Mehr Betreuung durch Lehrer

20. April: Stadt­teil­schu­len fehlen starke Schüler

Ziel von Stadtteilschulen muss es sein, möglichst viele Schüler aus sozial schwachen Stadtteilen und aus bildungsfernen Schichten und Elternhäusern zum Abitur zu führen. Wie kann das gelingen? Die Lehrer von Stadtteilschulen müssen nachmittags bei ihren Schülern sein, um mit diesen gemeinsam die Hausaufgaben zu kontrollieren, Hilfestellung zu geben und nicht verstandene Unterrichtsinhalte zu vermitteln. Während in den bürgerlichen Stadtteilen die Eltern dies als selbstverständliche Zwangsbeglückung akzeptieren, gibt es in den schwachen Stadtteilen niemanden, der sich nachmittags um die Bildung der Kinder bemüht. Darin liegt der eigentliche soziale Skandal. Wenn sich die Lehrkräfte nachmittags ihrer Stadtteilschüler annehmen würden, hätten diese Schulen bald genug Gymnasialempfehlungen, die sie selbst rekrutiert hätten.

Dr. Jochen Krämer, per E-Mail

Vorurteile abbauen

Viele Eltern haben Angst, dass aufgrund der hohen Zahl an Flüchtlingskindern und Inklusionsschülern ihre eigenen Kinder nicht angemessen beschult werden. Auch wir haben ein leistungsstarkes Kind, das wir dieses Jahr bewusst an der Stadtteilschule angemeldet haben, da wir sie für die bessere Schulform halten. Die Vorurteile und Ängste müssen abgebaut werden, dann werden auch die Stadtteilschulen stärker.

Claudia Steffen, per E-Mail

Unsinniger Polizeiaufwand

20. April: Massive Kritik am Blitz­ma­ra­thon

Was will der große Polizeiaufwand bezwecken? Als HVV-Nutzer möchte ich auch gerne wissen, wo die nächste Fahrscheinkontrolle erfolgen wird. Ein Leistungssportler möchte gerne zwei Wochen im Voraus erfahren, wann die Dopingkontrolleure kommen. Beide Beispiele werden als unsinnig empfunden. Warum gilt das nicht auch für Autofahrer? Vorschriften und Gesetze werden festgelegt, damit wir in der Gesellschaft gut und gefahrfrei leben können. Zuwiderhandelnde müssen mit Strafen rechnen.

Horst Palzer, Hamburg

Letzte Chance für HSV

20. April: Fans verlieren Glauben an den HSV

Man kann über den HSV sagen, was man will, aber er bleibt sich zumindest treu. Wie schon in den vergangenen Jahren zeigt er, wenn es darauf ankommt, keine Leistung und taumelt dem Abstieg entgegen. Dass der HSV gegen Dortmund verloren hat, ist keine Schande und war zu erwarten, aber dass er am vorletzten Wochenende im Heimspiel gegen den schwachen Aufsteiger Darmstadt verloren hat, ist ein nicht wiedergutzumachender Fauxpas. Das Spiel gegen die zu neuem Selbstbewusstsein gekommenen Bremer ist die letzte Chance für den HSV – wenn da auch wieder gepatzt wird, geht es unwiderruflich Richtung Abstieg. Dann kann man nur sagen: So traurig es für die Hamburger sein mag, aber dieser unmotivierte Haufen muss erstmals in seiner Geschichte absteigen. Vielleicht kehrt dann die Motivation zurück.

Helmut Jung, Hamburg

Hohe Belastung für Landwirte

18. April: Gänsewochen auf der Insel Neuwerk. Naturerlebnis und Erholungsreise

Das, was dem städtischen Naturliebhaber als unvergleichliches Naturschauspiel empfohlen wird, ist für den ortsansässigen Landwirt ein Gräuel und eine schwere Belastung. In Küstennähe werden Getreidefelder nahezu kahl gefressen und der Raps durch Verbiss der Haupttriebe schwer geschädigt. Auf Neuwerk wird durch Beäsung der Weiden und durch die Ätzwirkung des Gänsekots der Weideauftrieb bis in den Juni hinein verzögert und die Grasnarbe oft schwer geschädigt. Die Düngeverordnung reglementiert für den Landwirt die zulässige Stickstoffdüngung und den als schädlich erkannten Ni­trateintrag. Wer den Nitratgehalt des Gänsekots kennt, fragt sich besorgt nach dem Flächenzustand, wenn der Gänsebesuch beendet ist. Der Grasnarbenzustand – auch der Hochwasser-Schutzdeiche – spricht eine deutliche Sprache. So hat auch diese Medaille zwei ganz verschiedene Seiten.

Hans-Joachim Otto, Hamburg

Wünsche eines E-Autofahrers

16./17. April: Mehr Ladepunkte für Elektroautos in Deutschland

Bravo, Herr Minister! Ein Schritt in die richtige Richtung. Damit dieser nicht zum Fehltritt wird, habe ich als E-Autofahrer drei Wünsche. Erstens: Schnell-Ladesäulen (ab 43 kW) für die drei gebräuchlichen Steckertypen an den Autobahnen alle 50 Kilometer. Zusätzlich Ladesäulen mit geringerer Leistung überall dort, wo man sich länger aufhält (Ausflugsziele, Einkaufszentren). Zweitens: Ein einheitliches einfaches Abrechnungssystem per Kreditkarte. Drittens: Der Preis für die Kilowattstunde sollte niedriger sein als die äquivalenten Spritpreise, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen.

Robert Raffel, Seevetal

Empörende Pauschalisierung

14. April: ,Verbale Lynchjustiz‘. Der Hamburger Jurist Gerhard Strate über TV-Moderator Jan Böhmermann

Herr Strate, Herr Strate, Sie stellen fest, dass ein Satiriker nicht mehr darf als ein Bürger. Die Meinung können Sie haben, aber überlassen Sie es doch lieber einem Gericht, darüber zu urteilen. Was ich empörend empfinde, ist, dass Sie unsere Gesellschaft pauschal aufgrund des Medienhypes, wie Sie es nennen, „in einem Zustand geistiger und moralischer Verwahrlosung“ sehen. Muss es gleich das ganze Volk sein? Warum hat die juristische Elite, zu der Sie vermutlich zählen, nicht dazu beigetragen, dass der unselige § 103 StGB verschwindet? Die Anwendung der Paragrafen 185 und 187 StGB bleibt schwierig genug im Einzelfall. Warum der „Fall“ Böhmermann so hochgepuscht wird, dürfte allen klar sein: Das Versagen der EU soll wohl mit dem Thema gedeckelt werden. Da scheint kein Preis zu hoch zu sein. Umso erfreulicher ist die Pro-Böhmermann-Stimmung in unserem Land inklusive der ZDF-Intendanz bis zum Parlamentspräsidenten Herrn Schulz. Respekt.

Walter Molter, Schenefeld