Fußgängerampel verlegen

15. September: Die Schneise muss weg. Die frühere Ost-West-Straße soll die Hamburger Innenstadt nicht länger trennen

Aber der Name sollte bleiben. Schließlich hat Willy Brandt den historischen Satz geprägt: „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört“ – quasi das Motto dieser lobenswerten Initiative. Ein erster und einfacher Schritt wäre, den Fußweg vom Rathaus durch das neu zu gestaltende Commerzbank-Areal über St. Katharinen in die HafenCity attraktiver zu gestalten. Durch einen neuen beampelten Fußweg direkt von der Zollenbrücke über die „Ost-West“-Straße und nicht erst über den Umweg Domstraße. Die Verkehrsplaner haben schon signalisiert: Sie können den Radius Abzweig Domstraße verkürzen und so gestalten, dass die Fußgängerampel verlegt werden kann und dieser Fußweg über St. Katharinen zur Elbe attraktiver wird.

Bruno Brandi, per E-Mail

Moderne Verkehrspolitik verpasst

Mag die Idee einer autogerechten Stadt bis Anfang der 70er-Jahre ja noch verzeihbar gewesen und dem Zeitgeist geschuldet sein, so ist sie heute, siehe Willy-Brandt-Straße, längst das Hindernis für eine moderne, urbane und menschenwürdige Stadt. Verkehrspolitisch hat Hamburg eine mögliche Kehrtwende mehrfach verschlafen und darf sich nicht wundern, wenn sie heute eine der letzten Millionenstädte in Europa ist, wo der Autoanteil am höchsten und der ÖPNV-Anteil am geringsten ist. Der Fernverkehr kann Hamburg nicht umfahren, da es keinen Autobahnring gibt. Die Folge ist ein unverhältnismäßig hoher Anteil von Schwerlastverkehr, der sich mitten durch die Stadt quälen muss. Bei U- und S-Bahn fehlen wichtige Schienenverbindungen, insbesondere eine Ringlinie, die z. B. auch den Hauptbahnhof entlasten könnte. Statt ergänzend eine Straßenbahn wieder einzuführen, müssen immer mehr Busse auf überlasteten Straßen als Notbehelf eingesetzt werden. Ein Messegelände und ein Verkehrsflughafen mitten in der Stadt sind auch nicht gerade zeitgemäß. Wozu reisen verantwortliche Politiker eigentlich ständig in andere Städte und lernen nichts?

Jens Ode, per E-Mail

Krankenhäuser müssen handeln

14. September: Wie Kliniken sich auf
­de­menz­kranke Patienten ein­stel­len

Meine 94-jährige Mutter musste kürzlich wegen Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus, wurde zweimal operiert und blieb insgesamt sechs Wochen in dieser fremden Umgebung. Ich war täglich viele Stunden am Krankenbett und erreichte unter etlichen Schwierigkeiten, dass ich auch zwölf Nächte bei ihr sein konnte, allerdings auf eigene Kosten. Eine medizinische Notwendigkeit wurde nicht gesehen – und das, obwohl meine Mutter schon in der zweiten Nacht nach der ersten OP aufstand und sich die Drainage abriss, wodurch ein riesiges Hämatom entstand. Meine Mutter kann heute wieder gehen, aber wir haben sie, die schon vorher an mittelschwerer Demenz litt, geistig sehr, sehr vermindert wiederbekommen. Die Krankenhäuser tragen diesem Krankheitsbild leider so gut wie überhaupt keine Rechnung. Hier ist dringender Handlungsbedarf.

Heidemarie Mangelsen, per E-Mail

Persilschein für Beckenbauer?

14. September: Be­cken­bauer: Wirbel um 5,5 Millionen Euro. An­wälte ver­tei­di­gen Mil­lio­nen­zah­lung

Wieder steht der Normalverdiener fassungslos vor so viel Gier und Unverschämtheit. Aber sind wir nicht selbst schuld? Wir himmeln die Trickser und Steuervermeider als Nationalhelden an. Sie lassen sich beim Abspielen der Nationalhymne feiern und gehören schon längst zu den Bürgern der Steueroasen. Die breite Masse ist wohl glücklich, dass sie mit „Spielen“ belustigt wird, und hinterfragt das korrupte System nicht. Ich befürchte, dass die Ermittlungen wieder im Sande verlaufen und alle mit einem Persilschein weitermachen.

Harald Danck, per E-Mail

Preise senken im Schwimmbad

13. September: Start­schuss für die Active City

Mit Freude habe ich den Artikel gelesen. Hierzu noch zwei Anregungen für den Senator: Sichere Radwege machen Sport ohne zeitlichen Mehraufwand möglich, und niedrigere Eintrittspreise in den Schwimmbädern würden die Nutzung dort sicher verbessern. Zum Vergleich: Im Kaifu in Hamburg zahle ich für den Eintritt mehr als sechs Euro, in München in einem vergleichbaren Bad 1,40 Euro weniger.

Ingrid Carl, per E-Mail

Deutschland will gepflegt sein

9. September: Merkel exklusiv: Bürger werden um 15 Mil­li­ar­den Euro entlastet

Die Bundeskanzlerin sagt, dass es Spielraum gäbe für die Entlastung der Bürger. Die Bürger werden nach einer derartigen Gießkannenaktion kaum 20 Euro mehr im Portemonnaie bemerken, wohl aber würden 20 reparierte Brücken, 200 geflickte Schlaglöcher, 2000 instand gesetzte Schulen bemerkt. Wäre es da nicht klüger, „eine Größenordnung von 15 Milliarden Euro“ in Infrastruktur und Bildung zu investieren? „Deutschland bleibt Deutschland“, aber nur, wenn wir es auch pflegen. Dies wäre ein konkretes Zeichen des „Wir haben verstanden“, das dem Erstarken des rechten Randes erfolgreich entgegenwirken könnte.

Stephan H. Schaefer, Hamburg

Geld in die Zukunft investieren

Die Kanzlerin stellt Steuersenkungen in Aussicht. Das ist Populismus, sie will das (Wahl-)Volk ruhigstellen. Dabei werden die Steuermilliarden dringend benötigt, um Deutschland für die Zukunft zu rüsten: Endlich die Energietrassen bauen, die digitale Infrastruktur schaffen und den digitalen Sicherheitsschutz aufbauen, Forschungs- und Wissenschaftszen­tren ausbauen und neue schaffen. Steuersenkungen richten sich gegen die zukünftigen Generationen in Deutschland, die im schärfer werdenden weltweiten Wettbewerb bestehen müssen.

Holger Giza, Hamburg