Guter Deal für beide Seiten

2. Dezember: Dänen kaufen Tra­di­ti­ons­ree­de­rei Hamburg Süd

In der weltweiten Containerschifffahrt gewährleisten nur noch Kooperationen eine Überlebenschance. Zuletzt stand die Hamburg Süd ohne sinnvollen Konsortialpartner da. Die Mitarbeiter können sich glücklich schätzen, in Zukunft Teil dieser weltweit größten und finanzstärksten Reederei zu sein. Für beide Seiten ist das ein guter Deal. Auch wenn Maersk in den letzten Jahren in die Entwicklung der Nord-Süd-Verkehre investiert hat – die Expertise und Professionalität einer Hamburg Süd hatte man in diesem Segment bislang nicht. Ich will nicht ausschließen, dass sich durch Synergien des Zusammenschlusses die Gesamtzahl der Hamburg-Süd-Mitarbeiter reduziert, aber dafür bekommen sie nunmehr eine langfristige Perspektive, die ehrlicherweise zuvor nicht mehr bestand. Die Schreckensstatements mancher Politiker sind abwegig. Ladung, die die Hamburg Süd gefahren hat, wird auch in Zukunft zur Verfügung stehen. Allerdings ist Bremerhaven ein Wettbewerber, und das wiederum bedeutet für den Hamburger Hafen ein noch intensiveres Werben um Reeder und Verlader.

Alfred Manke, Hamburg

Stasi-Methoden

1. Dezember: Bürger sollen leer stehende Wohnungen melden

Leer stehende Wohnungen melden? Für mich grenzt das an Stasi-Methoden, die wir in einer Demokratie nicht wollen. Das Denunziantentum unter Nachbarn wird so mithilfe der Politik gefördert. Es gibt kein Grundrecht auf eine freie Wohnung in Hamburg. Aber ein Grundrecht auf Eigentum. Auch wenn das Eigentum dem Wohle der Allgemeinheit dienen soll, heißt das nicht, dass andere mit dem Finger auf potenzielle Vermieter zeigen dürfen. Vielleicht lebt in dem Haus ein älteres Ehepaar, dessen Kinder schon längst ausgezogen sind. Diesen in ihrem hohen Alter eine Vermietung aufzuzwingen, ist unmenschlich.

Jörg Schmidt, Hamburg-Altona

Europas Chance

29. November: Ultimatum für Bettler aus Osteuropa

Was mich an der „Abschiebepraxis“ zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass es sich um EU-Bürger handelt. Die Mehrheit dieser Bettler geht ihrer Profession aus purer Armut nach. Sie haben keine Chance, Asyl zu beantragen und nach Ablehnung Widerspruch einzulegen. Armutsflüchtlingen hingegen stehen alle Türen offen. Nach einem abgelehnten Antrag wird Widerspruch eingelegt, und die Verweildauer verlängert sich um Jahre. Ich bin überzeugte Europäerin: Wenn Europa überhaupt eine Chance haben soll, dann müssen wir uns um Europa kümmern und nicht um alle Brennpunkte der Welt.

Doris Schulze, per E-Mail

Golfen auf Spitzenniveau

29. November: Leitartikel Gefragt ist olympischer Geist

Auch ich gehöre zu den Befürwortern „Olympia in Hamburg“ und bedauere die Entscheidung zahlreicher Hamburger im vergangenen Jahr. Auch wenn der Hamburger Sport in einigen Bereichen „kränkelt“, gibt es Sportarten, die bundesweit auf höchster Ebene vertreten sind. Dies wird leider in den Medien, aber auch in der Politik „übersehen“: So sind die Damen- wie auch die Herrenmannschaft des Hamburger Golf-Clubs (Falkenstein) in der Bundesliga seit Jahren vertreten. Die Herren wurden 2015 Vizemeister und errangen in diesem Jahr einen dritten Platz im „Final Four“. Hamburg besitzt hier einen anerkannten und beachteten Spitzenplatz in einem Leistungssportbereich, der seit diesem Jahr wieder olympisch ist. Um auch zukünftig in dieser Sportart Spitzenleistungen zu erbringen, wird die Kinder- und Jugendarbeit in Falkenstein – wie in anderen Hamburger Golf-Clubs – intensiv betrieben.

Dr. Thomas Klischan, Vorsitzender HGC

Hoffentlich nur ein Entwurf

1. Dezember: Neues Viertel für 2000 Menschen nahe der City

Hoffentlich bleibt es bei den abgebildeten Gebäuden nur bei einem Entwurf. Auf mich jedenfalls wirken sie kalt und abweisend – wie Parkhäuser aus der Zeit der Bausünden in den 70ern. Um den ganz eigenen Charme dieser Viertel zu erhalten, braucht es meiner Meinung nach eine andere Bauweise. Sie sollte angelehnt sein an die Industriearchitektur der damaligen Zeit, die alles andere als seelenlos oder unpersönlich war, sondern spannend, warm und stilvoll.

Sylvia Nitze-Schröder, per E-Mail