Politik wartet bräsig ab

11. Juli: Giftböden sollen zu Bauland
werden

Die Schlafmützigkeit Hamburger Politiker schafft einen immer wieder. Da liegen offenkundig Hunderte von kontaminierten Flächen in Hamburg brach, und statt hieraus Wohnraum und kleine grüne Oasen für die Allgemeinheit zu schaffen, versteckt man sich hinter einem fragwürdigen Wirtschaftlichkeitsdenken. Wenn die – ohnehin irgendwann notwendige – Restrukturierung dieser Flächen teurer ist, als der Verkauf des dann sanierten Grundstückes einbringt, wird einfach nichts weiter getan. Man wartet bräsig ab und darauf, dass irgendjemand etwas unternimmt. Hier ist doch die Politik gefragt, damit sofort ein Milliardenbetrag zur Verfügung gestellt wird, damit eine Vielzahl dieser Flächen nicht morgen, aber spätestens übermorgen in Angriff genommen wird.

Rolf Meyer, per E-Mail

Zu viel von der Fußball-EM

9./10. Juli: Über­spielt. Auch das Interesse der Fans kennt Grenzen – der Fußball droht an Übersättigung zu ersticken

Der Autor hat total den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich kann das Wort Fußball-EM nicht mehr hören. Muss man denn alles übertreiben?

Hannelore Eilers, per E-Mail

Fan taugt nur noch als Melkkuh

Leider hat es Herr Iken versäumt, den Grund für die Übersättigung mit Fußball zu benennen: die maßlose Gier derjenigen, die durch und mit dem Fußball Kasse machen. Der zügellose Kapitalismus muss auch noch den letzten Euro herausquetschen, vorher gibt es keine Ruhe. Mit Sport hat das alles schon lange nichts mehr zu tun, und der „Fan“ taugt nur noch als Melkkuh. Das Einzige, was Abhilfe schaffen kann ist: Abschalten, Stadionbesuch verweigern und sich einer anderen Sportart zuwenden (bis die dann auch zu Tode vermarktet wird).

Erhard Haupt, Pinneberg

Löw muss weitermachen

9./10. Juli: Vom Glück verlassen. Joachim Löw lobt nach dem EM-Aus das Team – Gütesiegel Weltklasse bleibt

Der Artikel von Jörn Meyn war Balsam für meine geschundene Fußballseele. Unserer Mannschaft ist nichts vorzuwerfen, und Löw muss weitermachen. Ja, die EM ist gescheitert, aber keiner hat versagt. Bis auf das Polen-Spiel waren alle Spiele unterhaltsam und haben bewiesen, was für ein überragendes Potenzial im deutschen Fußball steckt. Nach vorne schauen und weiter so. Bitte mit Löw.

Manfred Merchel, per E-Mail

Ein neues Kapitel Ostpolitik

9./10. Juli: Brexit schweißt die Nato
zusammen

Die Nato und Herr Stoltenberg machen mir langsam mehr Angst als Putin, der sich – Gott sei Dank – bis jetzt nicht weiter provozieren ließ. Aber wehe wenn. Stoltenberg quatscht uns noch in einen Krieg hinein, denn die ganzen Sanktionen schweißen die Russen nur zusammen. Mit Putins Äußerung, dass er, wenn er wolle, in einem Tag die Ukraine nehmen könnte, und die von uns als Drohung gedeutet wurde, wollte Putin doch lediglich auf die Tatsache hinweisen, dass er es eben bis jetzt nicht wollte. Aber Amerika zündelt gerne (Georgien, Nicaragua usw.), solange sich ein möglicher Krieg überall, nur nicht in Amerika abspielen würde. Jetzt wäre es an der Zeit: Warum nicht noch einmal ein neues Kapitel Ostpolitik aufschlagen? Keine Sanktionen mehr, sondern Verhandlungen über einen Beitritt in die EU? Und die ehemaligen Ostblockstaaten bräuchten keine Angst mehr zu haben.

Diane Kowalske, per E-Mail

Literatur zur Mathematik

6. Juli: Hamburgs Abiturienten in Mathematik immer schlechter. Durchschnittsnote an Gymnasien fällt von 2,8 auf 3,1

Zum Thema Mathematik ist auf vieles in den Leserbriefen hingewiesen worden, leider nicht auf den Mangel an guter, lebensnaher mathematischer Literatur. Gemeint sind hier nicht Schulbücher, sondern solche, die das Interesse der jungen Menschen wecken und fördern. Zu nennen wäre: Paul Karlson: „Zauber der Zahlen“, Ullstein, 1954 und 1965. Das Buch ist heute leider nur noch antiquarisch erhältlich. Verdienstvoll wäre eine Neuauflage. Es gehört in die Hände von Eltern, Schülern, Studenten und Lehrern. Es ist ein Schatz für alle mathematisch Interessierten. Der Verfasser des Vorwortes, Prof. Dr. Friedrich L. Bauer, schrieb: „Ich gestehe gerne, dass dieses Buch mir selbst vor Jahren den Blick in eine geheimnisvolle, großartige Welt eröffnet hat.“

Ernst Müller, per E-Mail

Wo bleibt der Sportbund?

7. Juli: Leitartikel zu den Cyclassics:
,Vorbildlicher Glücksfall‘

Olaf Scholz prescht vor und gewinnt einen radfahrbegeisterten Konzernchef, der die Cyclassics rettet, bravo. Aber wo bleibt der Hamburger Sportbund (HSB), der die Olympiade in Hamburg fokussierte, mit viel Aufwand betrieb – zusammen mit Olaf Scholz aber an Volkes Stimme kläglich scheiterte. Die vornehmliche Aufgabe des HSB sollte der Breitensport sein, zu dem auch das Radfahren gehört. Zum Thema Cyclassics schwieg der HSB, genauso verhalten verhält er sich vor allem kleinen Vereinen gegenüber, die sich seit Einführung des Mindestlohns keine Betreuer, bzw. Trainer mehr leisten können. Sieht so „Active City“ aus?

Ralf Westermann, per E-Mail

Werbung, die begeistert

Glückwunsch. Vor Kurzem im „Magazin“-Kino in Winterhude. Im sonst so öden Werbeblock weht plötzlich ein frischer Wind. Die Werbung des Hamburger Abendblatts. Gezeichnet und gereimt. Alle hellauf begeistert. Einige klatschen. Wunderbar!

Helga Vierkant, per E-Mail