Merkel verharrt im Ungefähren

7. Dezember: Wahl mit Schön­heits­feh­ler. Angela Merkel wird mit nur 89,5 Prozent als CDU-Vorsitzende bestätigt

Merkel verpasste dann doch den sehnlichst erhofften Sprung nach vorne. Was sie den Delegierten in Essen zu bieten hatte, entsprach längst nicht in allen Belangen den vielleicht zu hoch gespannten Erwartungen vieler Teilnehmer auf dem Parteitag. Merkel blieb deutlich unter ihren Möglichkeiten und verharrte so gefährlich kommod im Ungefähren.

Thomas Prohn, per E-Mail

Mitleid für Schafe

6. Dezember: Dutzende Schafe gerissen: Wolfs-Alarm in der Heide

Hauptsache, der niedersächsische Umweltminister sieht sein Wolfsmanagement auf einem guten Weg. Es werden ja auch nur verängstigte schutzlose Nutztiere von den mörderischen Wölfen zu Dutzenden zu Tode gequält. Mit denen muss er kein Mitleid heucheln. Hoffentlich gibt es in der Bevölkerung bald mehr wirkliche Tierschützer als „Gutmenschen“ für den Wolfsschutz. Der Löwe ist auch ein Raubtier, aber kein besinnungsloser Mörder. Er tötet die Beute als Nahrungsquelle und lässt nach seiner Sättigung alle anderen Tiere unbehelligt. Der Wolf dringt bereits in die Schutzumzäunungen ein und reißt in solchen „Vernichtungspferchen“ aus Mordlust viel mehr Schafe, als er fressen kann und will. Das blutige Schlachtfeld überlässt er den Tierhaltern. Vor Kurzem stand in einem Beitrag: „Der Mensch, der als erster von einem Wolf gerissen wird, lebt schon unter uns.“ Wir werden sehen, ob Herr Wenzel bei Eintritt eines solchen Falls die Aufzucht von Wölfen in dicht besiedelten Kulturräumen dann immer noch „auf einem guten Weg“ findet.

Helmut von Binzer, Hamburg

Fürsorgepflicht wahrnehmen

Machen sich die tierlieben Wolfsfreunde eigentlich Gedanken, was ein Nutztier erleidet, das ohne jede Fluchtmöglichkeit einem Wolfsangriff ausgesetzt ist? Bei lebendigem Leib zerrissen zu werden ist sicher noch weit schlimmer als der Tod, der dem Nutztier von Menschenhand ohnehin schon vorbestimmt ist. Der Mensch hat gegenüber Tieren, die er für seine Zwecke hält, eine Fürsorgepflicht, derartige Grausamkeiten zu verhindern. Vermutlich muss erst ein Menschenkind gerissen werden, damit dieser Blödsinn, wieder Raubtiere anzusiedeln, die über kurz oder lang bejagt werden müssen, endlich ein Ende nimmt. Die Euphorie wird umschlagen, die Frage ist nur, wann.

Achim Stambor, Pinneberg

Treppen ohne Handlauf

6. Dezember: Die Kin­der­krank­hei­ten der Elb­phil­har­mo­nie. Die Beschwerden von Besuchern des Konzerthauses häufen sich

Ich hoffe, dass die Treppen im großen Treppenhaus zum Großen Saal noch nicht fertig sind. Das Problem ist, dass man beim Gang nach unten die Vorderkanten der Stufen schlecht erkennen kann, denn die Maserung des Holzes ist überall sehr ähnlich. Weiter unten, kurz vor der Plaza, sind dunkelbraune Streifen an der Vorderkante angebracht – das ist sehr gut und sieht auch gut aus. Ich hoffe, diese Maßnahme wird im gesamten Treppenhaus durchgeführt. Problematisch sind auch die Treppen zwischen den Sitzreihen im Großen Saal: Sie sind recht steil und ohne Handläufe. Als wir dort waren, ist ein älterer Herr fast die Treppe hinuntergepurzelt. Ich glaube, da muss man sich noch etwas überlegen, sonst passieren dort Unfälle.

Thomas Jobst, Hamburg

Freude am neuen Wahrzeichen

Gerade fertig und schon wird erst mal rumgemäkelt. Wie wär’s denn damit: einfach nur darüber freuen, dass ein tolles, wenn auch teures neues Wahrzeichen geschaffen wurde, das auf weltweite Aufmerksamkeit trifft. Ich bin sicher, wir werden noch ganz viel Freude daran haben.

Klaus Bastian, per E-Mail

Autobahnring verhindert

1. Dezember: Europas schlimmste Stau-Falle liegt in Hamburg

Dieses seit Monaten zu erlebende Verkehrschaos ist leider selbst gemacht: Hamburg hat versäumt, nach dem Krieg einen Autobahnring zu bauen, der im Flächennutzungsplan von 1944 stadtnah vorgesehen war und sowohl im Norden als auch im Hafen die Autobahnen A 1 und A 7 miteinander verbinden sollte, um den Durchgangsverkehr und den Transportverkehr vom und zum Hafen um die Stadt zu lenken und die innere Stadt vom Durchgangsverkehr frei zu halten. Auf die Realisierung dieser Ringverbindungen hat man nach dem Krieg aus zweierlei Gründen verzichtet: Der Senat wollte keine Planungen aus dem sogenannten „Dritten Reich“ realisieren und, so der Wortlaut eines Referenten des Tiefbauamtes der Baubehörde 1969: „Die Autofahrer, die Richtung Nord- und Ostsee durch Hamburg fahren, sollen hier Pause machen und Geld ausgeben.“

Dr. Peter Michelis, per E-Mail

Veraltete Verkehrsplanung

Leider gibt es offensichtlich keine strategische und langfristige Verkehrsplanung für Norddeutschland, die sich als Zusammenwirken aller Verkehrsarten und Teil der höheren Ziele wie Lebensqualität der Menschen und Schutz der Umwelt versteht. Man feiert lieber eine überteuerte Busspur oder einen anderen Bahntakt – oder sonst irgendeinen Kleinkram. Der Kern des Übels liegt in der Dauer und Langsamkeit der Projektierung im Verkehrsbereich. Die derzeitigen Arbeiten verfolgen Ideen, die fast 50 Jahre alt sind. Sie sind im Kern überholt. Eine Anpassung an neue Gedanken und Projekte (Beltquerung, Ports of Hamburg, Verlagerung der Tiefwasserhäfen) ist nicht erkennbar. Es steht die Frage im Raum, wie der Verkehr im Jahr 2030 und danach organisiert und abgewickelt werden soll. Danach kann sich dann auch der Verkehr in Hamburg richten. Mit oder ohne Auto in der Innenstadt.

Hartwig Vosgerau, per E-Mail