Antiterrorstrategien überprüfen

27. Juli: Mehr Polizei, schär­fe­res Waf­fen­recht – was schützt vor Terror?

Angesichts dessen, dass Deutschland aus der Multikulti-Romantik allmählich erwacht und sogar Merkels Partei eine „Abschiedskultur“ fordert, ist es auch an der Zeit, die bisherigen Antiterrorstrategien kritisch zu überprüfen, zumal bisherige rechtsstaatliche Prinzipien etwa von Schuld und Sühne angesichts der religiös motivierten Selbstmorde nicht mehr greifen. Der bisherige Kampf gegen den IS-Terrorismus gleicht dem Wettrennen von Igel und Hase in der Fabel. Deswegen sollten vorurteilsfrei, ohne die übliche reflexartige negative „Ja, aber-Abstempelung“, alle denkbaren Maßnahmen geprüft werden, die Muslime stärker in die Verantwortung zu nehmen, etwa zu einer nachhaltigeren Verurteilung der Terrorakte durch die islamischen Religionsführer als bisher. Es ist nicht die Aufgabe der Bürger, sondern der Politiker, hier absolut neue Wege zu gehen, anstatt nach jedem Terrorakt nur ihre tiefe Betroffenheit und Mitgefühl mit den Opfern auszudrücken.

Dr. Dietger Heitele, Hamburg

Bei dieser Abi-Quote kein Wunder

27. Juli: Warum brechen 5000 junge Leute ihr Studium ab?

Da gibt es nichts zu wundern. Wenn die Abiturientenquote auf über 50 Prozent steigt, wie in Hamburg und in Berlin, dann kann man doch nicht wirklich glauben, dass die alle studierfähig sind. Häufig leider erst spät merken viele, dass sie nicht klarkommen. Bildungspolitiker sollten eigentlich wissen, dass man eine Zahl erhöht, indem man Nullen anhängt.

Dr. Ing. Friedrich Weinhold, Norderstedt

Hass ist keine Lösung

27. Juli: Ansbach: ,Ich höre diesen Knall immer noch‘

Die schrecklichen Terroranschläge, die in jüngster Zeit Europa und die Welt erschüttern, sind zutiefst verachtenswert. Was ist nur los? Diese Frage stellen sich zurzeit viele Menschen. Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft sich durch die Gräueltaten Einzelner nicht auseinanderbringen oder gar gegeneinander aufbringen lässt. Hass und Terror führen zu nichts außer Entsetzen und Trauer. Soziales Handeln, Vernunft, Gerechtigkeit und Rücksichtnahme müssen im Vordergrund unserer Handlungen stehen. Wir alle müssen zusammenhalten.

Thomas Köpke, per E-Mail

Auf die Sprache achten

26. Juli: ,Nicht unter Generalverdacht stellen‘

Wenn Bundesinnenminister de Maizière davor warnt, Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen, sollten wir nicht die „Frage nach (der) Gefährlichkeit von Flüchtlingen“ diskutieren. Solche Sprache trägt dazu bei, dass sich ein Generalverdacht gegen Flüchtlinge immer mehr ausbreitet, besonders wenn eine solche Terminologie dann auch noch mehrfach im Bericht auftaucht. Der Zug-Attentäter von Würzburg und der Selbstmordattentäter von Ansbach waren keine Flüchtlinge, sondern Menschen, die sich als Flüchtlinge ausgegeben hatten, in Wirklichkeit aber Sympathisanten oder Mitglieder des IS waren.

Jürgen Kasiske, Hamburg

Verbände müssen sich erklären

Warum töten junge Menschen andere und werfen ihr eigenes Leben weg? Es ist nur vorstellbar, wenn sie glauben, dass sie nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Solange nicht alle islamischen Führer in Deutschland sowie die offiziellen Verbände erklären, dass es Allah wohl nicht gefällt, wenn Menschen getötet werden, und dies keinen Freifahrtsschein in den Himmel bedeutet, sind sie unglaubwürdig. Deutschland muss darauf dringen, dass der Islam, der zu Deutschland gehören will, sich hier eindeutig gegen das Töten, auch im Namen Allahs, positioniert.

Mark Gudow, per E-Mail

Gefährliche Quote

26. Juli: Die Sog­wir­kung der Bilder aus München, Würzburg und Ansbach

Prof. Schulte-Markwort, haben Sie Dank für Ihren Beitrag. Die Panik-Berichterstattung der Medien in den letzten Tagen war erschreckend, und das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat dazu erheblich beigetragen. Das war ja tatsächlich ein Wettbewerb in Katastrophenjournalismus und ging über die „berechtigte“ Information weit hinaus. Mit solcher Art Berichterstattung kann man offenbar (gefährlich) Quote machen. Ich hoffe, dass sich allmählich wieder eine nüchternere und besonnenere Beurteilung der Situation durchsetzt.

Christiane Reimnitz, per E-Mail

Ermutigung statt Verunsicherung

Vielen Dank für den Beitrag von Prof. Schulte-Markwort. Ich kann ihm nur zustimmen: Es geht nicht darum, auf Nachrichten über Attentate und Amokläufe zu verzichten – aber bitte kurz und sachlich. Mit ausführlichen Berichten und Bildern liefern die Medien genau das, was die Täter erreichen wollen: Aufmerksamkeit, Verunsicherung, Ängste schüren, Fremdenhass, Spaltung der Gesellschaft. Ich wünsche mir mehr Berichte über die vielen Beispiele sozialen Engagements und gelungener Integration: Ermutigung statt Verunsicherung.

Reinhard Soltau, per E-Mail

Der Bürger schafft das schon

26. Juli: Leitartikel: Immer erreichbar u. Jeder Dritte liest im Urlaub Dienst-Mails

Dem Leitartikel ist zuzustimmen. Diese Panik des ständigen Stresses ist doch albern. Jeder entscheidet selbst, wann er erreichbar ist, es wird vernünftige Absprachen mit den Vorgesetzten geben. Im Gegenzug gibt es immer mehr Flexibilität, zum Beispiel bei den Arbeitszeiten und -orten. Der mündige Bürger schafft das schon. Außerdem jeder Dritte? All die Verkäufer, Bandmitarbeiter usw. Da wird wohl heftig übertrieben.

Matthias Lau, selbstständig, per E-Mail