China unterstützen

28./29. Mai: Die Chinesen kommen. Übernahmewelle erfasst Maschinenbau

Das Bild des Kommentators trifft den Kern des fast tragischen Konflikts zwischen dem Rivalen China und den westlichen Industrienationen: „Das Reich der Mitte ist ein tönerner Riese, es ist zum Wachstum verdammt, um das Land innenpolitisch stabil zu halten. Sollte die Konjunktur einbrechen, drohen Verwerfungen.“ Gnade uns Gott, wenn China aus den Fugen gerät. Es ist in unserem eigenen Interesse, dieses Entwicklungsland bei einem kontinuierlichen Wachstum und einer politischen Entwicklung mit Augenmaß zu unterstützen.

Uwe-Carsten Edeler, Hamburg

Radfahr-Trend verschlafen

28./29. Mai: Sind Hamburgs Radler nicht reif für die Fahr­rad­stadt?

Weder die Radfahrer sind reif für die Stadt, noch ist die Stadt reif für die Radfahrer. Hamburg hat leider einiges verschlafen, sich nicht rechtzeitig auf die wachsende Zahl der Radfahrer eingestellt. Dennoch ist es kein Grund für die Radfahrer, sich danebenzubenehmen.

Frank Possel, Reinbek

Die Perspektive wechseln

Die Hamburger Radler sind so reif für die Fahrradstadt, wie die Autofahrer reif sind für die Autostadt. Wenn alle Beteiligten sich der geringen Mühe unterziehen würden, die Welt jeweils mit den Augen des anderen zu sehen, wären die Probleme im Umgang mit­einander schnell gelöst. So aber beharrt jeder darauf, den Stein der Weisen zu besitzen, und weist dem jeweils anderen die Schuld für erlittenes Ungemach zu. Das ist zwar bequem, hilft aber keinen Meter weiter.

Andreas Kaluzny, per E-Mail

Vergebung ist christlich

28./29. Mai: To­ten­ge­den­ken für einen IS-Kämp­fer

Für mein christliches Verständnis ist Vergebung ein wichtiger Bestandteil. Wenn ein 17-Jähriger sein Handeln als Irrweg öffentlich bekennt, ist das etwas Besonderes, Seltenes und möglicherweise für andere junge Menschen in dieser Situation ein Vorbild. Warum sollen nicht beide Religionen dieses Verhalten würdigen? Zur Zeit des Dritten Reichs haben auch deutsche Christen grausame Verbrechen an Juden und anderen Ethnien begangen. Ich habe nie gehört, dass einem der Mittäter eine Trauerfeier in einer christlichen Kirche versagt wurde. Der Mutter dieses Jungen danke ich, dass sie mit ihrem öffentlichen Handeln zur Versöhnung der Religionen beigetragen hat.

Silke Schürmann, Hamburg

Gläubige in Trauer vereint

Der junge Mann, Florent, hat zu spät gemerkt, dass er sich auf einem Irrweg befand, und musste dafür mit seinem Leben bezahlen. Man kann Pastor Wilm nur danken, dass er für die Familie diese Trauerfeier veranlasst hat. Gerade die christliche Kirche, die den Gedanken an Nächstenliebe und Anteilnahme auf ihre Fahne geschrieben hat, ist verpflichtet, ihn auch in die Tat umzusetzen. Die evangelische Kirche auf St. Pauli hat keine Grenze überschritten, sondern versucht, alle Gläubigen jeder Religion zu vereinen und damit auch Grenzen zu öffnen.

Gisela Buchenau, per E-Mail

Liebe kann Sünden verzeihen

Wenn wir aufhören, daran zu glauben, dass Liebe die größten Sünden verzeihen kann, die Meinung vertreten, dass überkonfessionelle, öffentliche Trauerfeiern nur für Menschen angemessen sind, deren Biografie keine „Brüche“ aufweist, dann haben wir keine Chance auf Frieden.

Andrea Stolpmann, per E-Mail

Pflegende gehen leer aus

27. Mai: Ärz­te­kam­mer greift Asklepios massiv an

Schön, dass sich die Ärztekammer öffentlich zu den Machenschaften von Asklepios äußert. Leider gibt es für die Pflegenden in Deutschland keine entsprechende Institution. Die Ärzteschaft wird aufgefordert, „Kante zu zeigen“, wenn es um ihre Arbeitsverträge geht. Dies dürfte sich bei der Allmacht von Asklepios auf dem Hamburger Gesundheitsmarkt schon schwierig gestalten. Schön wäre es auch, wenn sich die Medien einmal öffentlich zu dem Thema Pflegenotstand äußern würden. Wohin wird der bei den Ärzten aufgebaute Druck wohl weitergegeben? Die mengenmäßig in den letzten Jahren stark dezimierten Pflegenden in den Krankenhäusern leiden ganz massiv unter den steigenden Anforderungen, die durch die Ärzteschaft nach unten weitergereicht werden. Können leitende Ärzte wenigstens noch in Teilen an den Gewinnen im Gesundheitswesen partizipieren, gehen alle Pflegenden seit Jahren nahezu leer aus. Am Schlimmsten sieht es am Ende der hierarchischen Pyramide aus, da steht der Patient. Sehr häufig ist dieser, schlecht informiert, übervorteilt und von völlig überlastetem Pflegepersonal abhängig.

Pflegekraft, Name der Red. bekannt

Respekt den Kleinspendern

26. Mai: Das Freezers-Drama

Bei den Freezers handelt es sich nicht um einen Sportverein, sondern um ein Wirtschaftsunternehmen mit hoch bezahlten Angestellten (Spielern), mit dem Ziel, möglichst viel Gewinn zu erzielen. Wenn die Zahlen dann schlecht sind, ist es so wie bei allen defizitären Unternehmen: Lohnkürzungen und Entlassungen. Haben die Fans schon vergessen, dass der Hauptsponsor AEG aus den Munich Barons wegen finanzieller Probleme die Freezers geschaffen hat? Ligen, in denen sich Investoren einkaufen können, haben doch kaum einen sportlichen Wert, weil sie ausschließlich Gewinne generieren sollen. Mein Respekt gilt den Kleinspendern. Fans, die kaum in den Gehaltsregionen der Spieler verkehren, denen für billigst hergestellte und dann teuer verkaufte Fanartikel Geld aus der Tasche gezogen wurde. Nun bringen sie finanzielle Opfer. An der Position Hamburgs als Sportstadt zu mäkeln ist in diesem Fall unangebracht. Alle Sportarten, die auch für Breitensportler da sind, sollten gefördert werden, aber keine Sportunternehmen, die aus den USA gelenkt werden.

Harald Danck, per E-Mail