Kleine Portionen anbieten

18. August: Hier zahlen Sie extra, wenn Sie nicht aufessen

Ich erinnere mich an die Zeiten, als „das Essengehen“ modern wurde, da bekam man die Tellerreste oft eingepackt, ohne dafür zu zahlen. Heute gehört das Essengehen einfach dazu, man zahlt das, was man sich ausgesucht hat. Es wäre wünschenswert, auf den Speisekarten „normale und kleine Portion“ zu entdecken.

Inge Nolting, per E-Mail

Unverschämte Gebühr

Ich halte diese Gebühr für eine Unverschämtheit. Soll ich doch für das, was ich gekauft habe, nochmals Geld bezahlen. Und dann noch für eine Nullleistung. Das ist keine Verschwendungsgebühr, sondern Abzocke.

Christian A. Hufnagl, Mallorca

Batteriebusse sind alter Hut

18. August: Vom ZOB nach Alsterdorf. Hamburgs erste Batteriebusse

Auch Batteriebusse sind prinzipiell ein alter Hut. Schon in den 70er-Jahren haben Siemens und MAN so einen Bus gebaut, der allerdings einen kleinen Anhänger für die Batterien benötigte. Auch die Elektronik war noch nicht so leistungsfähig wie heute. Trotzdem ist die Technik nicht neu, die Post hatte in den 50er-Jahren schon Elektrolieferwagen, in der Industrie fahren z. B. Gabelstapler elektrisch. O-Busse, also Busse mit Stromzuführung aus einer Oberleitung, sind ebenfalls seit Jahrzehnten in Betrieb. Sogar in Hamburg-Harburg fuhren solche Fahrzeuge bis 1958. Fazit: viel ­Hype um eine bekannte Technik in neuer Verpackung, dazu noch sehr teuer.

Jens Ode, per E-Mail

Ansprüche ans Wohnen senken

16. August: Mehr Wohnung fürs Gehalt und Welche Stadt wollen wir?

Müssen wir jedes Mehr an Gehalt in mehr Wohnung umsetzen? Das Wohnen und der Wohnungsbau schlagen in dieser Stadt mit 40 bis 50 Prozent CO2-Ausstoß zu Buche. Der Bedarf an Wohnraum kann im Übrigen in Deutschland bei einer Versorgung von 46 qm pro Kopf keineswegs so riesig sein, wie die Bundesbauministerin reklamiert. Es gibt zwar regionale und sektorale Versorgungsengpässe, aber selbst in Hamburg können sich die Menschen stattliche 68 qm leisten. Wie vertragen sich diese Ansprüche ans Wohnen mit einer „gesünderen Stadt“ und den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz, nach denen wir Deutschen unseren CO2-Ausstoß von zehn Tonnen pro Kopf und Jahr auf unter zwei Tonnen senken müssen? Wir müssen unser Verhalten ändern, fordert der Autor des Leitartikels. Dann sollten wir beim Wohnen neben dem Verkehr und dem Recycling anfangen.

Helgo Klatt, Hamburg

HSV-Mannschaft mit Charakter

17. August: HSV ist Meister der Abschiede

So wird sich auch in der nächsten Saison nicht viel ändern. Die Mannschaft besteht wieder aus teuren Legionären, die zwar in Interviews ihre Verbundenheit mit dem Verein bekunden, aber, wenn es nicht klappt, still und leise weiterreisen werden. Ich, Jahrgang 1957, Urhamburger, habe die guten Zeiten des HSV Ende der 70er-, Anfang der 80er-Jahre miterlebt. Ich brauche die Namen der glorreichen Mannschaft nicht zu zitieren, jeder HSV-Fan kennt sie. Diese Mannschaft hatte Charakter, jeder ist für den anderen eingestanden, hat für den HSV und Hamburg gekämpft. Es ist ein alt­bekanntes Übel im Profifußball, dass der Zuschauer nur noch über „Stars“ gelockt werden kann, beim HSV wird sich diese Einkaufspolitik wahrscheinlich wieder einmal rächen. Vielleicht hätten sie doch absteigen müssen, um sich wirklich neu aufzustellen.

Michael Elsner, Winsen

Justiz ist blind fürs Digitale

15. August: Kritik an Justizbehörde: 54.000 Überstunden

Die Justiz scheint bis heute nicht bemerkt zu haben, dass wir uns seit über 25 Jahren im elektronischen Zeitalter befinden, und schiebt immer noch zentnerweise Papier durch die Gerichtsflure. Da sie auch noch nicht bemerkt hat, dass Zeit ein Kostenfaktor ist, hat sie bisher die technisch moderne Büroorganisation ignoriert. Deshalb sind 54.000 Überstunden lediglich das Ergebnis der Büroorganisationsresistenz der Justiz. Würde sie die elektronischen Möglichkeiten ihrer Organisation nutzen, ginge vieles sehr viel schneller. Aber auch dafür ist die Justiz blind.

Jürgen Ritscher, Garding

Wir sind zu tolerant

15. August: Die verschleierte Debatte um die Leitkultur. Streit um Burka-Verbot in der Union

Wir reden von Einbürgerung und dem Vermitteln unserer Lebensart und sind dabei, uns den fremden Kulturen anzupassen, indem wir bereit sind, alles zu tolerieren. Sollten es die etablierten und die Regierungsparteien nicht schaffen, sich auf ein Burka-Verbot zu einigen, wie es in Frankreich schon existiert, werden sich die Wähler zunehmend auf die Parteien konzentrieren, die für ein Verbot sind.

Thomas Fetzberger, Bargteheide​

Jetzt auch noch die Arktis

16. August: Re­kord­fahrt durch die Arktis. Kreuzfahrtschiff tritt legendäre Nordwestpassage an

Es reicht also nicht, dass unsere Umwelt bereits vor dem Kollaps steht, es muss auch noch die Nordwestpassage sein. Natürlich werden auch gleich wieder die eventuellen Auswirkungen auf die Umwelt abgewiegelt. Fakt ist, dass hier einer der größten Umweltverpester mit seinen Kreuzfahrern einen bislang relativ unberührten Lebensraum durchpflügt. Da hilft auch kein angeblich umweltschonender Treibstoff.

Harry Sackinger, per E-Mail