Flughafenchef ohne Weitblick

29. Juni: Hamburger klagen über Lärm: Immer mehr Flüge in der Nacht

Der Fluglärm hat in Duvenstedt massiv zugenommen. Die Taktung der Flüge, besonders in den Abendstunden, ist so dicht, dass der Lärm überhaupt nicht mehr abschwillt. Die täglichen Verspätungen sind hausgemacht, denn es gibt im Flugplan keine Pufferzeiten für Verspätungen. Ich erwarte von einem hochbezahlten Flughafenchef etwas mehr Weitblick. Wir Hamburger müssen die täglichen Staus auf den Straßen auch einplanen und können nicht jeden Tag zu spät ins Büro kommen. Die Bahn­benutzungsregel wird nur noch sehr selten eingehalten, und nicht immer ist der Wind der Grund, sondern die enorm erhöhten Flugzahlen nach 22 Uhr. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der Wind nie so bläst, dass die Bahn Richtung Alsterdorf genutzt wird. Hier gibt es nur maximal zwei Prozent aller Flugbewegungen des Jahres. Warum müssen eigentlich 20 Prozent der Bevölkerung den Fluglärm zu 100 Prozent ertragen, während die gesamte Hamburger City munter den Flughafen nutzt, aber nie bemerkt, dass Fliegen auch Fluglärm und Luftverschmutzung verursacht?

Lena Heyer, Hamburg-Duvenstedt

Den Bürger mit einbeziehen

29. Juni: Der Ro­sen­krieg von Brüssel. Europa reagiert zunehmend abweisend auf die abtrünnigen Briten

Welche Lehren zieht man aus dem Brexit? Politik und Wirtschaft profitieren von der gemeinsamen Politik, doch für den Bürger ist es in den vergangenen Jahren immer undurchsichtiger geworden, welche positiven Seiten ein gemeinsames Europa mit sich bringt. Eine doppelte Bürokratie und die Vorschriftenflut der Gesetzgeber und Behörden, ständiges Gerangel ums Geld, ewige Schuldzuweisungen gegenüber den „reichen“ Staaten und vieles mehr verdecken die positiven Seiten. Es wird Zeit, wieder an den Bürger zu denken und sich nicht immer weiter von ihm zu entfernen, den Bürger als mündig wahrzunehmen und ihn nicht immer mehr mit Vorschriften zu bevormunden, wirklich den Schutz der Bevölkerung im Blick zu haben und nicht ständig gegenüber wirtschaftlichen Interessen einzuknicken. Wenn man einen mündigen und euro­päisch denkenden Bürger möchte, dann muss man sich von politischer Seite auch so verhalten, d. h. ihn ernst nehmen, ihn informieren und ihn in Entscheidungen mit einbeziehen.

Rüdiger Ramm, per E-Mail

Zurück in die Vergangenheit

28. Juni: Geis­ter­stunde in London. Im Regierungsviertel möchte niemand Verantwortung übernehmen

Die Alten haben die Vergangenheit gewählt, weil ein Demagoge und Populist den Menschen Dinge versprochen hat, die zu halten er nicht in der Lage ist. Boris Johnson hatte keinen Plan B in der Schublade, nur die Hoffnung, dass die Briten den Verbleib in der EU wählen werden, damit er ohne Gesichtsverlust fein aus dem Schneider ist und seine Landsleute auch weiterhin veräppeln kann. Die jungen Leute hätten alle zur Wahl gehen sollen und nicht unter der Prämisse „Ich kann allein nichts bewegen“ zu Hause bleiben dürfen. Nun müssen sie hinnehmen, was ihnen die Alten und Ewiggestrigen eingebrockt haben, die nun selber von den Nachteilen des Brexits eingeholt werden. Schon der Absturz der Landeswährung wird eine Verteuerung der Waren des täglichen Bedarfs herbeiführen.

Gotthard Kalkbrenner, Reinbek

Keine Hafenrundfahrt auf Fähren

29. Juni: Wann ist eine Ha­fen­fähre über­füllt? Passagiere sind skeptisch gegenüber rot-grünen Plänen

Der regelmäßigen Überfüllung der Hadag-Fähren in den Sommermonaten durch Anhebung der maximalen Passagierzahlen begegnen zu wollen ist lediglich eine theoretische Zahlenspielerei. Ich meine, für das Problem gibt es durchaus praktikable Lösungsmöglichkeiten. Wie bekannt, werden die Hadag-Fähren von Touristen regelmäßig als billige „Hafenrundfahrten“ in Anspruch genommen, und die Pendler können oftmals die Fähren nicht wie geplant nutzen. Außerdem ziehen die kleinen Barkassen und großen Rundfahrtschiffe gegenüber der Hadag-Konkurrenz regelmäßig den Kürzeren. Für Touristen bietet der HVV die Hamburg Card an, die die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und zusätzliche Vergünstigungen erlaubt. Das ist eine durchaus sinnvolle Konstruktion. Allerdings sollten diese Tickets nicht auch noch die kostenlose Nutzung der Fähren erlauben. Wollen die Touristen eine Hafenrundfahrt oder Fährfahrt unternehmen, sollten sie dafür extra bezahlen. Eine solche Bezahlung ist ja auch bei anderen Hafenrundfahrten selbstverständlich.

Thomas Hölandt, Hamburg

Gefährlicher Ein-Mann-Betrieb

Die Hadag-Fähren fahren bereits jetzt auf der Grundlage von Ausnahmegenehmigungen mit nur einem Schiffsführer. Bereits der Ein-Mann-Betrieb hat das Risiko im Hafenverkehr erhöht. Je mehr Fahrgäste an Bord sind, desto größer ist das Risiko. Wenn etwas passiert, ist der Schiffsführer allein auf sich gestellt. Dies gilt zwar auch für den Fahrer landgebundener Verkehrsmittel. Ein Fährschiff unterscheidet sich aber signifikant von Bus und Bahn. Nach einem Störfall – Maschinenausfall, Kollision, Feuer – bleibt das Schiff nicht bewegungslos am Ort des Geschehens. Rettungs- und Hilfskräfte können in der Regel nicht ohne Weiteres auf das Schiff. Ist auch das bedacht worden, als vorgeschlagen wurde, die Zahl der zugelassenen Fahrgäste auf 350 zu erhöhen?

Fritz J. Kröger, Reinbek

Nicht nachvollziehbar

Es ist nicht nachvollziehbar: Ein Schifffahrtsbetrieb kann sich vor Kunden kaum retten, sieht sich aber nicht in der Lage, seinen Fahrgästen eine akzeptable, zumutbare Logistik anzubieten. Als ob das auf die Quadratur des Kreises hinausliefe!

Peter Hülcker, Norderstedt