Hilfe durch gute Ärzte

17./18. September: Pflege geht jeden an

Da ich selber zwölf Jahre meine Mutter bis zu ihrem Tode zu Hause gepflegt habe, kann ich dem Artikel nur zustimmen. Ich selber brauchte fast vier Jahre nach dem Tod meiner Mutter, um wieder gesundheitlich und wieder bei Kräften ins Leben meiner Familie zurückzufinden. Abgesehen von den vielen Fragen zur Pflege und zur Finanzierung, reibt man sich zusätzlich täglich an vielen Dingen auf. Hätte ich nicht so gute Ärzte sowie die Pflegeeinrichtung gehabt, hätte ich einpacken können. Richtig ist auch, dass wir Einrichtungen, Wohnungen und gute Pflegeheime brauchen, die mitten in der Stadt sind. Wir müssen alle bedenken, dass zum Glück keiner von uns weiß, wie es mit einem selbst mal zu Ende geht. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein.

Gisela Borkheim, per E-Mail

Vorwürfe belasten Pflegende

16. September: Rettung aus Polen? Wer pflegebedürftig wird, möchte möglichst lange daheim bleiben

Es ist sehr gut, dass Sie auch die Probleme und dunklen Seiten der Beschäftigung von Hilfskräften aus Osteuropa angesprochen haben. Ich habe selbst eine demenzkranke Mutter und könnte eine solche Beschäftigung nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Bei vielen Demenzkranken kommt noch ein besonderes Problem hinzu: Diebstahls-Vorwürfe sind oft ein Teil des Krankheitsbildes. Auch engste Angehörige werden davon betroffen. Bei ihnen ist es dann (nur) eine emotionale Belastung, bei fremden Hilfskräften aber werden solche Verdächtigungen oft sogar von Angehörigen geteilt – und das ist dann noch belastender und wirklich ungerecht für die arbeitenden Frauen.

Konstantin Zimmer, Hamburg

Wenig Bürgerbeteiligung

15. September: Die Schneise muss weg. Die frühere Ost-West-Straße soll die Hamburger Innenstadt nicht länger trennen

Die Stadtentwicklungsbehörde hat zwischen November 2011 und Juni 2014 in einer beispielhaften Bürgerbeteiligung das „Innenstadtkonzept Hamburg 2014“ zur Diskussion gestellt. Als Bewohner der Altstadt war es für mich selbstverständlich, meinen Beitrag zu leisten. Als gewählter Sprecher der Arbeitsgruppe „Wohnen“ konnte ich in zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und internen Besprechungen nicht nur die Entwicklung des Konzepts verfolgen, sonder auch mitgestalten. Von dem zu Beginn vorgelegten Arbeitspapier wurde immer weiter abgerückt, sodass schließlich ein Konzept mit deutlicher Handschrift durch die Beteiligung entstand. Die im Artikel angeführten Vorschläge zur Gestaltung der Ost-West-Straße sind während des Verfahrens erarbeitet worden. Enttäuschend für mich war allerdings, dass ich der einzige aktiv teilnehmende Bewohner war.

Henning Scherler, per E-Mail

Wirtschaftsverkehr umleiten

Ja, schön wäre es, wenn man die Bausünde der 50er-Jahre beseitigen würde. Wer das aber fordert, sollte den Blick vom Kirchturm über die Stadt und die Metropolregion lenken. Die Willy-Brandt-Straße ist auch eine Durchgangsstraße, weil A 7, A 1, die Fähre bei Glückstadt und die Elbquerung (B 404) nicht ausreichen, den Verkehr um die Stadt zu lenken. Und die A 20 mit Elbquerung wird vermutlich von denen verhindert, die nun eine Demo gegen die Willy-Brandt-Straße organisieren wollen. Wie wäre es denn, statt einer Demo konstruktive Alternativvorschläge für den überwiegenden Wirtschaftsverkehr auf der Willy-Brandt-Straße zu machen?

Wolfgang Knobel, Drage

Mehr Polizei auf der Straße

14. September: 360 Autos bei illegalen Rennen. Hamburg für härtere Strafen

Der Bericht veranlasst mich, meinen Gedanken zu wiederholen, um wirksamer gegen schwerwiegende Verstöße im Straßenverkehr vorzugehen. Im Abendblatt wird über notwendige höhere Strafen berichtet, auch Haftstrafen. Das ist richtig, denn 400 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot halte ich für einen Witz. Mir geht es vielmehr um generelle Überlegungen und Prüfungen von Sanktionen. An wichtigen Kreuzungen noch schnell auf 90 km/h beschleunigen und dann bei Rot hinüber. Andere sind vielleicht mit großer Zahl schwerer Vergehen in Flensburg registriert. Natürlich bleibt immer die Schwierigkeit, diese Verstöße festzustellen und zu beweisen. Polizei – auch in Zivil – wünschte ich mir auf der Straße, mit guter mobiler technischer Ausstattung. Mein Vorschlag: das Fahrzeug ein Jahr in Billbrook stilllegen. Da würde sich auch jeder Papa „freuen“, wenn der Sohn seinen Porsche in Billbrook abstellen lässt.

Dieter Brandes, Hamburg

Wieder nur Bauklötze

14. September: Hamburgs neues In­no­va­ti­ons­zen­trum

Was ist an diesem Innovationszentrum von Innovation geprägt? Ich sehe nur einige bauklotzartige übereinander und nebeneinander gestapelte Gebäudewürfel, wie sie in der HafenCity und in anderen Bezirken zu finden sind. In Deutschland gibt es offenbar keinen Architekten, der, dem künstlerischen Berufsethos folgend, seine Kunst der Architektur verwirklichen will oder zumindest den Bauherrn auf einen herausragenden, künstlerisch geprägten Baustil hinweisen würde, mit dem er sich für die Nachwelt empfehlen könnte. Auch der holländische Architekt hat nichts anderes drauf als unsere Teheranis.

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek