Milliarden für Millionäre

10. Juni: Re­kord­preis für Bun­des­liga-Rechte. DFL erhält 1,5 Milliarden Euro pro Saison. ARD-,Sportschau‘ bleibt

Millionären Milliarden Euro von Gebührenzahlern in den Rachen zu werfen ist sittenwidrig. Es ist nicht mehr nachvollziehbar, so viel Geld für eine Sportart zu zahlen. Dieses Geld hätte nützlicher angelegt werden können, zum Beispiel für Vereine, die erst die Grundlagen für gute Spieler legen, die später in der Bundes­liga spielen; für das Engagement der Jugendtrainer und Vereinsverantwortlichen wäre schon ein kleiner Betrag Anerkennung für die Leistung der Jugend- arbeit. Mit welchem Recht gehen die Fernsehanstalten mit den Gebühren so verschwenderisch um?

Peter Thon (40 Jahre Jugendarbeit),
per E-Mail

Kriminelle Clans bekämpfen

10. Juni: War Zwangsheirat das Mordmotiv?

Was da auf Hamburgs Straßen geschieht, erinnert an Szenen aus dem Wilden Westen. Da werden private Streitigkeiten mit Waffengewalt ausgetragen, Menschen erschossen, Unbeteiligte in Lebensgefahr gebracht. Da fragt man sich zu Recht: Wie ist das möglich in einem zivilisierten Land wie Deutschland, das so stolz ist auf seinen Rechtsstaat? Eine Antwort auf diese Frage ist sicherlich komplex. Aber eines scheint nach Aussagen des Kriminologen Kemper sicher: Das entschiedene rechtsstaatliche Vorgehen gegen Clans aus unterschiedlichen Kulturkreisen lässt nicht nur in Hamburg zu wünschen übrig. Was sich da aufgrund falsch verstandener Toleranz in unseren Städten zusammengebraut hat, wird unter anderem in dem Buch der Polizistin Tanja Kambouri eindrücklich geschildert. Dieser Entwicklung muss dringend Einhalt geboten werden. Was bei Rockerbanden möglich ist, muss auch bei kriminellen Clans möglich sein. Man muss nur wollen. Oder muss erst ein Unbeteiligter sterben, bevor etwas geschieht?

Dr. Gerold Schmidt-Callsen, per E-Mail

Auch die Umwelt verändert Kinder

4./5. Juni: Warum Max nicht in die Schule darf

„Nicht die Kinder, sondern unser Blick auf die Kinder hat sich verändert.“ (Schulsenator Ties Rabe, SPD). Die (beliebige) Szene: ein Harburger Supermarkt am Sonnabendvormittag. Ein paar Kinder zwischen drei und fünf Jahren betrachten dessen Gänge offenbar als Spielplatz. Niemand ruft sie zur Ordnung, schon gar nicht die für sie Verantwortlichen. Dergleichen ereignet sich in ähnlicher Form hundertfach und täglich an unterschiedlichen Orten. Ich habe mein Leben mit Kindern verbracht: In den 30er-Jahren im Kindergarten, den meine Mutter recht erfolgreich am Eimsbütteler Heußweg betrieb, als Lehrer im In- und Ausland, an Regelschulen und im Internat. Während dieser Jahrzehnte hat sich die Umwelt der Generationen von Kindern und Jugendlichen in rasant zunehmendem Tempo verändert, und die Kinder und Jugendlichen mit ihr. Nicht so sehr der Blick auf die Kinder, sondern der Einfluss, der die Umwelt auf Kinder ausübt, und der Umgang mit ihnen haben sich verändert. Ties Rabe, der – wäre ich noch berufstätig – Repräsentant meines Dienstherrn wäre, wollte mit seiner These entweder provozieren oder witzig sein. Auf jeden Fall sorgt er für Diskussionsstoff. Auf eine andere Generation bezogen, wäre Herrn Rabes aphoristische Bemerkung zweifellos richtig: „Nicht die Alten, sondern der Blick auf sie hat sich verändert.“

Gerhard Nöthlich, per E -Mail

Nicht um Wohnungen kungeln

7. Juni: Neues Bündnis für das Wohnen wird unterzeichnet

Dank Wohnungsmangel, verursacht von CDU/Grüne, mit Ole von Beust als Bürgermeister, wurden Mieter und werden Mieter schamlos ausgenutzt. Dann kam Olaf Scholz mit seiner SPD, als „Retter“ der Mieter und Spekulanten. Es wurden Wohnungen gebaut – trotzdem blieben die Mieten für Normalverdiener unerschwinglich. Nicht 60 Prozent Wohnungen für Saga/GWG und somit Wohnungen für den Normalverdiener, sondern nur knapp 2000 Sozialwohnungen. Städtischer Grundbesitz wurde für die Profitgier weiter angeboten, damit überhöhte Bau- und später Mietpreise abgezockt werden können. Dann wurde der rote Senat rot-grün – und weiter gehen gute Grundstücke an die Spekulanten. Die Grünen stellen jetzt Verdichtung und Aufstockung in den Vordergrund. Angeblich aus Naturschutzgründen. Nicht zum Vorteil für die Mieter. Statt mit den Menschen zusammen die Natur in Hamburg zu gestalten, wird mit Verbandsmeiern gekungelt, die wie die Grünen theoretische Ideologien oder Träume verfolgen. Wann denken Politiker an die normalen Einkommen und lassen dementsprechende Wohnungen bauen?

Rolf Steinke, Hamburg

Das lieben wir an euch

10. Juni: Geburt auf dem Beifahrersitz

Dieser Artikel – eine glatte Eins mit fünf Herzen. Das lieben wir an euch. Ihr seid eben nicht nur eine Zeitung, sondern das Hamburger Abendblatt.

Andreas Maack, Stöckte