Glauben heißt nicht wissen

22. Juli: Schles­wig-Hol­steins göttliche
Ver­fas­sungs­krise

Unser Gemeinwesen beruht gerade in der heutigen Zeit insbesondere auf dem Fundament von Demokratie und Wissen. Religion ist und soll eine Privatsache bleiben und hat zum Beispiel in staatlichen Institutionen nichts zu suchen. Wenn man bedenkt, dass im Namen von Religionen (inklusive religionsähnlicher Fundamentalpolitik) in der Vergangenheit und auch heute enorm viel Leid über die Menschheit gekommen ist, ist ein Religions- oder Glaubensbezug in unseren Verfassungen abzulehnen. Glauben heißt nicht wissen, und Nichtwissen ist gefährlich.

Klaus Greve, per E-Mail

Trennt Staat und Religion!

Da sind sie wieder, die Gottaufzwinger. Sie können es einfach nicht lassen, alle Menschen zu „beglücken“. Glaubt doch, was ihr wollt, aber lasst andere damit in Frieden. Aktuell sehen wir überall in der Welt, dass insbesondere die monotheistischen Religionen meinen, Machtkämpfe um die Vorherrschaft ihres Gottes führen zu müssen auf dem Rücken aller anderen Menschen. Glaubt privat, aber trennt endlich den Staat von der Religion, Rationalität von Irrationalität.

Erhard Haupt, Pinneberg

Essen mit Drehmoment im Turm

22. Juli: Stadt will den Fern­seh­turm
wieder eröffnen

Es wäre einfach wunderbar, den Turm wieder zugänglich zu machen und ein tolles Restaurant zu haben. Der Restaurant-Hit von damals war: Eine Stunde im Restaurant das wunderbare Essen genießen und dabei langsam gedreht zu werden – mit den herrlichsten Blicken auf das schöne Hamburg von oben. Wir haben es oft sehr genossen und auch das Essenschlucken nicht vergessen.

Inge Nolting, per E-Mail

Mein Leben mit der Haspa

21. Juli: Haspa erhöht Kontogebühren für 900.000 Kunden

1. Kommt eine höhere Überweisung aufs Konto, ist Haspa Volksdorf sofort am Telefon. Bietet aber nur Anlageprodukte an. Diese ergeben für die Haspa eine höhere Provision, und das scheint der Haspa wichtiger zu sein als (m)eine kundenorientierte Beratung? Fazit: Der Kunde sucht sich gerne echte professionelle Beratung, die zielführend und erfolgreich ist und auch gerne bezahlt wird. 2. Die Öffnungszeiten von Filialen sind für Arbeitnehmer genauso unrealistisch wie für Jugendliche, die eine Ausbildung machen oder zur Schule gehen. Mein Vorschlag, die Haspa stundenweise auch am Sonntag zu öffnen sowie für das überalterte Volksdorf einen Homeservice aufzuziehen, wurde als Unsinn abgetan. 3. Transformation – nicht nur digital, sondern auch in der realen Organisation ist bei dieser Beamtenmentalität nicht zu erwarten. Diese Einstellung dürfte Arbeitsplätze kosten.

Günther Hegemann, Hamburg

Gehaltsstrukturen überprüfen

Erst werben viele Banken und Sparkassen mit kostenlosen Girokonten – und dann, wenn nichts mehr läuft, hält man sich schadlos an den Kunden und erhöht die Gebühren für die Konten. Die Deutsche Bank geht einen anderen Weg, man wirft Tausende Angestellte raus. Auch keine super Lösung. Vielleicht sollte man erst einmal die Gehaltsstrukturen überprüfen.

Stefan Lux, Seevetal

Parallelen in der Geschichte

22. Juli: Tag eins der neuen Ordnung
(in der Türkei)

Die Politik und Aktionen von Erdogan erinnern fatalerweise an die Machtergreifung Hitlers 1933. Auch Hitler ließ sich vom Parlament diktatorische Sonderrechte einräumen. Auch in Berlin gingen die Nazis auf die Straße und bejubelten jeden Schritt Hitlers gegen die demokratischen Parteien. Wie damals Chamberlain betreiben die Deutschen und die EU eine Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik). Die Geschichte hat gezeigt, wohin es führt, wenn man Diktatoren und Demagogen von Beginn an nicht entschieden entgegentritt. Die butterweichen diplomatischen Absonderungen unseres Außenministers werden in der Türkei nur ­belacht. Muss es erst zum Eklat kommen, bevor die europäischen Politiker begreifen, was in der Türkei tatsächlich geschieht?

Bernhard Murra, Hamburg

Dem Gemeinwohl unterordnen

15. Juli: Hamburger Großprojekte
– früher ging alles schneller

Früher ging sicher nicht alles, aber doch vieles auch deshalb schneller, weil die Politiker Willen und Ehrgeiz hatten, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, ohne Rücksicht auf Wahltermine. Aber es gibt immer noch in Demokratien herausragende Beispiele für die Durchsetzung politischen Willens. So wurde in Los Angeles eine (je Richtung) sechsspurige Autobahn zum Flughafen gebaut, indem die Trasse durch ein dicht besiedeltes Wohngebiet geschlagen wurde. Hier war die Politik zu der Überzeugung gekommen, dass das Gemeinwohl, also die Autobahn, höher zu bewerten ist als das Interesse der dort wohnenden Bevölkerung. In Deutschland können wir erst dann wieder zur schnelleren Umsetzung von Großprojekten kommen, wenn jeder Einzelne sich dem Interesse der Mehrheit unterordnet.

Bernd Glodek, Hamburg