Die UEFA muss handeln

14. Juni: DFB-Präsident Reinhard Grindel über die Krawalle in Lille, den Terror in Paris und die Zukunft Joachim Löws

Das Hooligan-Unwesen ließe sich ganz einfach eindämmen, wenn die Uefa das denn wirklich ernsthaft wollte: Jede Mannschaft, deren „Fans“ gewalttätig werden, wird umgehend vom Turnier ausgeschlossen. Die Übergriffe hätten alsbald ein Ende, denn auch für die gewaltbereitesten Hooligans verliert das Ganze seinen Reiz, wenn die eigene Mannschaft nicht mehr am Turnier teilnimmt.

Dr. Thomas Koch, per E-Mail

Unbegründete Vorwürfe

13. Juni: Flücht­linge können nicht in neues Heim einziehen. Genehmigungen zum Brandschutz fehlen

Es erschüttert mich immer wieder, wenn ich beleidigende Aussagen von Bürgerschaftsabgeordneten lese. So wird den Fachleuten der Genehmigungsstellen von Karin Prien (CDU) Dilettantismus vorgeworfen, ohne dass sie dafür Gründe nennt. Darüber hinaus wird den Mitarbeitern des Zentralen Koordinierungsstabs Flüchtlinge Faulheit oder Unfähigkeit unterstellt („Was machen die eigentlich den ganzen Tag?“). Wieweit die Abgeordnete, die sich Expertin nennt, überhaupt ein fundiertes Wissen über diese Aufgaben hat, ist für mich nicht erkennbar.

Rolf Keßler, per E-Mail

Amateure im Stab?

Wieder einmal bin ich total entsetzt über den Senat unserer schönen Stadt: Da leisten wir uns einen hauptamtlichen und hoch besoldeten „Koordinator für Flüchtlingsangelegenheiten“ samt Stab und müssen dann feststellen, dass diese „Profis“ in Wahrheit lediglich Amateure sind. Wie ist es sonst zu erklären, dass grundlegende Standards wie der Brandschutz einfach übersehen oder ignoriert wurden? Diese Inkompetenz führt nun dazu, dass traumatisierte Menschen in unserer reichen Stadt wie „Konsum­güter“ hin- und hertransportiert werden. Wir sollten uns schämen!

Peter Born, per E-Mail

Brennstoffzelle fördern

13. Juni: Ein E-Auto auch für lange Strecken. Daimler stellt Modell mit 500 Kilometern Reichweite vor

Immer neue Nachrichten zur E-Automobil-Innovation lassen den Verdacht aufkommen, dass die Industrie nicht so richtig weiß, wohin dieser Weg gehen soll. Dabei ist es doch einfach, der Brennstoffzelle endgültig zum Durchbruch zu verhelfen, weil erstens das Überangebot an Windräderstrom zur Herstellung des Gases für die Brennstoffzelle genutzt werden kann, zweitens die vorhandene Tankstellen-Infrastruktur zum einfachen Nachtanken genutzt werden könnte und drittens die Abdeckung bundesweit mit Stromtankstellen technischer Unsinn wäre. So einfach könnte das Konzept aussehen, und niemand müsste sich auf Wagnisse einlassen, die uns die Industrie so gern „unterschieben“ möchte.

Heinz-H. Hendrich, Hamburg

Brot und Spiele

11./12. Juni: Zeit, dass sich was dreht

Der Autor beschreibt in seinem Beitrag das Prinzip „Brot und Spiele“, das in der römischen Kaiserzeit zum Machterhalt diente. Der Satiriker Juvenal (um 60 bis um 130 n. Chr.) bezeichnete die Politik mittels „Brot und Spiele“ der römischen Kaiser gegenüber ihren Untertanen so: „Für diese zweifelhaften Geschenke hat das römische Volk sich die Macht abkaufen lassen, hat es auf seine Rechte als Souverän verzichtet.“ Der Untergang des Römischen Reiches ist bekannt ... Ob sich die Europäer im digitalen Zeitalter auch so einlullen lassen?

Jutta Starke, Hamburg

Wunderbare Idee

11./12. Juni: Stadt der ein­ge­schla­fe­nen Füße. Kommt der Dachgarten auf dem Feldstraßenbunker?

Was für eine wunderbare Idee, diese Bunkerveränderung. Wir unterstützen das voll und ganz. Großartig, dass der Autor mit einer Portion Humor, aber vor allem mit klaren Worten Kritik äußert.

Helga und Klaus Döcke, Hamburg

An der Sachlage vorbei

6. Juni: Selbst­zah­ler­leis­tun­gen – ein lu­kra­ti­ver Zu­satz­ver­dienst für Ärzte

Seit Langem wird in ernst zu nehmenden Veröffentlichungen die Frage erörtert, ob die Finanzmittel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf Dauer ausreichen werden, um alle sinnvollen und notwendigen Leistungen, die sich aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritts ergeben, zu finanzieren. Es ist auch anzunehmen und zum Teil bereits Tatsache, dass Patienten Zuzahlungen leisten müssen. Eine solche Möglichkeit oder Notwendigkeit betrifft auch die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die von vielen Ärzten ihren Patienten angeboten werden, da sie von diesen als sinnvoll oder von den Patienten selbst als notwendig angesehen werden. Wer wollte bestreiten, dass zur Früherkennung eines Karzinoms der jährliche PSA-Test bei Männern oder die Ultraschalluntersuchung der Brust bei Frauen sinnvoll oder ggf. notwendig sind? Das betrifft auch die Innendruckmessung der Augen, um die Entwicklung eines gefährlichen Grünen Stars rechtzeitig zu erkennen und ggf. zu behandeln. Die hohe Akzeptanz dieser Leistungen bei den Versicherten spricht eine klare Sprache. Der heutige Patient ist durch Informationen in den Medien (Fernsehen, Internet, Presse usw.) durchaus in der Lage zu beurteilen, was für ihn wichtig ist. Die gesetzlichen Krankenkassen können oder wollen aber derartige Leistungen im Gegensatz zu den privaten Krankenkassen (PKV) nicht finanzieren. Der gesetzlich versicherte Patient muss sie daher selbst bezahlen. Dies als „lukrativen Zusatzverdienst für Ärzte“ zu bezeichnen geht an der Sachlage vorbei.

Prof. Dr. med. Hartmut Nolte, Pinneberg