Sprachgebrauch überdenken

30. November: Hagenbeck muss 20 Vögel töten

Wir sollten unseren Sprachgebrauch überdenken: Sind sogenannte Nutztiere betroffen, werden sie gekeult; sind es wertvolle Hagenbeck-Gänse, spricht man von einschläfern oder töten. Mit dem Schwingen von Keulen hat der Tod aller Tiere nichts zu tun. Wenn wir sie schon im Leben unterschiedlich behandeln und wertschätzen, sollten wir wenigstens über ihr Sterben nicht unterschiedlich sprechen und schreiben – und denken.

Gitte Stöber, per E-Mail

Richtige Grenze gezogen

29. November: Aus! Olympia künftig nicht mehr bei ARD und ZDF

Richtig so. Die Verantwortlichen von ARD und ZDF haben eine Grenze gezogen, die hoffentlich Bestand hat. Es kann nicht sein, dass 150 Millionen Euro Gebühren in ein System fließen, das durch Korruption und Doping zu Recht in Verruf geraten ist. Ich wage mir kaum vorzustellen, wie viele gute Filme, Dokumentationen und natürlich auch Sportsendungen man mit diesem Geld finanzieren könnte. Das wäre nach meinem Verständnis ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Gebühren.

Hans-Joachim Bull, Quickborn

Kein Verlust

Ich kann nicht gerade sagen, dass ich traurig darüber bin, Olympia nicht zu sehen. Meiner Meinung nach sollten Sportveranstaltungen grundsätzlich auf entsprechenden Sportkanälen gezeigt werden. Viele Fernsehzuschauer empfinden die massenhaften Sportsendung als reinen Terror.

Gudrun Anderson, per E-Mail

Marktzeiten verschieben

29. November: Wo­chen­märkte kämpfen ums Überleben

Wochenmärkte finden fast immer zwischen sieben und 14 Uhr statt. Wen treffe ich als begeisterter Markteinkäufer in dieser Zeit dort? Mütter mit kleinen Kindern, vereinzelt die „aussterbende“ Spezies Hausfrau, darunter etliche vor der Arbeit über den Markt hetzende, außerdem Menschen im Rentenalter und Flaneure. Wen treffe ich nicht? Die Berufstätigen, die jungen Menschen. Was ist also zu tun? Die Marktzeiten entsprechen nicht mehr dem heutigen tageszeitlichen Ablauf. Wollen die Marktbetreiber ihr Geschäft aufrechterhalten, dann müssen auch sie sich den Bedingungen anpassen. Die Masse der potenziellen Käuferinnen und Käufer kann das nicht. Also heißt das doch folgerichtig: Marktzeiten von 14 Uhr bis 20 Uhr. Die Bezirke müssten abends reinigen lassen. Sollte das ein Problem sein? Neue Käuferkreise gewinnen heißt doch die Marketingstrategie. Dann kann die regionale Frischware auch weiterhin vor Ort gekauft werden.

Dr. Dieter Hölterhoff, Hamburg

Regionale Ware in guter Qualität

Das ehrliche Gespräch mit dem Wochenmarkthändler oder der -händlerin ist durch kein noch so prall gefülltes Supermarktregal zu ersetzen. Dieses wird nie in der Lage sein, Produkte zu erklären und Tipps für die Verwendung zu geben. Kommunikation zwischen Handel und Kundschaft macht den Reiz des Wochenmarkts aus, und natürlich das Gefühl, mit frischen und/oder regionalen Waren in guter Qualität versorgt zu werden. Hierfür sollten wir bereit sein, auch einen höheren Preis zu zahlen. Der Niedergang der Wochenmärkte wäre nicht nur für die regionalen Produzenten fatal, er ginge auch mit einem herben Verlust kultureller Traditionen einher. Allerdings müssen auch Händler und Veranstalter flexibler werden. Neben der schon erfreulichen Erweiterung der Angebotsvielfalt gehören dazu ganz sicher kundenfreundlichere Öffnungszeiten. Berufstätige können nun mal nicht an Vormittagen, sondern überwiegend erst in den Abendstunden einkaufen.

Klaus-D. Marzahn, Hamburg

Alle Kinder sind Inklusionskinder

29. November: Förderung für die Begabten. Bund und Länder wollen leistungsstarke Schüler mit einem neuen Programm besonders unterstützen

Jedes Kind soll nach seinen Möglichkeiten in der Schule gefordert und gefördert werden. Auch dies steckt in dem bildungs- und gesellschaftspolitischen Auftrag zur Inklusion, denn „alle Kinder sind Inklusionskinder“. Individuelle Förderung benötigen leistungsschwache und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in gleichem Maße. Es geht dabei nicht um einen ideologischen Streit um Elitebildung, sondern um den Auftrag von Schule, den Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes ein passendes Angebot für seine weitere Lernentwicklung zu machen. Dazu ist die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Sonder- und Sozialpädagogen sowie kindertherapeutischen Spezialisten wie zum Beispiel Lerntherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden erforderlich.

Dr. Jochen Klein, per E-Mail

Neugier liegt den Menschen im Blut

26./27. November: Stop and Go: Fahren Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen

Gaffer bei Unfällen sind wirklich störend. Allerdings, Neugier liegt der Menschheit schon immer im Blut. Ohne eine gewisse Neugier würden wir immer noch versuchen, das Rad zu erfinden. Es sollte sich allerdings besonders in den beschriebenen Fällen in Grenzen halten. Ohne eine gewisse Neugier würde niemand bemerken, dass beim Nachbar gerade eingebrochen wird, oder es schlimmstenfalls sogar ignorieren. Also alles in Maßen. Zu den Rettungsgassen sei gesagt, dass in Österreich an vielen Autobahnbrücken Plakate hängen, wie man sich bei mehrspurigen Autobahnen richtig verhält, wenn eine Rettungsgasse gebildet werden muss. Das ist sehr hilfreich. Der ADAC sagte dazu auf meine Anfrage, dass dieses ja in unserer StVO stehe und somit nicht nötig sei. Ich bin mir nicht sicher, ob alle Autofahrer dieses immer wissen.

Joachim Rühmeier, per E-Mail