Regelungswut ohne Grenzen

1. Juli: Ein Tag ohne Fleisch. Klimaschutzplan ist grüner als die Grünen

Ein Tag ohne Fleisch? Natürlich, warum nicht – aber nicht verordnet. Die Regelungswut kennt sowieso kaum noch Grenzen. Und der Klimaschutzplan, wie er derzeit als Entwurf von Frau Hendricks vorliegt, ist ziemlich utopisch. Überzogenen Zielen fehlt es an Glaubwürdigkeit. Zum Glück kommt kein Entwurf so durch, wie er eingereicht wird.

Gerhard Maack, per E-Mail

Festbeleuchtung einschränken

1. Juli: So verändert der Kli­ma­schutz unser Leben

Erst wenn die weihnachtlichen Beleuchtungen an Einkaufszentren auf ein besinnliches Maß reduziert werden, macht auch das Umsteigen auf Elektroautos Sinn. Erst wenn der Bauboom vor unseren Grünflächen haltmacht, macht auch das Fahren mit dem Fahrrad Sinn und Spaß. Und erst wenn die Regierung sich für eine gesunde Ernährung und Lebensweise starkmacht, macht auch weniger Fleisch essen Sinn.

Angela Dreyer, Hamburg

Ich esse weiter mein Steak

Es ist immer wieder ärgerlich, wenn riesige Millionenbeträge verschleudert werden, um Klimakonferenzen durchzuführen. Das Ergebnis steht von vornherein fest: Nichts wird sich ändern, denn die Hauptverursacher der Klimabelastungen denken nicht daran, dringend erforderliche Maßnahmen auch nur im Ansatz zu ermöglichen. Also spart euch diesen Blödsinn und macht es wie Hamburg: Hier werden vom Senat auch weiterhin Veranstaltungen unterstützt wie der „Motorradgottesdienst“, der es periodisch frömmelnden Bikern ermöglicht, ihre Motoren mal so richtig knattern zu lassen. Oder die Harley Days, die es verdient hätten, endlich die Schirmherrschaft unseres Umweltsenators zu genießen. Ich werde auch weiterhin mein Steak oder meine Schweinshaxe genießen, auch wenn durch das liebe Vieh vorher ein paar Milligramm Methan ausgestoßen worden sind.

Peter Kröncke, per E-Mail

Gutgläubige Richter

1. Juli: Rät­sel­hafte Flucht des Ex-Rockers. Gericht glaubte an Läuterung und setzte Erkan U. auf freien Fuß

Was für eine Überraschung! Der Verurteilte hat sich nicht an die Auflagen des Gerichts gehalten und ist verschwunden. Aber die unabhängigen Richter haben doch im Namen des Volkes festgestellt, dass keine Fluchtgefahr besteht. Wie konnte das passieren, sollte sie der Angeklagte mit seiner zu Tränen rührenden Geschichte vorgeführt haben? Schon die Urteilsbegründung war in Teilen so weltfremd, dass man sich die Frage stellen muss: Was mag in den Köpfen dieser Richter vorgehen? Ich weiß jetzt endlich, warum Justitia beide Augen verbunden hat.

Derk Langkamp, per E-Mail

Chance für finanzschwache Länder

30. Juni: Vodafone droht nach Brexit mit Wegzug aus Groß­bri­tan­nien

Als Folge der Ankündigung des Brexits überlegen britische Banken und Firmen ihre Verlagerung in andere EU-Länder. Nun beginnt dort das Werben, zur Heimat für die Abwanderungswilligen zu werden. Auch Deutschland macht sich berechtigte Hoffnungen. Sollten sich diese bewahrheiten, würde dies die Wirtschaftskraft des EU-Nettozahlers Deutschland weiter stärken, sodass die Mehrbelastung aus der Übernahme des britischen Anteils aufgefangen werden könnte. Ich denke, dass Deutschland dagegen ein Interesse entwickeln sollte, die Ansiedlung der Abwanderungswilligen in finanzschwachen Ländern der EU zu fördern – insbesondere die, die bisher zu den Netto-Empfängern zählen und sich an die Sparauflagen gehalten haben. So könnte dort ein Aufschwung mit positiver Wirkung auf den Arbeitsmarkt eingeleitet und die Wirtschaftskraft gestärkt werden. Dies würde diesen Ländern den Druck nehmen, der ihnen aus der gemeinsamen Währung Euro erwächst. Dies wiederum sollte auch im ureigenen Interesse Deutschlands liegen, welches so immens vom Euro profitiert. Im Gegenzug könnte dies zu Einsparungen im EU-Budget führen.

Gerd Kirschenmann, Hamburg

Lärmschutz konsequent umsetzen

29. Juni: Hamburger klagen über Lärm: immer mehr Flüge in der Nacht

Wir begrüßen es sehr, dass das Thema Fluglärm einmal von einer großen Tageszeitung thematisiert wird. Als stark betroffene Anwohner im Hamburger Westen wundern wir uns ohnehin, weshalb Lärmpegel von teils über 80 Dezibel nahe dem Elbe-Einkaufszentrum, teilweise im Zweiminutentakt, behördlicherseits geduldet werden. Man stelle sich vor, dass in den Hauptverkehrszeiten alle zwei Minuten ein Rasenmäher am Wohnzimmerfenster vorbeifährt. Und das häufig bis 23 oder gar 24 Uhr, wobei die gesetzliche Nachtruhe und Mittagsruhe konsequent ignoriert wird. Dieses ist für uns Realität. Wir hoffen, dass diese unerträgliche Situation öffentliches Gehör findet und der Anspruch der Bürger auf Lärmschutz konsequent umgesetzt wird.

Familie Kleinschmidt, Hamburg-Osdorf