Absehbarer Widerspruch

8. Juni: Strom­tras­sen verzögern sich um mehrere Jahre. Kritik von Kiels Umweltminister Habeck

Umweltminister Habeck hat fast recht. Er hätte schon viel früher sehen können, dass der wahre Grund für die Verzögerung der unkoordinierte Ausbau von Windkraft und Stromtrassen ist. Wie kann man die Windkraft vorpreschen lassen, obwohl die Netze nicht mitkommen? Jetzt verzögert sich deren Fertigstellung ein weiteres und sicher nicht das letzte Mal auf unbestimmte Zeit. Die Abschalttermine für die Kernkraftwerke liegen gesetzlich fest, verbindliche Termine für ihren Ersatz gibt es nicht. Diesen Widerspruch soll niemand geahnt haben?

Dr. Friedrich Weinhold, Norderstedt

Gut aufgehoben bei Asklepios

7. Juni: Asklepios-Chef­ärzte wehren sich gegen Kritik

Als Patient in einem der Asklepios-Häuser kann ich die Behauptungen des Herrn Montgomery nicht bestätigen. Ich fühlte und fühle mich im Gegensatz zu anderen Häusern bei Asklepios gut aufgehoben und habe weder beim ärztlichen noch beim pflegerischen Personal auch nur die Andeutung der behaupteten Missstände bemerkt.

Wolfgang Kessler, Henstedt-Ulzburg

Falsche Abrechnung

Asklepios-Kliniken sind ausschließlich unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit

konzipiert, wie wir als Patienten persönlich erfahren durften. Man schreckt auch

vor „falschen“ Abrechnungen nicht zurück, die erst nach hartnäckigem Widerspruch und mit belegbaren Beweisen zurückgenommen und als Irrtum interpretiert wurden. Die fachliche Führung dieser Kliniken erfolgt, so unser persönlicher Eindruck, zulasten des Klinikpersonals und der Patienten.

Eleonore u. Klaus Hellberg, Hamburg

Gier statt Patientenwohl

Dem Ärztekammerpräsidenten Montgomery kann man für seine klaren kritischen Worte nur danken. Das DRG-System (Fallpauschalen) und die Privatisierung der Krankenhäuser durch große Konzerne haben im letzten Jahrzehnt unser Gesundheitssystem „an die Wand gefahren“. Das ist der Ärzteschaft schon lange bekannt. Täglich höre ich, dass Patienten deswegen schlecht behandelt werden und darunter leiden. Die finanzielle Gier steht schon länger über dem Patientenwohl, was ärztlicher Ethik und Moral eindeutig widerspricht und die Ärzte und Chefärzte in ungeahnte Zwangslagen bringt. Die Politik und die Gesellschaft müssen hier dringendst eine Kehrtwende einleiten.

Dr. med. Bernd Hildebrand, per E-Mail

Polizei sollte sich zurückhalten

7. Juni: Lasche Urteile? Richter wehren sich

Es ist erfreulich, dass endlich mit dem Vorurteil aufgeräumt wird, dass Hamburger Richter zu lasche Urteile, insbesondere bei Einbruchsdiebstählen, fällen. Wer einen Einbruchsdiebstahl begeht, muss mit einer Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu zehn Jahren rechnen. Bewährungsstrafen stellen die Ausnahme dar. Die Polizei, der es in den meisten Fällen aufgrund von personellen Engpässen nicht gelingt, die Einbruchsdiebstähle aufzuklären und der Täter habhaft zu werden und auf deren erfolgreiche Arbeit die Strafrichter angewiesen sind, sollte sich in ihrer Kritik an der Praxis der Strafrichter zurückhalten. Der Druck, der auf den Strafrichtern lastet, möglichst zeitnah nach der Tat die Hauptverhandlung anzuberaumen, ist enorm. Vielfach müssen die Strafrichter über die Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungen in Auftrag geben, um eine Hauptverhandlung ohne weiteren Aufklärungsbedarf durchführen zu können. Man kann nur im Hinblick auf die Kritik der Polizei konstatieren: Schuster bleib bei deinen Leisten!

Dr. Claus Rabe, per E-Mail

Groteske Unterstellungen

4./5. Juni: Schumachers Woche. Die rhetorischen Tricks der Rechten, Hamburger KritIken. Die Wahlhelfer der AfD und Schäuble: ,Die AfD ist rechtsdemagogisch‘

So sieht es also aus, wenn man die AfD, wie Herr Iken zu Recht fordert, „inhaltlich stellt, ihren Populismus mit Fakten entzaubert ...“: Auf der ersten Seite bekommt Herr Schumacher die Gelegenheit, eine pseudo-intellektuelle Breitseite gegen die „Rechten“, insbesondere die AfD, abzufeuern. Von Fakten ist da zwar nichts zu lesen, dafür wird eine Unterstellung nach der nächsten aneinandergereiht – insgesamt eine schon grotesk zu nennende Verdrehung der Realitäten. Was gänzlich fehlt, ist der wesentliche „rhetorische Trick“ der Medien und der Politik: die persönliche Abwertung der Gegner und ihrer Anhänger (Hetzer, Rassisten, Nazis usw.). Mit denselben Mitteln „argumentiert“ Herr Schäuble. Einerseits kann er gar nicht oft genug darauf hinweisen, wie ernst er die Besorgnisse vieler Menschen nimmt, andererseits kann es sich natürlich nur um „Rechtsdemagogie“ handeln, wenn eine Partei der CDU Wähler abnimmt. Denn die CDU hat natürlich alles richtig gemacht. Und dazu wird dann ausgerechnet das Abkommen mit der Türkei hochgelobt, das bisher so gut wie gar nicht zum Tragen gekommen ist, geschweige denn irgendeinen tatsächlichen Nutzen hatte. Dass er bei der nächsten Frage dieses tolle Abkommen wegen der Drohungen und Erpressungsversuche des Herrn Erdogan schon wieder infrage stellen muss, spielt dann schon keine Rolle mehr. Genauso wenig passen natürlich die neuen Fluchtrouten in dieses schlichte Bild und werden deshalb auch gar nicht erwähnt: keine Logik, keine Rationalität, nur Propaganda durch Verschweigen, Verdrehen und Beschimpfen. Die Krone wird dem Ganzen dann damit aufgesetzt, dass mögliche Steuererleichterungen ins Spiel gebracht werden. Und das, obwohl jedem klar ist, dass die immensen Kosten der Integration noch nicht einmal seriös abzuschätzen sind. Wie war das noch einmal mit dem Populismus?

Gerhard Leuner, per E-Mail