Staatsfrau mit starkem Charakter

22. November: Hat Angela Merkel einen Plan? Die Kanzlerin tritt bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr noch einmal an – doch welche Politik will sie machen?

Egal wie die Bürger zu Angela Merkel oder der Politik ihrer Partei stehen: Mit ihrer Entscheidung, erneut zu kandidieren, hat sie bewiesen, dass sie eine große Staatsfrau mit starkem Charakter und Verantwortungsgefühl für ihr Heimatland ist. Nach ihrer langen Amtszeit hätte jeder Verständnis dafür gehabt, wenn sie das Feld einem Nachfolger überlassen hätte. Wir Deutschen können stolz darauf sein, eine solche Kanzlerin zu haben.

Christiane Mielck-Retzdorf, per E-Mail

Brandstifterin und Feuerwehr

21. November: Aus Sorge um Deutsch­land: Merkel will wieder Kanzlerin werden. Kampf ums Kanz­ler­amt ist eröffnet

Frau Merkel findet in der Bevölkerung (immer noch) eine breite Zustimmung, sicherlich durch ihr unaufgeregtes, bescheidenes und verlässliches Auftreten. Aber zu diesem – sicherlich sympathischen – Auftreten gehört bei einer erfolgreichen Politikerin nach meiner Meinung vor allen Dingen die Einsicht, politische Entschlüsse in ihren mittel- und langfristigen Auswirkungen zu bedenken und auch entsprechend mit den Verbündeten abzustimmen. „Ich habe sprichwörtlich unendlich viel darüber nachgedacht ...“, äußerte sich die Kanzlerin zur Frage ihrer Kandidatur. Es hätte mich weitaus mehr beruhigt, wenn Frau Merkel unendlich viel über die Griechenland-Rettung (bisher 80 Milliarden Euro), den abrupten Ausstieg aus der Atomenergie (Folge: höchste Strompreise in Deutschland im europäischen Vergleich) sowie die unkontrollierte Massenmigration mit einer unbekannten Anzahl Illegaler (Folgen im Hinblick auf Kosten, sozialen Frieden und innere Sicherheit noch völlig unbekannt) nachgedacht hätte. So sehe ich Frau Merkel in der Situation des Feuerwehrmannes, der als Retter in erster Reihe beim Löschen steht, das Feuer aber selbst gelegt hat.

Susanne Wolff, per E-Mail

Beeindruckende Erfolge

Die Entscheidung Angela Merkels wird in der Öffentlichkeit mit vielen Lobpreisungen, aber auch mit Kritik wahrgenommen. Ich selbst habe bei Wahlen niemals mein Kreuz im CDU-Kästchen gemacht. Aber wenn in Deutschland das höchste Regierungsamt parteiunabhängig, also in namentlicher Direktwahl, besetzt werden würde – meine Stimme wäre Angela Merkel sicher. Was sie in den nunmehr elf Jahren ihrer Kanzlerschaft geleistet und erreicht hat, ist für mich beeindruckend. Angela Merkel hat dafür gesorgt, dass Deutschland weltweit wieder positiv wahrgenommen wird. Und dies nach einem verbrecherisch angezettelten Weltkrieg, der gerade einmal 71 Jahre hinter uns liegt. Bei ihrer erneuten Kanzlerschaft wird sie Probleme lösen müssen, die vielfach unlösbar erscheinen. Die Spannungen zwischen Arm und Reich, die wachsende Gewalt- und Kriegsbereitschaft, der fortschreitende, von uns Menschen verursachte Klimawandel. Sollte Angela Merkel wieder Bundeskanzlerin werden, mein Vertrauen hat sie.

Dieter Lehmann, Falkenberg/Elster

Obdachlose würdevoll behandeln

21. November: Zahl der Obdachlosen hat sich verdoppelt. Im Winternotprogramm fehlen Plätze, kritisieren Sozialarbeiter und Institutionen

Die Zahl der Obdachlosen hat sich verdoppelt, und das Winternotprogramm kommt nicht hinterher? Warum wird die Sozialbehörde von den Politikern der Hansestadt nicht in die Pflicht genommen? Warum wird dem unwürdigen Gezerre um ausreichende Schlafplätze kein Ende bereitet? Warum werden den Obdachlosen nicht die leeren Flüchtlingsunterkünfte zur Verfügung gestellt? Es ist einer reichen Stadt wie Hamburg unwürdig, Obdachlose unter Polizeieinsatz aus Parks oder von öffentlichen Plätzen zu vertreiben, wenn ihnen nicht gleichzeitig auch alternative Schlafplätze angeboten werden. Politikerinnen und Politiker, lasst Eure Herzen sprechen und nehmt Euch dieser Thematik endlich an. Besonders in der vor uns liegenden Adventszeit. Danke!

Bernd Grote, Seevetal

Öffnungszeiten flexibel gestalten

19./20. November: Zu viele Patienten – neue Regeln für Not­auf­nah­men an Kliniken. Verlangen Not­auf­nah­men bald eine Gebühr?

Warum soll es nicht möglich sein, dass Allgemeinärzte/Internisten – umschichtig und extra vergütet – Zeiten abdecken, in denen sie sonst keine Sprechstunde haben? Pro Stadtteil ein oder zwei Praxen: Das funktioniert bei den Zahnärzten schon lange. Ebenso könnten Gemeinschaftspraxen ihre Öffnungszeiten flexibler gestalten. Unsere zahnärztliche Gemeinschaftspraxis hat z. B. bis 20 Uhr geöffnet. Pro Stadtteil sollte eine Praxis mit Röntgen und Ultraschall erreichbar sein. Wo ein Wille ist ...

Irene Köster, per E-Mail

Unsinniges Konzept

19./20. November: Kin­der­lose sollen mehr Steuern zahlen. Im Streit um die Zukunft des Ehegattensplittings plant die CDU eine kleine Revolution

Das Konzept der Hamburger CDU, die Kinderförderung an den Steuersatz der Eltern zu binden, ist ziemlich unsinnig, denn damit würden Eltern umso stärker begünstigt, je höher ihr Einkommen ist. Oder anders: Geringverdienern würde damit überhaupt nicht geholfen, während Spitzenverdienern mit dieser Regelung noch ein Sahnehäubchen obendrauf gegönnt wird – übrigens auch auf Kosten der ungewollt Kinderlosen, die sich für ihr Lebenspech auch noch finanziell gestraft fühlen dürften. Wenn man die wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen ein Kind geboren werden und aufwachsen kann, vom Einkommen der Eltern abkoppeln will, muss es genau andersherum laufen: Je einkommensschwächer die Eltern, desto mehr fürs Kind. Nur dann würde die Entscheidung für ein Kind nicht mehr vom Lohnzettel abhängen.

Tim van Goos, per E-Mail