16. Juni: Die aus­ge­brann­ten Mütter. Neun von zehn Frauen, die Kuren beim Müttergenesungswerk machen, leiden unter Erschöpfungszuständen

Diese Studie ist lange überfällig. Es ist schon perfide, wie Müttern durch politischen, medialen und gesellschaftlichen Druck vermittelt wird, dass sie nur gute Mütter und Frauen sind, wenn sie Beruf, Kindererziehung und Haushaltsführung mit links managen. Und das alles für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands in der Welt, von dem aber bei den Familien wenig ankommt. Ich glaube, Familien möchten einfach mehr Zeit miteinander verbringen und sehr viele Frauen möchten sich gern intensiver um ihre kleinen Kinder und die Familie kümmern, ohne gezwungen zu sein, auch noch für ihre Rente und den wirtschaftlichen Erfolg des Staates erwerbsmäßig zu arbeiten. Wir sollten uns fragen, ob wir für die Wirtschaft da sind oder die Wirtschaft für uns.

Dörte Lauerbach, Hamburg

Hildegarden leistet gute Arbeit

15. Juni: Bunker an der Feldstraße. Grau oder grün – ein Stimmungsbild

Ich bin seit Anfang der Informationsveranstaltungen dabei und kann die Idee der Begrünung nur befürworten. Die Initiatoren Hildegarden leisten wirklich gute Arbeit, und ich halte die Daumen, dass das Projekt verwirklicht wird! Verstehen kann ich nicht, dass der Denkmalschutz Bedenken hat, wo er doch den Abriss der City-Hochhäuser, die früher weiß waren, genehmigt hat.

Karin Clasen, per E-Mail

Knallige Farben und Wintergrün

Das Heiligengeistfeld ist mit seiner grauen Fläche schon trostlos genug im grünen Hamburg. Verstärkt wird dieser deprimierende Eindruck durch den entsetzlichen grauen Riesenbau aus schrecklichsten Kriegstagen. Ich würde außer der Begrünung eine knallige Färbung der Grauwände und die Bepflanzung mit Immergünen Pflanzen bevorzugen. Wer sich an die schrecklichen Kriegstage erinnern möchte, der hat doch gute Gelegenheit, zum hohen Turm der zerstörten Nikolaikirche zu pilgern.

Günter Neumeyer, Hollenstedt

Bäume halten Sturm nicht aus

Der Bunker ist ein Mahnmal und sollte so erhalten bleiben. Die geplante Begrünung macht außerdem wenig Sinn, denn in Hamburg ist es nicht immer sonnig und windstill. Bäume würden, falls sie überhaupt gedeihen, bei Sturm zur Gefahr werden. Auf dem Dach könnten wohl eher Moose und Flechten gedeihen.

Rainer Beckmann, per E-Mail

Nicht schnacken, anpacken!

Um eine Attraktion reicher wäre Hamburg durch die Begrünung des Bunker, siehe das Hundertwasserhaus in Darmstadt. Viele Besucher fahren dahin. Eine geschützte Natur in luftiger Höhe, Insekten und Vogelwelt hätten eine Oase. Nicht schnacken, anpacken!

Gerd Mertens, per E-Mail

Datenflut durch Statistiken

15. Juni. Der Überspieler und Fast 19 Minuten nur ein Mit­läu­fer: Götze ohne Ball

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Abwehr- und Mittelfeldspieler überspielen mehr Gegner als Stürmer. Torwarte haben vermutlich mehr Ballkontakte mit der Hand als alle anderen Spieler zusammen, Verteidiger schießen weniger Tore als Stürmer. Durch die Datenflut verkümmern Kommentatoren und Journalisten verstärkt zu Wiederkäuern von Statistiken, ohne sich die Mühe zu machen, diese Werte zu interpretieren und in fachlich kompetente Zusammenhänge zu stellen. Die Effektivität eines Stürmers für eine Mannschaft misst sich aber nicht nur in der Anzahl der Ballkontakte oder geschossenen Tore, sondern sicherlich auch darin, ob und wie viele Gegenspieler er auf sich zieht, um seinen Mitspielern Räume zu eröffnen. Vielleicht finden pfiffige Statistiker dafür auch noch einen Wert.

Marc Gemkow, Hamburg

BLA

11./12. Juni: Verloren auf dem Balkan. Noch immer suchen Menschen über Serbien ihren Weg nach Westeuropa

Natürlich berühren einen die geschilderten Schicksale der Menschen auf der „Balkanroute“. Einige Fragen bleiben aber offen: Sieht man von der portraitierten syrischen Familie ab, nennen weder „Hassan aus Afghanistan“ noch „Imran aus Pakistan“ auch nur einen einzigen Fluchtgrund. Ebenfalls erfährt der Leser nicht, was sie im Land ihrer Sehnsucht, mutmaßlich Deutschland, eigentlich zu tun gedenken. Nun mag eine „Reise“, wie die hier beschriebene, sicherlich nur kurzfristige Perspektiven in Etappen erlauben, aber die Frage stellt sich schon: Warum oder wovor „flüchten“ diese jungen Männer eigentlich? Sind sie persönllich bedroht oder „leuchtet“ die vermeintlich glänzende eigene Zukunft in Westeuropa nur besonders hell? Fraglich, ob eine solche Motivation ein Recht auf Asyl begründet. Was, wenn sich diese Erwartungen als unrealistisch erweisen? Erste Zeichen dieser „Frustration“ sehen wir bereits hier im Lande. Von der syrischen Familie erfährt man, dass der Ehemann in Dubai arbeitet. Weshalb diese dort nicht Schutz oder die Familienzusammenführung sucht, liegt auf der Hand: Die arabischen Emirate sehen offenbar keinen Grund zur Hilfe und Solidariät mit den Kriegsflüchtlingen und wollen sie anscheinend auch nicht aufnehmen. Auf politischer Ebene deckt dieser Bericht ein weiteres Mal auf, wie zerfahren und zerstritten Europa derzeit ist.

Dr. Klaus Wenzel, per E-Mail

BLA

11./12. Juni: Erst reden, dann bauen. Bürger haben erstmals Mitspracherecht bei Infrastrukturprojekten

Es hat schon etwas von einem April-Scherz, wenn man in der Zeitung etwas von Bürgerbeteiligung liest und gleichzeitig auf einem großen Foto den A7-Deckel gezeigt bekommt! WER möchte das Gefahrenpotential des Elbtunnels über mehrere Dutzend Kilometer verlängert wissen? Wer möchte sein Gartenhäuschen auf diesem Tunnel bauen und sich täglich von Abgasen umnebelt wissen? Oder werden diese bis Finkenwerder umgeleitet? Der Ausbau der A7 ist unverzichtbar, aber den Deckel da drauf koennen wir uns im wahrsten Sinn des Wortes sparen! Die „Verbindung zweier Stadtteile“ ist eine Legoland-Farce der Politiker!

Christian Enger, per E-Mail