G20 mitten in der Großstadt

11./12. Juni: G20 inHamburg – Merkel legt Datum fest

Wie schön, dass Frau Merkel darüber entscheidet, Hamburg im kommenden Jahr tagelang in den Ausnahmezustand zu befördern. Warum muss so ein Gipfeltreffen mit Hochsicherheitsanforderungen eigentlich mitten in einer Großstadt stattfinden und kann nicht dort organisiert werden, wo möglichst wenige Menschen in ihrem Alltag beeinträchtigt und belästigt werden? Kontakte mit der Bevölkerung wird es aufgrund massiver Abschottung der Gipfelteilnehmer ohnehin nicht geben. Dass die Kanzlerin den anderen Staatschefs noch einmal ihre Geburtsstadt zeigen will, kann ja wohl ebenso wenig Kriterium sein wie erwünschte Postkartenmotive wie Alster oder Elbphilharmonie, vor denen die Herrschaften dann in ihrer ganzen Großartigkeit posieren können. Bürgermeister Scholz hat seinen Olympiaersatz, aber als ganz normaler Hamburger Bürger kann man die Stadt an diesen Tagen im Grunde nur fluchtartig verlassen.

Sven Kanter, Hamburg

Sports-Dome ja, aber auch Vereine

10. Juni: Klettern, golfen und tauchen in der HafenCity

45 Millionen Euro sollen in den Sports-Dome in der HafenCity investiert werden, um teure Trendsportarten in schickem Ambiente anzubieten. Mit vielen Parkplätzen für Autos. Ich habe nichts dagegen. Hoffentlich denken die HafenCity-Planer auch an Flächen und Infrastruktur für den gemeinnützigen Sport. Wo können die Kleinsten zum Kinderturnen gehen? Wo die Rückengeplagten zum Gesundheitssport? Wo finden die Heranwachsenden ihren Mannschaftssport? Meines Wissens sind bislang keine Flächen in der HafenCity vorgesehen.

Frank Fechner (Eimsbütteler Turnverband), per E-Mail

HVV muss für Ältere nachbessern

10. Juni: Ohne Ticket mit Kin­der­wa­gen in den Bus – ist das erlaubt?

Abgesehen von diesem Fall ist die neue Regelung auch für viele ältere und behinderte Menschen gefährlich: Man steigt vorn ein. Während man noch nach einem Platz sucht, fährt der Fahrer an, und Menschen mit Hüft- und Knie­erkrankungen sind dann unter Umständen sturzgefährdet. Hier ist Verbesserung durch den HVV notwendig, nicht Erteilen von Bußgeldern.

Irene Köster, per E-Mail

Erdogan ist nicht das Volk

9. Juni: Türkei plant ,Maßnahmen‘ gegen Deutschland

Ich sehe die Gefahr, dass nicht nur zwischen Deutschland und der Türkei, sondern auch innerhalb Deutschlands Spannungen zwischen deutschen Staats­bürgern und deutschen Staatsbürgern mit türkischen Wurzeln entstehen. Entsprechend wäre es zu begrüßen, wenn das Verhalten des Herrn Erdogan nicht als repräsentativ für das türkische Volk betrachtet würde. Ich habe viele Jahre mit den Türken im Rahmen der deutsch-türkischen Entwicklungszusammenarbeit in fast allen Regionen der Türkei und auf fast allen staatlichen und gesellschaftlichen Ebenen mit Türken, auch türkischen Kurden, zusammenge­arbeitet. Dabei haben die Türken meinen Respekt gewonnen. Den möchte ich mir von Erdogan nicht kaputt machen lassen. Entsprechend sollten wir die Spannungen auf Erdogan reduzieren und nicht auf die Türken. Um dem Nachdruck zu verleihen, auch verstärkt Urlaub in der Türkei machen und damit ein Signal für einen Fortbestand einer sehr lange existierenden deutsch-türkischen Freundschaft setzen.

Hans-Peter Hansen, Hamburg

Politisch gewollter Fahrradirrsinn

9. Juni: Radverkehr: Streit um die Hauptverkehrsstraßen

Warum muss man eigentlich in Deutschland alles übertreiben? Hamburg möchte Fahrradstadt werden, so wie zum Beispiel Kopenhagen. Aber kann man diese Städte überhaupt miteinander vergleichen? Denn Hamburg ist eine Handels-, Industrie- und Hafenstadt, mit dem Anspruch, eine Weltstadt zu sein. Nun soll nach und nach der (Berufs-)Verkehr durch Fahrradstreifen auf den Fahrbahnen ausgebremst werden, auf Straßen, die sowieso schon überlastet sind. Ich fahre vormitttags einmal die Woche etwa 50 Kilometer durch die Stadt (Walddörfer/Eimsbüttel und zurück) und zähle die Radfahrer auf dieser Strecke. Es sind nicht viele, die ich da sehe. Sicherlich gibt es auch andere Beispiele, aber ich denke, dieser aufkommende politisch gewollte Fahrradirrsinn sollte den wirtschaftlichen Wettbewerb der Stadt nicht unnötig belasten – von den Kosten für die Umbauten der Straßen einmal ganz abgesehen. Außerdem sehe ich die Gefahr, dass immer mehr Kinder ebenfalls auf der Straße fahren werden. Eine gruselige Vorstellung, wenn man bedenkt, dass 40-Tonner an Zehnjährigen auf dicht befahrenen Hauptstraßen vorbeirauschen. Gut ausgebaute und vor allem gepflegte Fahrradstreifen auf Hochbordwegen sollten für alle Verkehrsteilnehmer sicherer und damit die Kosten für den Aufwand wert sein.

Ronald Henftling, per E-Mail

Petra Roth als Bundespräsidentin

11./12. Juni: E-Mail-Verkehr zwischen Hamburg und Berlin

Beim Nennen von Claudia Roth als Kandidatin für die Bundespräsidentschaft läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Es wäre dann für mich an der Zeit, dem Land den Rücken zu kehren. Aber das war ja eine scherzhafte Bemerkung, ich habe es schon verstanden. Dennoch kann ich dem Namen Roth durchaus etwas Positives abgewinnen. Wenn wir daraus eine Petra Roth machten, das wäre für mich die ideale weibliche Besetzung des Präsidentenstuhls.

Ekkehard Below, per E-Mail