Bürgerhaus – ein Haus für alle

18. Januar: Bür­ger­haus Wil­helms­burg sperrt die AfD aus

Mit dem Ausschluss der Bürgerschaftsfraktion der AfD handelt das Bürgerhaus Wilhelmsburg gegen seine eigenen Werte, schließlich ist das Bürgerhaus – laut Bürgerhaus – ein Haus für alle. Und hoffentlich handelt es nicht im Auftrag oder mit Duldung demokratischer Organe der Freien und Hansestadt Hamburg. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Stiftungsrat mit der Entscheidung für was und bei wem auch immer lediglich profilieren wollte. Vor diesem möglicherweise bedenklichen Hintergrund und der Tatsache, dass das Bürgerhaus jährlich einen Zuschuss von 500.000 Euro durch die Stadt erhält, erscheint es angezeigt, das Bürgerhaus auf seine weitere Förderwürdigkeit zu überprüfen, um demokratischen Fehlentwicklungen rechtzeitig vorzubeugen.

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Hetzern kein Forum bieten

Es ist traurig, dass heute schon Mut dazu gehört, um Rechtspopulisten deutlich zu machen, wo sie nicht erwünscht sind. Mit politischen Gegnern gehen diese Leute bekanntlich wenig zimperlich um, und so manche Bürger, die sich für Weltoffenheit und gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Islamophobie eingesetzt haben, haben die Konsequenzen schmerzhaft am eigenen Leibe spüren müssen. Wenn jetzt ein Vertreter der Rechtsaußen-Partei AfD ausgerechnet von „Demokratie, Vielfalt und Toleranz“ redet, sollte er mal damit bei seinem eigenen Verein anfangen. Darum: Respekt vor der Betreiber-Stiftung des Wilhelmsburger Bürgerhauses, die den rechten Hasspredigern und Hetzern kein Forum bietet.

Florian Fabian, per E-Mail

Senator unter Druck

14./15. Januar: Warum musste der HPA-Ge­schäfts­füh­rer vorzeitig gehen?

Der Artikel macht deutlich, dass Senator Horch offensichtlich keine überzeugende Begründung für die völlig überraschende Trennung von Herrn Hurtienne hat oder die wirkliche Begründung nicht darlegt – aus welchen Gründen auch immer. Vor dem Hintergrund des ohnehin Mitte dieses Jahres auslaufenden Vertrages als Geschäftsführer der HPA ist es schon sehr verwunderlich, ihm noch vor Jahreswechsel und Weihnachten die Einwilligung in den Rücktritt nahezulegen. Der Senator steht offensichtlich unter einem derartigen Druck, dass er das Ansehen eines international angesehenen, kompetenten und loyalen Fachmanns massiv beschädigt.

Ulrich Hensen, Hamburg

Gemütliches Kleinod

17. Januar: Stra­ßen­bau­stelle bedroht Kult-Gast­stätte

Auch uns ist es im vergangenen Jahr trotz mehrerer Versuche leider nicht gelungen, die urige Veddeler Fischbratküche verkehrstechnisch zu erreichen. Wir hoffen sehr, dass Hamburg dieses Kleinod an Gemütlichkeit mit hervorragend knusprigem Fisch erhalten bleibt, da, wo Menschen wieder zusammenrücken.

Hannelore & Dieter Moldenhauer, per E-Mail

Hilfe vom Senat

Wir haben gestern versucht, die Gaststätte zu erreichen, und haben nach dem dritten Versuch aufgegeben. Die Ausschilderung ist mehr als unkenntlich und kaum zu finden – außerdem deutet sie in eine verkehrte Richtung. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn hier der Senat mit einer großzügigen Geste und einem besonderen Hinweisschild auf die Zufahrt Frau Göttsche unterstützt, um dieser wirklichen Kultgaststätte über die Runden zu helfen. Auch sollten die Hamburger dieser Frau durch vermehrten Besuch und eine Spendensammlung helfen. Sie und ihre Mitarbeiter haben es verdient.

Heiner Dreesen, Rellingen

Gestank hat auch was Gutes

14./15. Januar: Hamburger Produkte im Test: Alles im Lack bei Edding?

Gut, dass sie stinken. Alle Lacke dünsten aus, solange sie noch nicht getrocknet sind. Nur wenn man die ungesunden Ausdünstungen riechen kann, kann man sich schützen und zum Beispiel das Fenster öffnen. Erst wenn „die Luft rein“ ist, sollte man ein Baby im Kinderwagen streicheln.

Dr. med. Julia Jungmann, per E-Mail

György Ligeti fehlte

13. Januar: Eröffnungskonzert der Elbphilharmonie: ,Der Große Saal ist erbarmungslos ehrlich‘

Es hätte nicht nur Herrn Hengelbrock, sondern vor allem der Musikstadt Hamburg gut zu Gesicht gestanden, bei dem Eröffnungskonzert jenen Komponisten hören zu lassen, der – ausgenommen Telemann – so lange hier gelebt und gewirkt hat wie kein Zweiter: György Ligeti. Allein sein Orchesterwerk „Atmosphères“ von 1961, das beispielhaft für Ligetis Konzept der „Klangflächenkomposition“ steht, hätte den Saal mit ganz besonderen Farben zum Klingen gebracht – und wäre sicherlich auch beim breiten Publikum nicht auf taube Ohren gestoßen, hatte doch Stanley Kubrick eben jene „Atmosphères“ 1968 zum Leitmotiv seines legendären Films „Odyssee im Weltraum“ erwählt. Zu György Ligetis Lebzeiten haben ihn Hamburg und der NDR wiederholt gebührend gefeiert. Dass er jetzt, nur zehn Jahre nach seinem Tod, vergessen scheint, hat er nicht verdient.

Helmut Söring, per E-Mail

Vertane Chance

Was hat sich der Dirigent Thomas Hengelbrock, der allein für das Programm verantwortlich zeichnete, bei der Auswahl der Musikstücke nur gedacht? Es war eine vertane Chance, Menschen für Klassik zu begeistern, die bisher vielleicht noch nicht so viel damit am Hut hatten und nur selten Klassik hören, diesmal aber das Eröffnungsspektakel verfolgt haben. Die werden sich fragen: „Das ist klassische Musik? Nie wieder!“

Dieter Hilge, Hamburg