Dominoeffekt verhindern

25./26. Juni: Oh no! Der Brexit erschüttert die Welt

Die EU steckt in einer Krise, die durch den Austritt Großbritanniens noch schwerer wird. Hauptaufgabe muss es jetzt sein, einen Dominoeffekt zu verhindern, indem man Großbritannien bei den Austrittsverhandlungen keine Sonderrechte einräumt, die über den Status der Schweiz hinausgehen, um so den EU-Gegnern ein klares Signal zu setzen, dass sich ein Austritt nicht lohnt. Die EU muss sich fundamental ändern. Sie sollte sich nur um wichtige Themen kümmern, für die keine 27 Kommissare notwendig sind. Ein Bürokratieabbau ist dringend erforderlich. Von Integrationsbestrebungen sollte die EU Abstand nehmen, das ist nicht durchsetzbar.

Reinhard von Kamptz, per E-Mail

Junge Briten tragen Mitschuld

Die Analysen haben ergeben, dass vorwiegend ältere Briten für den Austritt aus der EU gestimmt haben. Man habe ihnen eine für sie bessere Zukunft in der EU genommen, beklagen nun die jüngeren Briten. Wegen ihrer relativ geringen Beteiligung am Referendum indes tragen sie selbst eine hohe Verantwortung am Ergebnis.

Johann Bures, Reinbek

EU-Bürokratie abbauen

Nun ist den Briten ihre „cleverness“ auf die Füße gefallen. Jahrelang ist Cameron der EU mit Sonderwünschen auf der Nase herumgetanzt, dann zum puren Machterhalt umgeschwenkt, jetzt hat er den Salat. Die Kosten für die anstehenden jahrelangen Vertragsänderungen müssten natürlich die Briten tragen. Und die EU-Bürokratie könnte dabei gleich etwas entflochten und verschlankt werden. Dann hätten auch die Populisten weniger Munition.

Eberhard Schaal, Rellingen

Nationale Interessen zurückstellen

Es ist einleuchtend, dass bei Entscheidungen persönliche Gründe eine wichtige Rolle spielen. Demokratische Entscheidungen bedürfen aber stets solcher Kompromisse, bei denen das eigene Empfinden zum Wohle aller gelegentlich auch in den Hintergrund treten muss. Ich hoffe sehr, dass wir Europäer zukünftig genauer hinschauen und die Folgen solch weitreichender Entscheidungen hinterfragen. Es kann nicht nur um nationale Interessen gehen. Über allem muss der Zusammenhalt Europas stehen. Denn das ist das, was das heutige Europa ausmacht.

Thomas Köpke, per E-Mail

Danke für das neue Schriftbild

25./26. Juni: Lesermeinung zum neuen Schriftbild im Abendblatt

Meine alten, geschädigten Augen möchten sich für das neue Schriftbild bedanken, liebes Abendblatt. Keine Tränen und schmerzenden Augen und kein „Text raten“ mehr, sondern tatsächlich wieder lesen zu können, sogar bei elek­trischem Licht, ist eine wahre Freude. Und dann noch die kontrastreicheren Headlines im Kurz-Nachrichten-Bereich, nun ist es perfekt. Danke, danke, danke!

Ingrid Freise, Kakenstorf

Alarmbrief ist berechtigt

23. Juni: Alarmbrief: Stadtteilschulen fordern Schule für alle statt Gymnasium

Sowohl der Alarmbrief als auch die Forderung der Stadtteilschulen sind berechtigt. Inzwischen hat der sogenannte „Schulfriede“ doch dazu geführt, dass eine von nur noch 42 Prozent der Schüler gewählte Restschule den Löwenanteil der Probleme schultert und gleichzeitig dafür zu sorgen hat, dass die Gymnasien ungestört so weiterarbeiten können, als sei nichts geschehen. Es ist offensichtlich, dass dieser Zustand zügig beendet werden muss.

Wolfgang Altvater, per E-Mail

Zwei-Säulen-Modell gescheitert

Fakt ist: Das Zwei-Säulen-Modell ist gescheitert. Die Herausforderungen einer inklusiven Beschulung, allen Schülern gleiche Chancen auf bestmögliche Bildung zu bieten, sind damit nicht zu bewältigen. Das haben die Schulleiter eindrucksvoll beschrieben. Ihre Forderung nach der einen Schule für alle ist die konsequente und richtige Antwort auf die Misere. Wir sollten den Schulleitern dafür danken, dass sie die Grundsatzfrage nach der besten und zukunftsfähigsten Schulstruktur wieder auf die Tagesordnung setzen.

Ilona Wilhelm, per E-Mail

Aufnahmeprüfung einführen

Chancengleichheit bedeutet, dass jeder Schüler so unterrichtet wird, dass er seine speziellen Begabungen maximal entwickeln kann. Das geht nur in einigermaßen leistungshomogen zusammengesetzten Klassen. Das leistete früher das System aus Volksschule, Mittelschule und Gymnasium, mit fünftägiger Aufnahmeprüfung. Daraus gingen die Fach- und Führungskräfte hervor, die das Wirtschaftswunder bewirkten. Zugegeben, Flüchtlingskinder aus den heutigen Ländern gab es damals nicht zu integrieren, das erschwert die jetzige Schulsituation, aber auf Homogenität sollte trotzdem geachtet werden, zum Wohle aller Schüler. Es sollen ja nicht nur die Schwächeren gefördert werden, sondern auch die Guten. Aufstiegschancen innerhalb des Schulsystems muss es geben, was aber keinen Anspruch auf gleichwertigen Abschluss beinhaltet.

Dr. Friedrich Weinhold, Norderstedt