Wichtige Bank für den Mittelstand

4. Oktober: Sigmar Gabriel at­ta­ckiert Deutsche Bank. DAX-Manager stärken
Vorstand den Rücken

Wenn dem Wirtschaftsminister deutsche Arbeitsplätze so sehr am Herzen liegen, sollte er die wichtigste deutsche Bank für unseren Mittelstand nicht noch in dieser Situation treten und Öl ins Feuer gießen. Niemand sollte sich wünschen, dass diese oder andere Banken zusammenbrechen, sie würden Tausende von mittelständischen Firmen in den Abgrund reißen und mit ihnen Hunderttausende von Arbeitsplätzen.

Thomas Schwieger, per E-Mail

Hamburg hat Potenzial

1./2./3. Oktober: Schön ist das nicht. In den vergangenen Monaten wachsen die
Klagen über Schmutz in der Stadt. Ist das Kunst – oder kann das weg?

Das ewige Gerede von der schönsten Stadt der Welt versperrt den Blick darauf, was in dieser Stadt nicht schön ist. Und da gibt es einiges: die Vermüllung der Stadt, die Vernachlässigung von weiten Bereichen des öffentlichen Raumes (Schmierereien, überall ist Unkraut, vieles ist verdreckt), die marode Infrastruktur, etliche öffentliche Einrichtungen wie Sporthallen, Schwimmbäder versprühen noch den Charme der 50er-, ­60er-, 70er-Jahre, die Vernachlässigung des Umweltschutzes, die enorme Vernichtung von Grünflächen, der Abriss schöner historischer Gebäude bei gleichzeitiger Zubetonierung durch hässliche Einheitsbauten. Hamburg hat das Potenzial für eine schöne Stadt, aber um eine wirklich schöne Stadt zu werden, müsste sich vieles ändern.

Steffi Schröder, per E-Mail

So darf es nicht weitergehen

Ich bin in Hamburg aufgewachsen, und es ist wirklich auffallend, wie die Stadt zunehmend einen ungepflegten Eindruck macht. Die Fotos in Ihrem Artikel dokumentieren dies bestens. „Die schönste Stadt der Welt“ muss etwas tun. So darf es nicht weitergehen.

Herbert Karsten, Hamburg

Langer Weg zur Anerkennung

30. September: Wie die Flüchtlinge
Hamburg verändern. Die Fach­kräfte von
ir­gend­wann

Ich betreue ehrenamtlich seit Juni 2015 einen jungen syrischen Arzt mit Familie. Ich war mit ihm und seinem Cousin, der auch ein Arztdiplom besitzt, bei der Ärztekammer. Man sagte uns, dass nur Ärzte, deren Diplome schon in Deutschland anerkannt sind, sich bei der Ärztekammer eintragen können. Die Person, die ich betreue, kennt alleine schon neun syrische Ärzte in ihrem Umfeld, aber der Weg zur Anerkennung ist äußerst lang und sehr schwierig. Ich nehme daher an, dass nicht nur 30 Ärzte unter den Geflüchteten seit 2015 in Hamburg angekommen sind. Die Betreuung der syrischen Familie ist für mich ein Vollzeitjob und stellt mich vor große Herausforderungen. Nach allem, was ich auf den Behörden erlebt habe, frage ich mich, wie die Geflüchteten es ohne Hilfe durch unseren Bürokratie-Dschungel schaffen können.

Ute v. Berlepsch, per E-Mail

Dank an alle Deutschen

Deutsche Freunde haben mir geholfen, diesen Leserbrief zu verfassen und an Ihre Redaktion zu senden. Es ist mir ein Bedürfnis, mich auf die Seite der Menschen zu stellen, denen bewusst ist, was es bedeutet, lebend und gesund hier in Deutschland angekommen zu sein und hoffentlich auch die Chance zu bekommen, bleiben zu dürfen. Ich lebe mit meinen drei Kindern in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Harburg. Ich möchte mich bei allen deutschen Menschen bedanken, dass wir hier aufgenommen wurden und in Frieden und Sicherheit leben können, was uns in unserer Heimat Irak nicht mehr möglich war. Leider gab es in der letzten Zeit in Deutschland schlimme Ereignisse – hervorgerufen durch ausländische Jugendliche bzw. Flüchtlinge –, die uns zum Teil in ein schlechtes Licht gerückt haben. Ich als irakische Frau möchte hiermit zum Ausdruck bringen, dass meine drei Kinder und ich die deutschen Gesetze und Gebräuche achten und respektieren. Uns ist bewusst, dass wir ohne diese Gesetze nicht in Frieden und Freiheit leben können. Wir werden uns bemühen, die deutsche Sprache zu erlernen und deutsche Freunde zu finden. Wir möchten Teil dieser Gesellschaft werden und unseren Beitrag zu einem friedlichen, freundschaftlichen Miteinander leisten. Das empfinde ich als unsere Pflicht.

Aliya Dulaimi,

Flüchtlingsunterkunft DRK Neuland II

Handymanische Traumtänzer

30. September: Pendler leiden unter über­vol­len Zügen

Natürlich sind viele Züge überfüllt. Aber dies ist einerseits Folge der Ausmusterung älterer, aber noch einsatzbereiter Fahrzeuge ohne entsprechende Neubeschaffung zusätzlicher Einheiten. Andererseits sind viele Fahrgäste auch selbst schuld. In vielen Waggons wäre noch Platz für mehr Personen, wenn die, die weiter als ein oder zwei Stationen fahren, ihre Hintern mal in den Gang bewegen würden und nicht wie angewurzelt im Türbereich stehen bleiben würden. Von den ewigen Platz-mit-Taschen-Besetzern, Gangsitzern und handymanischen Traumtänzern ganz zu schweigen. Weist man darauf hin, erntet man nicht selten Unverständnis und aggressive Blicke oder Kommentare.

Holger Flach, Hamburg

Würde durch Grundeinkommen

30. September: Dau­er­zu­stand Hartz IV

Herr Weise nennt das Leben von Langzeitarbeitslosen „ohne Würde und Sinn“. Das ist es doch nur, weil die Gesellschaft das so definiert. Herr Weise würde das Leben eines Rentners sicher nicht als „ohne Würde und Sinn“ bezeichnen, obwohl es auch in dessen Leben keine Erwerbsarbeit gibt. Wäre uns die Würde der Menschen wirklich wichtig, dann gäbe es ein bedingungsloses Grundeinkommen und kein entwürdigendes Hartz IV.

Peter Maier, Hamburg