. Wie immer denken alle nur an ihr eigenes Wohl. Die vielen Wohnungssuchenden in Hamburg wurden hier leider nicht gefragt, und die Investoren können doch dazu verpflichtet werden, z. B. Grünflächen auf den Dächern der Neubauten anzulegen.

Christina Schlüter, Seevetal

Mehr Kontrollen

27. Januar: Mehr Si­cher­heit – Hamburg testet leuch­tende Radwege

Wenn im Straßen- und im Radverkehr mehr Sicherheit einziehen soll, dann sollten weniger Radwege auf die Fahrbahnen verlegt werden. Autofahrer und Radfahrer wissen immer noch nicht recht damit umzugehen. Da hilft es wenig, die Radwege für großen finanziellen Aufwand nachts leuchten zu lassen. Ich würde es hingegen begrüßen, wenn die vorhandenen Radwege jenseits der Straßenfahrbahnen saniert würden und die Radfahrer wieder in sicheren und geschützten Zonen, weit ab von Autoverkehr, unterwegs wären. Ich erlebe täglich mehrere gefährliche Situationen, mit vornehmlich erwachsenen Radfahrern, die sich dazu noch renitent verhalten und zum großen Teil nicht die Regeln kennen. Zum Beispiel fahren einige auf den Radwegen auf der falschen Straßenseite oder benutzen aus Angst vor den Autos lieber den danebenliegenden Fußweg. So häufig zu beobachten an der Stadtbahnstraße/Saseler Chaussee. Die Polizei kontrolliert zwar bei Schulkindern, bei Erwachsenen passiert nichts.

Peter Vogel, Hamburg

Rad auf dem Lande nutzen

27. Januar: Verfällt Hamburg einem ,Fahr­rad­wahn‘?

Natürlich ist die rot-grüne Sozialistenvereinigung schon längst dem Fahrradwahn verfallen. Jahrzehnte wurden leistungsfähige Ost-West-Verbindungen verhindert. Die Querspange wird auch durch Wutbürger verhindert. Zusätzlich werden durch Fahrradstreifen Fahrbahnen eingeengt, koste es, was es wolle. Das Rad kann man in der Freizeit auf dem Lande bei Schönwetter nutzen, aber nicht auf langen Distanzen in der Stadt bei Regen zur Arbeitsstelle.

Hans D. Biebau, Sülldorf