Stadtteilschulen sind überfordert

13. September: Jeder zweite Stadt­teil­schü­ler ist schwach in Recht­schrei­bung

Wer seit mehr als zehn Jahren die Hamburger Schullandschaft mit immer neuen, oft nicht zu Ende gedachten und unterfinanzierten Reformvorhaben überzieht, darf sich nicht wundern, wenn eine der zentralen Aufgaben der Schule, sprachliche und mathematische Grundkompetenzen zu vermitteln, nur noch unvollständig geleistet werden kann. Insbesondere die Stadtteilschulen sind mit den ihnen zugewiesenen Aufgaben schlicht überfordert. Wenn die politisch Verantwortlichen das weiterhin leugnen oder schönreden und nicht entschieden gegensteuern, gefährden sie die Zukunft unzähliger junger Menschen.

Dr. Gerold Schmidt-Callsen, per E-Mail

CSU wird zur schlechten AfD-Kopie

12. September: Gipfeltreffen im Kanzleramt: Koalition will im Herbst zum Endspurt blasen. Spannungen nehmen zu

Ein „Verständigungs-Gipfel“ ohne Konkretes zum Zankapfel Flüchtlingspolitik – es ist nicht zu fassen. Das Querulantentum der Herren Seehofer und Söder hat erneut einen Höhepunkt erreicht. Die CSU macht sich aus selbstherrlichem Machtstreben mehr und mehr zur schlechten AfD-Kopie. Die Folge: Sie fördert erneut deren weiteren Aufstieg. Sicher waren manche Regierungsentscheidungen sehr zögerlich und halbherzig, ganz sicher muss Zuwanderung in Grenzen gehalten werden. Aber statt Frau Merkel immer wieder in aller Öffentlichkeit zu demontieren, sollte sich die CSU endlich konstruktiv und nachhaltig daran beteiligen, den Bearbeitungsstau bei der Registrierung unverzüglich abzubauen, speziell den vielen unbegleiteten jungen Flüchtlingen schnell eine Per­spektive zu bieten und mit allem Nachdruck abgelehnte Asylbewerber abzuschieben. Zank und Streit haben die ­Bürger absolut satt. Überzeugende Lösungen und klare Kante gegen die AfD sind dringend gefragt.

Volker Deising, per E-Mail

Unlösbares Dilemma

10./11. September: Der Knoten ist geplatzt. Warum die Krawatte heute auch einen Symbolwert hat, wenn man sie nicht trägt

Was haben Krawatte und Burka gemeinsam? Beide werden von Menschen getragen, die das entweder gesellschaftlich für notwendig, korrekt und angemessen halten oder die der soziale Druck – welcher Quelle auch immer – dazu nötigt. Wer ist so vermessen, das beurteilen zu wollen? Auch par ordre du mufti oder durch „Volksempfinden“ lässt sich dieses Dilemma nicht lösen. Wir sollten es gar nicht erst versuchen und uns einfach mal auf Wichtiges konzentrieren. Es gibt genügend wirkliche Probleme.

Ernstwalter Clees, per E-Mail

Was ist guter Geschmack?

Auch ich finde Krawatten vorgestrig. Aber: Wenn einige der einflussreichsten Männer in T-Shirts und Turnschuhen herumlaufen, empfinde ich das eher als ein Zeichen von keinem Geschmack bzw. keinem Interesse an gutem Geschmack. Wie die meisten „Jugendlichen“ laufen sie herum, als seien sie gerade aus dem Zelt gekrochen. Man kann ja der Meinung sein, das sei cool. Ich bin der Meinung: Solange sich der „Geschmack“ auf Jeansuniformierung und Logohysterie beschränkt, ist das zumindest kein guter.

Inge Lukas, per E-Mail

Architektur ohne Entwicklung

12. September: Sie haben die Wahl: Was ist besonders gute Ar­chi­tek­tur?

Wirklich gute hamburgische Architektur ist keines der gezeigten Beispiele. Man hat den Eindruck, dass die in Hamburg wirkenden Architekten bei Gropius’ Bauhaus der frühen 1920er-Jahre stehen geblieben sind. Stahl und Glas, gegebenenfalls runde Ecken, versetzte Stockwerke ins Vieletagenfache gesteigert, flache Dächer, das gab es schon vor 100 Jahren. Die Entwicklung, die Hamburgs berühmter Oberbaudirektor Fritz Schumacher aufgezeigt hat, das Überwinden der Primitivität im Bauen, ist von seinem bemühten Nachfolger Jörn Walter und dessen Architektenfreunden nicht aufgenommen worden. Wo ist das Gestalten mit Backstein, das Hamburg seinerzeit sein unverwechselbares Gesicht gegeben hat? Die vorgestellten Beispiele zeichnen sich einfach nur durch Beliebigkeit aus.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Der Albtraum eines Lehrers

10./11. September: Lehrer verliert Abiklau­su­ren in der S-Bahn

Ganz klar ein Albtraum. Niemand will das haben. Besonders nicht der betroffene Lehrer, der in stundenlanger Arbeit eine neue Abiturklausur konzipieren und diese durch einen zweiten Fachkollegen sowie die Behörde genehmigen lassen muss. Falls die Arbeiten tatsächlich nicht wieder auftauchen, sollten die Schüler es positiv sehen: Sie hatten eine richtig gute Übung und haben jetzt etwas Zeit gewonnen, eventuell offensichtlich gewordene Wissenslücken zu schließen.

Annette Jung, per E-Mail

Kühnes Kritik perlt ab

10./11. September: Ist der HSV wie Bayer und Red Bull?

Der Einsatz des Herrn Kühne ist sehr zu loben, ohne ihn wäre der Fußball-HSV in der dritten Liga. Die spannende Frage ist aber, ob das nicht die bessere Lösung gewesen wäre. Alle kritischen Anmerkungen des Herrn Kühne, auch die letzte, hatten und haben Hand und Fuß und sind zutreffend, nur perlt das offenbar bei den Verantwortlichen ab zum Schaden des Vereins. Allerdings muss ich dem Sponsor erstmals sehr kritisch entgegenhalten, dass er die neuerliche finanzielle Unterstützung nicht daran geknüpft hat, den Trainer und den Vorsitzenden von ihren Ämtern abzulösen. Drei Jahre mit null Besserung sprechen Bände.

Alfred Wodtke, per E-Mail