Eltern geben Verantwortung ab

10. Oktober: Senat versagt beim Schwimmunterricht

Sicher ist es ein Versäumnis des Senats, keinen brauchbaren Schwimmunterricht an den Schulen anzubieten, aber trotz allem kann man ihm nicht die alleinige Verantwortung für die erschreckend hohe Nichtschwimmerquote geben. In erster Linie sollten Eltern dafür Sorge tragen, dass ihre Sprösslinge schwimmen lernen. Meine Eltern haben mir das Schwimmen beigebracht und ich meinen Kindern. Das ist keine Frage von Arm oder Reich, sondern von Verantwortungsbewusstsein den Kindern gegenüber. Es ist bedenklich, dass die Tendenz immer weiter dahin geht, die Erziehung an den Staat zu übergeben und hierbei den eigentlichen Verantwortlichen, den Eltern, alle Aufgaben abzunehmen.

Lutz Weiser, Hamburg

Tempo-30-Zone ohne Wirkung

8./9. Oktober: Ep­pen­dor­fer Kreuzung – Tempo 30 an falscher Stelle?

Die geplante Einrichtung einer Tempo-30-Zone am Eppendorfer Weg hat keinerlei Einfluss auf die Unfallgefahr im Bereich der „Eppendorfer Kreuzung“. Der Eppendorfer Weg mündet weder in die Eppendorfer Kreuzung noch kann er in die Richtung des Kreuzungsbereichs befahren werden. Er ist nämlich in diesem Bereich eine Einbahnstraße in die Gegenrichtung. Das Problem dieser unfallträchtigen Kreuzung liegt ganz woanders: Überhöhte Geschwindigkeit auf der Eppendorfer Landstraße in Richtung der Kreuzung. Als Bewohner eines der Häuser mit einstelliger ungerader Hausnummer an der Eppendorfer Landstraße erleben wir immer wieder, dass auf dem letzten Stück der Eppendorfer Landstraße regelrechte Rennen gefahren werden in dem Bestreben, die Kreuzung wenigstens noch in der Gelbphase, zur Not auch in der „Dunkelgelb“-Phase zu erreichen. Da heulen die Motoren auf, es wird Vollgas gegeben, die Spur gewechselt, ja sogar die Bedarfsampel an der Kreuzung Haynstraße, sollte sie gerade auf Rot stehen, über die Nebenfahrbahn vor unseren Wohn- und Geschäftshäusern umfahren, häufig mit kriminell hoher Geschwindigkeit. Es grenzt an ein Wunder, dass es hier noch keine Katastrophe gegeben hat.

Dr. Kurt Vykruta, Eppendorf

Hilfe ist sofort nötig

8./9: Oktober: Stra­ßen­kin­der besetzen das ,Kids‘ im Bie­ber­haus

Ich kenne das „Kids“ seit seiner Entstehung. Hamburg kann stolz sein auf das angesehenste Straßenkinderprojekt Deutschlands. Es hat seitdem nichts von seiner Bedeutung verloren, denn immer noch brauchen ca. 400 bis 500 junge Menschen, die sowohl in ihren Familien als auch in Heimen Opfer wurden, dringend Hilfe, die sie nur im „Kids“ bekommen können. Diese jungen Menschen brauchen jetzt sofort Hilfe, denn der Pavillon kann nur Beratung, aber keinen Schutz ermöglichen. Was aber seit dem Zwangsauszug aus dem Bieberhaus nicht mehr möglich ist, ist der Schutz vor dem Abgleiten in Sucht und Zwangsprostitution durch Tagesangebote von Frühstück, Duschen, Gesprächen und Aufenthaltsmöglichkeiten und darin inte­grierte Beratungs- und Hilfsangebote. Schon jetzt suchen sie in Bahnhofsnähe nach Hilfe und bekommen Angebote von Freiern und Drogendealern. Deshalb müssen sofort und nicht erst in einigen Wochen Räumlichkeiten vor Ort angemietet oder gekauft werden. Die Sozialbehörde allein kann dies nicht leisten. Der Senat muss jetzt beweisen, wie ernst es ihm damit ist, Deutschlands kinderfreundlichste Stadt zu werden.

Dr. Wolfgang Hammer, Norderstedt

Schaden nicht auf Kunden abwälzen

8./9. Oktober: Hunderte TUIfly-Kun­den fordern Scha­den­er­satz

Die Krankmeldungen sind keine höhere Gewalt, egal ob es sich um echte Erkrankungen handelt oder einen rechtswidrigen Streik. Betriebsausfallschäden wegen Erkrankung von Mitarbeitern sind ein versicherbares Arbeitgeberrisiko. Wenn er sich entscheidet, das Risiko lieber selbst zu tragen, darf er den Schaden nicht auf die Kunden abwälzen. Handelt es sich um einen rechtswidrigen Streik, hat der Arbeitgeber Regressansprüche gegen die Arbeitnehmer und ggf. Anstifter und Organisatoren.

Eberhard Adam, Gudow​

Leselampe in den Zug mitnehmen

6. Oktober: Der neue ICE für Hamburg

Die technischen Fortschritte und Verbesserungen im Komfort sind bei der vierten ICE-Generation sicherlich auch im Interesse der Fahrgäste anzuerkennen. Die Möglichkeit der Fahrradmitnahme ist allerdings in Anbetracht der Relation von acht Rad-Stellplätzen zu 830 Sitzplätzen eher theoretischer Natur, da man in der Praxis wohl einen solchen Stellplatz langfristig im Voraus reservieren muss. Für das Beleuchtungskonzept fehlt mir jegliches Verständnis: Wie soll man denn in der zweiten Klasse abends bei „rötlichem Schummerlicht“ ein Buch oder eine Zeitung lesen können, wenn es die sitzeigenen Leselampen nur noch in der ersten Klasse gibt? Wieso hat man die separaten Leselampen, die in der ersten und zweiten ICE-Generation auf allen Plätzen noch üblich waren, eigentlich abgeschafft? Da muss der reisende Leser nun wohl künftig eine Reiseleselampe mit sich führen.

Michael Nölker, Hamburg

Rentenbeiträge für Roboter

6. Oktober: Wenn der Paketroboter klingelt. Hermes startet in drei Hamburger Stadtteilen mit selbstfahrenden Zustellfahrzeugen

Was für ein Zusammentreffen auf der Titelseite: In Groß der Roboter, der den Briefträger arbeitslos machen soll. Weit unscheinbarer die Zeile „Rentenbeitrag soll über die Marke von 22 Prozent steigen“. Wie viele Roboter brauchen wir noch, um die Rentenbeiträge auf 100 Prozent zu steigern? Eine Gesellschaft mit Interesse an einer lebenswerten Zukunft sollte zumindest auch die Roboter in die Rentenkassen zahlen lassen.

Prof. Dr. Ralf Otterpohl, per E-Mail