Europa braucht neue Politiker

29. Juni: Österreichs Außenminister Kurz: ,Europa kann zer­bre­chen‘

Endlich werden die wesentlichen Gründe für den Zerfall Europas auf den Tisch gelegt. Den Austritt Großbritanniens hätten Juncker und Merkel mit aller Macht verhindern können und müssen, stattdessen haben sie mit Griechenland langwierige und für uns alle sehr teure Vereinbarungen getroffen, ohne Aussicht auf Erfolg. Großbritannien ist in jeder Hinsicht der wichtigere Partner, kulturell, wirtschaftlich, außen- und sicherheitspolitisch. Herr Kurz hat recht, dass die unselige und nicht vorausschauende Flüchtlingspolitik von Frau Merkel den größten Beitrag für das Auseinanderfallen Europas leistete. Für die Zukunft Europas brauchen wir dringend neue Integrationsfiguren, die vereinen und nicht spalten.

Klaus-Joachim Meißner, per E-Mail

Lauter geht immer

29. Juni: Hamburger klagen über Lärm: Immer mehr Flüge in der Nacht

Vor 30 Jahren galt die Nachtflug­beschränkung ab 22 Uhr. Jetzt geht der reguläre Flugbetrieb bis 23 Uhr und problemlos bis 24 Uhr bei nachgereichten Standardbegründungen. Erst von 24 Uhr an gilt die Nachtflugbeschränkung, die mit Genehmigung auch durchbrochen werden kann. Da sehen wir, wo die Reise hingeht. Lauter geht immer.

Dr. Herbert Richter-Peill, Hamburg

Fahrradfreundliches Hamburg?

29. Juni: Wann ist eine Hafenfähre überfüllt?

„Wir sind keine Fahrradfähre“, sagt die Hadag-Chefin. Die Hadag weist also umwelt- und gesundheitsbewusste Pendler ab. Wie passt das zu der fahrradfreund­lichen Stadt Hamburg? Außerdem erstaunlich, dass die Antwort auf das Pro­blem der überfüllten Fähren darin besteht, mehr Passagiere zuzulassen.

Gerlind Komossa, Cranz

Zuschlag für Tageskarten

Ich erinnere mich an eine Fahrt mit den Fährschiffen auf der Kieler Förde vom Anleger Hauptbahnhof nach Laboe. Zusätzlich zum allgemeinen Tarif wurde ein Zuschlag von einem Euro fällig. Dieser Zuschlag wäre doch auch für den HVV denkbar. Es könnte z.­ B. Tages­karten mit oder ohne Benutzung der Hafenfähren geben. Freigestellt würden die Zeitkarten bleiben, die überwiegend von Berufspendlern genutzt werden. Die Mehreinnahmen könnten dazu beitragen, das hohe Minus speziell des Fährverkehrs zu mindern, ohne die Nutzer in unangemessener Weise zu belasten.

Harald Berger, per E-Mail

Europaskeptiker werden gestärkt

29. Juni: EU-Kommission will Bundestag nicht über Ceta abstimmen lassen

Die Parlamente der EU-Staaten sollen nach dem Willen der EU-Kommission nicht an der Entscheidung über das Freihandelsabkommen mit Kanada (Ceta) beteiligt werden. Hier zeigt sich erneut, mit welcher Chuzpe abgehobene Eliten und Technokraten über die Köpfe aller EU-Staaten entscheiden. Das ist Wasser auf die Mühlen der Europaskeptiker. Offensichtlich haben einige Bürokraten der Kommission den Brexit immer noch nicht begriffen.

Horst Schicht, Hamburg

Regulierungswahn schadet der EU

29. Juni: Schmidt fordert europaweite Regeln für Tätowiermittel

An Forderungen wie „europaweite Regeln für Tätowierungsmittel“ von Minister Christian Schmidt (CSU) wird noch einmal die EU zerbrechen. In Deutschland sind die Anforderungen in der Tätowiermittel-Verordnung geregelt. Wer sich aus einer Laune heraus im Urlaub tätowieren lässt, sollte sich damit auch der Verantwortung bewusst sein, dass es später zu Problemen kommen kann. Die EU sollte sich auf wichtige Dinge konzentrieren, sonst wird sie sich im Regulierungswahn selbst zerlegen.

Heidi Rinze, Buchholz

Keine Hilfestellung durch Banken

28. Juni: Banken vergeben mehr Kredite an Un­ter­neh­men

Man sollte hier differenzieren zwischen Konzernen, Mittelstand und Klein­betrieben. Großkonzerne bekommen jeden Kredit. Alle Banken sind dort finanziell beteiligt. Der gehobene Mittelstand verfügt meistens über ausreichende Sicherheiten oder ist bei der Bank hoch verschuldet, sodass ihm aus Angst kein Geld entzogen wird. Bei den Familienunternehmen sieht es aber ganz schlecht aus. Erst wenn das ganze Familienvermögen, so es vorhanden und dreimal höher als der Kreditwunsch ist, als sicheres Pfand eingebracht wird, kann der Familienunternehmer mit Hilfe rechnen. Allerdings nur, nachdem er Hunderte von Dokumenten unterzeichnet hat, die ihn nach Scheitern seiner Geschäftsidee in den Ruin treiben. Ich hab’s selbst erlebt. In vollem Umfang. Alle unter dieser Schwelle sollten Oma, Opa und Verwandte einbinden und darauf hoffen, dass sie einem beim Start in eine Selbstständigkeit bedingungslos helfen. Die Banken kann man als Hilfestellung absolut vergessen.

Friedrich Winkelmann, per E-Mail

Schlechte Organisation

28. Juni: Fehlende EM-Stim­mung – zu wenig Besucher auf Fanfest

Das liegt sicher auch an der fehlgeplanten Organisation der Einlasskontrollen. Fast 30 Minuten Wartezeit sind auch für geduldige Frauen eindeutig zu viel und können bei den im Innern wartenden Begleitern auch Stress auslösen, wenn das Spiel bereits begonnen hat. Bei den Männern ging der Einlass ganz schnell. Überforderung und schlechte Organisation – vielleicht sollte der Veranstalter sich mal beim FC St. Pauli informieren, wie man das macht. Da klappt es alle zwei Wochen reibungslos.

Jutta Kodrzynski, Hamburg