Zweifelhaftes Urteil

18. Oktober: Terror – TV-Publikum
entscheidet sich für Freispruch

Für mich war dieses Urteil schon immer sowohl logisch wie auch moralisch zweifelhaft, weil es das Individuum als alleinigen Wert betrachtet. Auch ich war Soldat und kann deshalb gut nachvollziehen, dass insbesondere sie mit dem Urteil Probleme haben. Von ihnen fordert man auch heute notfalls, ihr Leben für unseren Staat – gegebenenfalls auch in Afghanistan – zu geben. Dieses Urteil war nur mit unserer Vergangenheit im Dritten Reich begründbar. Kein anderes Land wäre bereit, die ganze Nation für das Leben eines Einzelnen zu opfern – denn genau das bedeutet das Urteil in letzter Konsequenz.

Jürgen Schmidt, per E-Mail

Ein gefährlicher Film

Ich halte Abstimmungen wie die zu Terror für sehr gefährlich, das grenzt für mich an Demagogie und hat nichts mit Demokratie zu tun. Warum nicht gleich insgesamt über Leben und Tod per Internet abstimmen lassen? Vieles blieb unerklärt in dem Fernsehfilm. Es bleibt ein Film, jedoch kein ungefährlicher.

Barbara Schantz-Derboven, Seevetal

Pauschale Vorverurteilung

15./16. Oktober: Aydan Özoguz:
,In Sachsen funktioniert vieles nicht

Über die pauschale Vorverurteilung der sächsischen Polizei und Justiz durch Frau Özoguz kann man nur den Kopf schütteln. Der Fall al-Bakr strotzt von Ungereimtheiten. Nur eine: Warum hat die Bundesanwaltschaft nicht sofort die gravierende Angelegenheit an sich gezogen? Insofern ist doch eine gewisse Zurückhaltung das Gebot der Stunde.

Reinhold Brahm, per E-Mail

Aus der Vergangenheit lernen

15./16. Oktober: Historisches Projekt
für Hamburg: Willy-Brandt-Straße
als Tunnel

Nun werden nicht nur im Norden Hamburgs bei der A 7 verkehrspolitische Sünden der Vergangenheit geheilt. Nein, die Handelskammer prescht auch mit einem Tunnel unter der Willy-Brandt-Straße vor. Super, dass es in Stellingen leiser wird, die Innenstadt mit der HafenCity zusammenwachsen kann, die Luft besser wird. Aber was ist mit dem Hamburger Süden? Hier soll eine neue Stadtautobahn durch Naturschutz- und Wohngebiete gebaut werden: die A 26. Warum lernen Verkehrsplaner nicht aus der Vergangenheit? Warum werden Prognosen zugrunde gelegt, die bereits seit Jahren durch stagnierende Umschlagszahlen des Hafens widerlegt wurden?

Marianne Groß, Wilhelmsburg

Mehr von Bargheer

14. Oktober: Eduard Bargheer –
von Fin­ken­wer­der nach Ischia

Mit dem Beitrag haben Sie mir – und hoffentlich vielen anderen Lesern – eine große Freude bereitet. Für ein paar Minuten konnte ich mich von meinem Büroschreibtisch aus wieder in das malerische Städtchen Forio hineinversetzen, das ich vor drei Jahren auf den Spuren des Malers besucht habe. Ich bin Mitglied der Bargheer-Gesellschaft und recht untröstlich darüber, wie wenigen Hamburgern er bekannt ist. Also, bitte mehr von solchen Beiträgen.

Christine Karpinski, per E-Mail

Auswirkung der Verschlickung

13. Oktober: HPA-Chef Jens Meier:
Ant­wer­pens Hafen ist nicht besser als wir!

Es ist schon erstaunlich, welche Bedeutung dem Chef der HPA zuteil wird. Er wird als „Hafenchef“ bezeichnet. Dabei ist die Aufgabe der HPA, die notwendige Infrastruktur des Hafens zu Verfügung zu stellen. Hierzu gehört auch das Freihalten der Hafenbecken von Schlick. Wenn Herr Meier jetzt die Aufregung um die Verschlickung nicht versteht, scheint ihm die Auswirkung dieser Verschlickung nicht bewusst zu sein. Nicht nur im Hinblick auf die Abfertigung der Schiffe an den Hafenanlagen, sondern vor allem mit Blick auf das zu erwartende Urteil zur Fahrrinnenanpassung. Die Richter könnten ja auf die Idee kommen, weshalb einer Anpassung zuzustimmen sein sollte, wenn das verantwortliche Unternehmen (HPA) noch nicht einmal die Verschlickung ernst nimmt.

Thomas Nahr, per E-Mail

Hoffentlich ein Rohrkrepierer

14. Oktober: Und wer macht am Ende sauber?

Der Plan vom Senat und seines Umweltsenators, eine Reinigungsgebühr für Grundbesitzer einzuführen, ist ein unglaublicher Vorgang. Was können Grundbesitzer dafür, wenn in Parks Schmuddelecken entstehen? Es ist nur ein bequemer Weg, mehr Geld zu generieren, statt dem Übel auf den Grund zu gehen. Wenn erst mal eine Institution geschaffen ist, die den Müll wegräumt, verleitet dies die Verursacher dazu, noch mehr wegzuwerfen. Zielführender wäre es, statt Reinigungspersonal Umweltpolizisten zu installieren, die die Schmutzfinken direkt zur Anzeige bringen. Singapur wäre ein Vorbild. Außerdem muss in der Erziehung in Schule und Familie angesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Reinigungsgebühr zum Rohrkrepierer wird.

Dr. Klaus Striegel, per E-Mail

Unsinnge To-go-Verpackungen

Die Vermüllung wird von uns Menschen gemacht. Aufklärungsaktionen tun not. Fast-Food- und Coffee-to-go-Verpackungen, pfandfreie Flaschen, Zigarettenverpackungen usw. sind die Hauptverursacher. Was liegt näher, als die ­Vertreiber der meist unsinnigen Verpackungen an den Müllgebühren kräftig zu beteiligen? Über die zwangsläufige Verteuerung der To-go-Produkte erreicht man mittelbar den Müllverursacher, sprich uns alle, und der Lerneffekt könnte beginnen. Fazit: Nur wenn es an das eigene Portemonnaie geht, wird der Mensch nachdenklich.

Eggert Oldenburg, Hollenstedt