Neue Busse bieten weniger Platz
17. November: Jeden Morgen Ärger über Buslinie 15. Zur Hauptverkehrszeit sind Fahrzeuge oft verspätet und überfüllt. Ein Passagier hat drei Tage Protokoll geführt
Die „katastrophalen Zustände“ herrschen nicht nur morgens im Berufsverkehr, auch abends geht der Fahrkomfort regelmäßig gegen null. Zwar ist der Fahrtakt Ende Oktober deutlich verdichtet worden, und es werden auch Gelenkbusse eingesetzt, allerdings nur vereinzelt. Dass sich die Zustände nicht grundlegend gebessert haben, liegt erstens daran, dass der Fahrplan seitdem instabil ist und regelmäßig auf zwei oder drei Busse, die teilweise in Kolonne fahren, wieder Pausen folgen, die oft länger als früher sind. Der vorgesehene gleichmäßige 4-/6-Minuten-Fahrtakt wird kaum erreicht. Zweitens werden auf dieser Strecke neue Busse eingesetzt, die zwar Schnickschnack wie eine „Holzbodenoptik“ haben, aber durch ihre Bauweise deutlich weniger Platz bieten, gerade auch für Kinderwagen oder Rollstühle. Die Überfüllung ist insofern auch selbst verschuldet. Wie man in Zeiten deutlich steigender Fahrgastzahlen auf allen Linien im ÖPNV neue kleinere Busse anschaffen konnte, bleibt unverständlich. Verkehrspolitisch macht die Situation auf der Linie 15 deutlich, welch ein Hamburger Irrweg es ist, den wachsenden Bedarf im öffentlichen Personennahverkehr im Wesentlichen über immer mehr Busse decken zu wollen.
Christoph Strupp, Hamburg
Steriles Ambiente im Alsterhaus
17. November: Alsterhaus eröffnet neue Luxus-Halle. 600 Gäste feiern im umgebauten Erdgeschoss des Traditionsladens am Jungfernstieg
Habe ich mich also doch nicht getäuscht, als ich vor ein paar Tagen beim Vorbeigehen einen schnellen Seitenblick in den Eingangsbereich des Alsterhauses am Jungfernstieg warf und spontan dachte: Was wirkt das kalt, steril und unpersönlich. Nun lese ich von der neuen Luxus-Halle und frage mich, für wen soll die sein? Ich bin früher gerne ins Alsterhaus gegangen, weil ich wusste, dass ich da so gut wie alles bekomme. Dass es schon lange keine Stoffabteilung mehr gibt, damit habe ich mich abgefunden, und die anderen Artikel des täglichen Bedarfs kaufe ich schon lange woanders. Als „normale“ Kundin fühle ich mich in diesem sterilen, kalten, unpersönlichen, übertriebenen Ambiente unwohl. Ich kann getrost in Zukunft am Alsterhaus vorbeigehen.
Astrid Sievers, Hamburg-Heimfeld
Steinmeier wird weggelobt
16. November: Der Präsidentenmacher. Gabriels Triumph ist Merkels Niederlage – das wird nicht folgenlos bleiben
Ist die Einigung auf Steinmeier für Gabriel ein Triumph über Merkel? Laut einer durch das Meinungsforschungsinstitut Insa im Auftrag von „Cicero“ durchgeführten Umfrage vom Oktober 2016 wäre Frank-Walter Steinmeier der einzige SPD-Kandidat gewesen, der eine Chance gehabt hätte, Merkel bei der Bundestagswahl 2017 zu schlagen. Insoweit bedeutete Steinmeier parteiintern eine gewisse „Bedrohung“ für den wohl designierten, aber eben noch nicht als Kanzlerkandidat gekürten Gabriel. Wäre am Ende doch Steinmeier Kanzlerkandidat der SPD geworden, hätte das zu einer „Gefahrerhöhung“ für Merkel im Sinne der o.g. Umfrage geführt. Wird Steinmeier aber Bundespräsident, so ist er „hochgelobt“ und aus dem operativen Politikgeschehen weg. Eigentlich eine Win-win-Situation für Gabriel und Merkel. Dies und sonstige Spekulationen über „Sieg und Niederlage“ sollten aber nicht davon ablenken, dass mit Steinmeier jetzt eine Person benannt ist, die sicher auch bei einer gedachten Direktwahl des Bundespräsidenten durch das Volk beste Aussichten auf eine große Stimmenmehrheit hätte. Darüber freue ich mich.
Ulrich Kolitschus, Hamburg-Sülldorf
Ein Gewinn für die Demokratie
Warum nur soll Frau Merkel eine Verliererin sein? In Wirklichkeit hat sie mit ihrer Entscheidung für Steinmeier gewonnen! Nach Trumps überraschendem Wahlerfolg plädierten alle politischen Entscheider, dass der Wille des Volkes mehr Beachtung finde. Steinmeier ist der von den Deutschen mit großer Mehrheit gewünschte Kandidat. Frau Merkel ist über ihren eigenen Schatten gesprungen und hat den Wunsch der Mehrheit akzeptiert. Das ist nicht als Niederlage, sondern als Gewinn für die Demokratie zu werten.
Axel Schulz, Norderstedt
Würdiger Vertreter
Es ist einfach widerlich, wenn es bei der Suche nach dem geeigneten Kandidaten für das Präsidentenamt darum geht, welche Partei mehr punkten, sich mehr profilieren kann. Allein entscheidend sollte doch sein, wer unser Land und unser Volk am besten und würdigsten vertreten kann. Und diese Person wurde in Frank-Walter Steinmeier eindeutig gefunden. Schade nur, dass uns dadurch ein erfahrener Außenminister verloren geht, der nur schwer zu ersetzen sein wird.
Heidemarie Mangelsen, per E-Mail
Übersichtliche Verkehrssituation
15. November: Mühlenkamp: Neue Warnbake neunmal umgefahren. Linksabbiegeverbot wird ignoriert
Dieses Theater um den Mühlenkamp kann ich nicht mehr nachvollziehen. Die ganze Verkehrssituation ist deutlich übersichtlicher als vorher. Als Fahrradfahrer fühle ich mich auf den Fahrradstreifen viel sicherer – und als Autofahrer weiß ich, dass ich nicht mehr links in die Gertigstraße abbiegen kann. Wer die Warnbake umfährt, missachtet die Verkehrsregeln und ist schlicht dämlich. Wo eigentlich liegt das Problem bei Herrn Kroll und der CDU-Nord, dass sie seit Monaten derart populistisch gegen den Umbau wettern und angeblich für die Anwohner sprechen? In meinem Umfeld sind die meisten Menschen mit dem Umbau sehr zufrieden, da er auch für die Fußgänger eine größere Sicherheit bietet.
Thomas Peters, per E-Mail