Rechnung an den Steuerzahler

28. April: 4000 Euro Prämie – starten Elek­tro­au­tos jetzt durch? Große Koalition will die alternative Antriebsart schon ab Mai fördern

Das darf doch alles nicht wahr sein. Der Steuerzahler soll den Kauf teurer Elektroautos subventionieren. Die Krankenschwester, die Pflegekraft und die Verkäuferin bezahlen einen Teil eines teuren Autos, das sie sich niemals selbst kaufen könnten. Sie subventionieren Autokäufer, die den Wagen unabhängig von dem Preis kaufen würden. Wenn wenigstens das Gesamtkonzept stimmen würde. Attraktivere Autos, genug und schnelle Ladestationen und leistungsfähigere Batterien.

Bruno Iversen, per E-Mail

Für Handwerker interessant

Mit dieser Prämie und damit einer neuen Subvention schafft die Regierung lediglich eine Konkurrenz zum ebenfalls stark subventionierten ÖPNV. Denn wegen ihrer geringen Reichweite sind Elektroautos für den Privatfahrer im Wesentlichen nur in der Stadt nützlich. Was Politik und Automobilindustrie offenbar nicht erkannt haben, ist der Einsatz von elektrisch betriebenen kleinen Nutzfahrzeugen für Handwerker und Zustelldienste, die immer nur innerstädtisch eingesetzt werden. Das würde die Luft in den Städten entlasten. Gefördert werden sollten dagegen Fahrzeuge mit Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis, die mit Überschusswasserstoff aus Windkraft – wie heute mit Flüssiggas oder Erdgas – an normalen Tankstellen betankt werden könnten und damit keine eingeschränkte Reichweite hätten. Die Technik gibt es, die Hamburger Hochbahn setzt sie seit Jahren in Bussen ein.

Dr. Gunter Alfke, Hamburg

Vorbild Italien

27. April: Schluss mit den kos­ten­lo­sen Plas­tik­tü­ten. Rund 260 Unternehmen verpflichten sich, künftig Geld zu verlangen

Diese zahmen fünf bis 50 Cent werden doch niemandem wehtun. Nur die ersatzlose Abschaffung der Plastiktüte ist der einzig konsequente Weg. Die Firmen könnten den Aufwand für Einkauf einerseits und die Verbuchung andererseits sparen. In Italien ist die Plastiktüte abgeschafft. Und siehe da: Die Leute ziehen völlig selbstverständlich mit ihren eigenen Einkaufstaschen und Beuteln in die Supermärkte.

Brunhilde Krüger, Hamburg

Plastiktüte ersatzlos streichen

„Schluss mit kostenlosen Plastiktüten“ verfehlt das Ziel. Dafür Geld zu nehmen hilft der Umwelt nicht, vielmehr müssten die Tüten aus dem Verkehr gezogen und geeigneter Ersatz beschafft werden.

Danielle Börger-Ahlburg, per E-Mail

Clevere Marketingidee

27. April: Erster Ver­si­che­rer bietet Krebs­po­li­cen an. Hamburger Hanse Merkur geht bei Kundengewinnung neue Wege

Der Artikel hat mich in Rage gebracht. Wie kann man ohne gesicherte Erkenntnisse behaupten, dass jeder zweite Bundesbürger im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken wird? Es ist traurig genug, dass so viele Menschen daran erkranken und die Ursachen immer noch nicht mit allem Nachdruck untersucht werden. Mit dieser Behauptung wird doch nur die Angst der Menschen weiter geschürt. Für mich ist ­diese Versicherung lediglich eine clevere Marketingidee, um neue Gelder ­einsammeln zu können. Zudem wird wieder einmal die Zweiklassengesellschaft im Gesundheitswesen zementiert. Die Mehrheit der gesetzlich ­Versicherten sollte sich diese unberechtigten und aus der Preußenzeit stammenden Privilegien, vor allem im Beamtentum, nicht länger gefallen lassen. Es ist höchste Zeit für die Einführung einer Bürgerversicherung, damit alle Menschen, zumindest im Gesundheitswesen, eine gleiche Behandlung erfahren.

Helmut Pingel, per E-Mail

Deutsche Bucht gehört allen

27. April: Hamburger Ha­fen­schlick darf in die Nordsee. Schleswig-Holstein genehmigt Umlagerung von zehn Millionen Kubikmetern

Da verdient der eine Teil Deutschlands, Schleswig-Holstein, an dem anderen Teil Deutschlands, Hamburg, das den Schlick aus Hafen und Elbe in die Nordsee verklappen muss. Wieso gehört dieser Teil der Nordsee denn dem Land Schleswig-Holstein und nicht ganz Deutschland? Wir sprechen doch auch von der Deutschen Bucht. Wenn wir vor Dänemark den Schlick ausbringen würden, wäre für mich eine Zahlungsforderung seitens Dänemarks noch logisch. Es lebe der fröhliche Föderationsstaat, und der Steuerzahler darf mal wieder für diesen Unsinn aufkommen. Es wird höchste Zeit, dass wir einen Nordstaat bekommen, damit wäre das Problem gelöst.

Harald Fischer, Quickborn

Kirche lebt von Menschen

23./24. April: Jede dritte Kirche vor dem Aus. Synode Hamburg-Ost will auf viele Gebäude verzichten

Kirchen, sakrale Räume haben zweifellos eine große, nicht zu unterschätzende Bedeutung. Aber im Mittelpunkt kirchlicher Arbeit stehen die Menschen, nicht die Gebäude. „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt. 18,20). Unabhängig davon, wo sie versammelt sind. Kirche lebt von Beziehung.

Reinhard Soltau, per E-Mail

Butter teurer verkaufen

19. April: Keine krumme Sache. Supermärkte verkaufen Obst mit Schönheitsfehlern

Vielleicht kann der Kunde einen Wandel herbeiführen, indem er im Supermarkt nicht genormtes Gemüse kauft. Hier aber noch eine andere Idee: Die Anfänge von Aldi lagen im Verkauf von billiger Butter. Billiger als die Konkurrenz. Heute könnte Aldi (oder andere Discounter) folgende Kampagne starten: Wir verkaufen Butter etwas teurer! Damit sich für Bauern die Milchwirtschaft wieder lohnt. Der Verbraucher würde zehn bis 20 Cent pro 250 Gramm mehr vielleicht so vernünftig finden, dass es einen Versuch wert sein könnte.

Sulca Huber, per E-Mail