Elternliebe sieht anders aus

9. September: ,Schlechte Pflege ist Folter‘. Claus Fussek dokumentiert seit drei Jahrzehnten Missstände in der Pflege

Es ist wahrscheinlich noch viel schlimmer. Ich habe mich zu meiner Mutter zur Kurzzeitpflege im Heim hingesetzt und die Medikamentengabe eine Woche beobachtet. Ergebnis: Keine 80 Prozent Genauigkeit bei der Gabe. Da bekommt Frau Müller schnell mal die Medizin von Herrn Meyer. Das ganze System ist mit den vielen Aufgaben überfordert. Demenzkranke mit Weglauftendenz kommen auf die Geschlossene. Für meine Mutter wurde mir genau das empfohlen. Elternliebe sieht anders aus.

Ulf Lunge, per E-Mail

Danke, Andrei Schwartz

8. September: Das Leben ru­mä­ni­scher Bettler und Die Bettler und wir. Wie geht Hamburg mit Menschen um, die jeden Tag ihre Würde aufs Spiel setzen?

Es ist wichtig und richtig, dass sich ­Andrei Schwartz und die „Hoffnungsorte“ dieses schwierigen Themas annehmen. Es ist Zeit, dass wir unsere Muster überdenken und genauer hinschauen. Danke Hoffnungsorte, danke Andrei!

Christoph Zingg, per E-Mail

Nächstes Mal, mein Freund

Beim Umgang mit Bettlern bin ich – wie vermutlich viele – immer unsicher. Ist der Bettler Teil einer Bande, deren mit Goldkettchen behängter Chef im Mercedes an der Straßenecke wartet? Ist jemand absichtlich verstümmelt worden, um beim Betteln mehr Profit zu haben? Außerdem: Jedem kann man nichts geben. Wie sich also verhalten? Ignorieren und damit den Menschen unmenschlich abwerten? Höflich oder unhöflich Nein sagen? (Letzteres ist ja auch nicht gerade menschenfreundlich.) Oder doch eine Kleinigkeit geben? In einem Reiseführer für Südafrika habe ich einen sehr guten Ratschlag zum Thema Betteln gelesen: Wer nichts gibt, sagt zum Bettler: „Das nächste Mal, mein Freund!“ Das kann man überall anwenden.

Christine Pagel, per E-Mail

Wurzeln vor Ort anpacken

Vielen Dank, dass Sie auf die Situation der Bettler aufmerksam machen. Selbst wenn die Situation so ist, wie Sie sie beschreiben, ist sie nicht komplett. Wo bleiben die bandenmäßig betriebenen Bettlerorganisationen, wo die Bettler, die für Einbrecher die Vorauswahl betreiben, wo der kriminelle Teil der Geschichte? Wie sollen Bürger unterscheiden können und selektieren? Die Wurzel vor Ort anzupacken ist sicher der richtige Weg, gerade dann, wenn noch kriminelle Machenschaften hinzukommen.

Jürgen Baier, per E-Mail

Erbärmliche Situation der Roma

Mit Interesse habe ich den sehr differenzierten Artikel über rumänische Bettler in Hamburg gelesen. Auch ich bin der Meinung, dass wir nicht alle Bettler über einen Kamm scheren sollten. Gerade die Roma sind in einer erbärmlichen Lebenssituation. Ich traf Ion, einen Rom, an einem seiner Plätze. Er ist Mitte 60 und nach dem Verlust seiner Arbeit in seinem Heimatdorf gezwungen zu betteln. Er übernachtet mit seiner Frau im Freien in der Nähe der S-Bahn-Schienen, wo kaum Schlaf zu finden ist. Die Roma nennen das Betteln „Arbeit“, um sich einen Rest Würde zu bewahren. Sicher gibt es auch Bettler-Banden, aber schauen wir nicht weg, sondern differenzieren wir, ganz im Sinne des Artikels, und ich bin sicher, auch im Sinne einer Mehrheit der Bürger unserer Stadt.

Sigrid Assmann-Borges, per E-Mail

Mehr Verständnis für Bettler

Für die Berichterstattung von Jan Haarmeyer über rumänische Bettler aus Namaesti bin ich dankbar. Ihr Auftreten wirkte für mich sehr organisiert. Jetzt ist mir deutlich geworden, dass die große Armut und Perspektivlosigkeit in ihrem Heimatort für ihre Pendelexistenz verantwortlich sind. In Zukunft werde ich mich ihnen gegenüber verhalten wie gegenüber anderen bettelnden Menschen auch: nach einem Blick von ­Angesicht zu Angesicht individuell entscheiden. Sehr gut finde ich, dass die Europäische Union jetzt ein großes Förderungsprojekt für die Elendsregion startet, dessen Schwerpunkte Bildung, Gesundheit und Wohnen sind.

Stephan Reimers, per E-Mail

Institutionen unterstützen

Es ist menschlich und richtig, für einen respektvollen Umgang mit Bettlern in unserer oftmals so reichen Stadt zu werben. Jedoch stelle ich mir jedes Mal, wenn ich einen Bettler passiere, die Frage: „Wenn ich an dieser Stelle unterstütze, kommen dann nicht noch viel mehr?“ Und wie menschenunwürdig ist es, gequetscht in Autos unter Brücken zu schlafen. In meinen Augen ist es wichtiger, Institutionen zu unterstützen, die Kinder direkt in ihrer Heimat unterstützen. Wir Deutschen, die es sich leisten können, haben dort mannigfaltige Möglichkeiten. Organisationen wie Unicef oder die SOS-Kinderdörfer können jeden Euro gebrauchen. Eine Patenschaft zu übernehmen ist mit Sicherheit sehr sinnvoll. Aus meiner Sicht sinnvoller, als den Bettlern Geld zu spenden.

Moni Sörensen, Hamburg

Schiffe brauchen Löschsystem

6. September: Feu­er­wehr: Hamburgs Lösch­boote sind veraltet

Richtig, der Hafen benötigt ein funktionierendes Feuerlöschsystem. Von Land, sowie vom Wasser aus. Aber warum hat das Containerschiff kein eigenes Feuerlöschsystem für die Laderäume? Fast jeder Industrie- oder Gewerbebetrieb muss, um gegen Feuer versichert zu sein, so ein System installieren.

Hermann Kewitsch, per E-Mail