Geistiger Spagat

31. Juli: Sicherheitskonzept der SPD-Bundestagsfraktion: Mehr Po­li­zis­ten, mehr Vor­beu­gung – und kein Burka-Ver­bot

Die SPD lehnt die Vollverschleierung ausdrücklich ab, ist aber gegen ein Burka-Verbot – mit dieser Aussage befindet sie sich sogar erstaunlicherweise in bester Gesellschaft mit einigen Politikern anderer Parteien. Mit welcher Mühelosigkeit diese Damen und Herren solch geistigen Spagat vollziehen können, ist bestimmt nicht nur für mich allein nicht nachvollziehbar. Erst recht nicht, wenn man meint, ein Burka-Verbot löse keine Sicherheitsprobleme und schüre nur Ängste. Wie bitte? Das Gegenteil ist der Fall, was uns andere EU-Länder längst vormachen. Mich verunsichern „nur“ Kopftuch tragende Frauen weitaus weniger als jene, von denen niemand weiß, was sie unter ihrer Vollverschleierung zu verbergen haben.

Giselher Ehrhardt, Glinde

Yes we camp

31. Juli: Bei Willi und Irma auf dem Cam­ping­platz

Die Beobachtungen auf einem Campingplatz haben uns schmunzeln lassen. Seitdem wir Rentner sind, genießen wir ausgedehnte Rundreisen mit dem Caravan. Während unserer Berufsjahre waren wir viel im europäischen Ausland und haben auch einige Fernreisen gemacht. Nun reisen wir bewusst durch Deutschland, auch um unsere Heimat besser kennenzulernen. Dabei genießen wir saubere Städte ohne Graffiti und Müllecken sowie sehr viele Sehenswürdigkeiten. Oft sind wir dabei in Wald, Feld und Flur alleine, denn die Natur ist unsere Wellness-Oase. Auf jedem Campingplatz gibt es Informationsmaterial, und so manchen Tipp für Sehenswertes in der Umgebung erhielten wir durch einen nachbarschaftlichen Austausch. Häufig werden wir während unserer Reisen sprachlich als Hamburger erkannt und haben sehr viel Lob über unsere Stadt erhalten. Wir freuen uns auf unsere nächste ausgiebige Deutschland-Rundreise im Jahr 2017 und können nur feststellen: Yes we camp!

Hannelore und Dieter Moldenhauer,

per E-Mail

Feinstaub aus dem Kohlekraftwerk

30. August: ,Wer arm ist, erduldet mehr Lärm‘. Verkehrswissenschaftlerin Philine Gaffron über ,Umweltgerechtigkeit‘

In der etwas verwirrenden Debatte um die richtigen verkehrspolitischen Maßnahmen in Hamburg schafft das Interview mit der Wissenschaftlerin Philine Gaffron einiges an Klarheit. Umweltgerechtigkeit und sozialer Status gehen Hand in Hand. Als Beispiele führt sie Stadtteile wie Wilhelmsburg und Ro­thenburgsort an. Zur Wahrheit gehört hier auch die riesige Wolke aus Richtung Moorburg, die CO2 und Feinstaub aus dem Kohlekraftwerk vor allem über Hamburgs ärmere Stadtteile verteilt. Zur Wahrheit gehört auch, dass die A 1 im gesamten Verlauf über die Elbinsel über keinerlei Lärmschutz verfügt, während die A 7 im Westen der Stadt komplett gedeckelt wird. Von diesem „Bau für Generationen“ schwärmt die ehemalige Hamburger Senatorin Hajduk zu Recht. Die jetzt vom Senat durch Moorburg und Wilhelmsburg geplante neue Stadtautobahn dagegen wäre ein Projekt, das die soziale Spaltung in dieser Stadt weiter verfestigt, ein Bau gegen unsere kommenden Generationen.

Liesel Amelingmeyer, Hamburg

Gesetz ist dringend erforderlich

30. August: Politik nimmt Zwangsehen ins Visier. Justizminister Maas will Gesetzesänderung sorgfältig prüfen

Der von SPD und CDU vorgesehene Gesetzentwurf zum Verbot von Kinderehen und Zwangsehen ist dringend erforderlich. Wünschenswert wäre eine eindeutige gesetzliche Regelung auf europäischer Ebene. Es darf nicht sein, dass die in manchen islamischen Gesellschaften nicht nur aus religiöser Tradition, sondern auch aus geschäftlichen Gründen erfolgenden Zwangsehen von uns toleriert werden. Die Berufung auf das Leben des Propheten Mohammed kann nicht Richtschnur für die deutsche oder europäische Gesetzgebung sein.

Dr. Thomas Brinkmann , per E-Mail

Gipfel der juristischen Toleranz

30. August: Sex-Täter bekommt zwei Jahre auf Bewährung. Der Flüchtling aus Afghanistan verging sich am Neujahrsmorgen an einer 19-Jährigen

Schon wieder ein Urteil, bei dem sich der normale Bürger fassungslos an den Kopf fasst. Haben die Juristen im Staatsdienst keine Kinder? Die Tat als ein „nicht einvernehmliches Geschehen“ zu verharmlosen ist der Gipfel der juristischen Toleranz. Der Mann muss unsere Gerichte als Komiktheater verstehen, zumal in seiner Heimat wahrscheinlich ein Scharia-Urteil ergangen wäre. Die Entschuldigung ist dem Mann vermutlich von seinem Anwalt suggeriert ­worden, um ein mildes Urteil zu erreichen. Und nun? Wird er weiter auf unsere Kosten leben, vielleicht erneut gewalttätig werden? Von der nach der letzten Silvesternacht proklamierten „Strenge des Gerichts“ ist nicht viel übrig geblieben. Der Mann gehört umgehend abgeschoben.

Clemens Völcker, per E-Mail

Strafen müssen wehtun

29. August: Wenden auf der Straße – CDU fordert Fahr­ver­bote. Durch gefährliche Manöver kommt es immer wieder zu schweren Unfällen

Disziplinlose Autofahrer missachten zunehmend wichtige Verkehrsregeln bzw. legen sie rücksichtslos nach eigenem Maßstab aus, einerlei ob Temporegeln, rote Ampeln oder verbotene U-Turns. Es ist doch wirklich lächerlich, wenn zum Beispiel für hochgefährliche Wendemanöver lediglich 35 Euro Strafe drohen. Das Strafmaß für stark verkehrsgefährdendes Verhalten muss drastisch verschärft werden, es muss richtig wehtun. Nur das hilft, andere Länder machen es erfolgreich vor. Im Wiederholungsfall ist meines Erachtens Führerscheinentzug zwingend geboten.

Volker Deising, per E-Mail