Zur Rechenschaft ziehen

1. April: Hamburger Pflegeeltern verklagen die Stadt. Zum ersten Mal in Deutschland verlangt ein Ehepaar Schmerzensgeld und Schadenersatz ­wegen schwerer Grundrechtsverletzung

Mit zunehmender Empörung und zunehmendem Entsetzen haben wir den Bericht über das Leid des Mädchens und den Kampf der Pflegeeltern gelesen. Entsetzt sind wir über die Art und Weise, wie die Jugendbehörde und die Verantwortlichen im Senat diesen Fall bisher behandelt haben. Wir wünschen uns, dass die Anklage Erfolg hat und die Verantwortlichen in der Behörde und im Senat deutlich zur Rechenschaft gezogen werden.

H. und W. Maßmann, per E-Mail

Viele Bretter bohren

Solange Kinder keine Lobby haben, ist es gut, dass es zumindest Menschen wie Herrn Haarmeyer gibt, der immer wieder aufzeigt, wie Bürokratie mit ihnen umgeht. Nur so wird sich irgendwann einmal etwas an der Wertschätzung den Kindern gegenüber ändern, auch wenn bis dahin noch viele Bretter zu bohren sind. Dank aber auch ans Abendblatt, das seinen Journalisten immer wieder den Raum gibt, derartige Fälle zu recherchieren und ins Blatt zu bringen.

Edith Aufdembrinke, DAGO Kinderlobby e. V., per E-Mail

Nicht zu ersetzen

2./3. April: Neues Körber-Haus in Bergedorf als Begegnungszentrum geplant

Mit dem Abriss des Senioren-Cen-trums in Bergedorf am Gräpelweg stirbt auch der Begriff „Haus im Park“ der Körber-Stiftung. Was würde wohl heute der verstorbene „Anstifter“ Kurt A. Körber zu diesem Vorhaben sagen? Sein Bestreben war es, dass nicht nur in Bergedorf ein „Haus im Park“ (1977) steht, sondern auch in anderen Stadtteilen Hamburgs. Ein neues Körber-Haus an einem verkehrsreichen Standort (Eingang zum Bergedorfer Tor) kann das jetzige Haus im Park in keiner Beziehung ersetzen.

Hans H., Hamburg

Im Hundertwasser-Stil

2./3. April: Dach­gar­ten auf Feld­stra­ßen-Bunker soll zum Dschungel werden

Großartig, dass die Umgestaltung des Daches des Feldstraßen-Bunkers realisiert werden soll. Muss denn die hässliche, betongraue Außenfassade unbedingt bleiben? Die touristische Attraktion dieses Gebäudes könnte für Hamburg doch noch erheblich dadurch gesteigert werden, wenn die Fassade im Hundertwasser-Stil gestaltet würde. Beispiele finden sich z. B. in Wien (Krawinahaus, Fernwärmewerk Spittelau und weitere), in Darmstadt (Waldspirale), die Kindertagesstätte in Heddernheim bei Frankfurt, in Essen (Ronald McDonald Haus) usw. Diese Farbenfröhlichkeit könnte signalisieren, ja, wir erhalten diesen Bunker (auch als mahnende Erinnerung an diesen grässlichen Krieg), aber Hamburg, Deutschland hat sich gewandelt und ist bereit, das auch zu zeigen.

Udo Bauer, Wedel

Ruine an der Costa Brava

Warum fallen Sie und andere immer wieder auf eine solch verlogene Architekturdarstellung herein? Zunächst sollen auf dem Bunker mehrere Stockwerke aufgebaut werden. Fenster wirken nach außen schwarz – zunächst einmal wird man also schwarze Fensterbänder sehen auf dem Bunker. In unserer Familie waren am Ende des Krieges Flakhelfer auf dem Bunker. Sie berichten, dass dort oben ständig ein scharfer Wind weht. Glauben Sie wirklich, dass dann dort eine hübsche immergrüne Landschaft entsteht? Wer wird die intensive Pflege leisten, die dann erforderlich ist? Ich befürchte eher, dass nach einigen Jahren das Objekt wirkt wie eine Investitionsruine an der Costa Brava. Sind nicht andere Aufgaben wirklich dringlicher in der Stadt? Aber vielleicht kann man da dennoch Geld verdienen. Nur das sollte dann auch ehrlich gesagt werden.

Matthias Frinken, Hamburg

Schnellbus nicht vergessen

1. April: Ladestationen für Handys in Bussen und Bahnen

Es ist echt toll, dass in Bussen und Bahnen Ladestationen für Handys eingerichtet werden sollen. Das scheint sehr wichtig zu sein, egal, was es kostet. Aber die Fahrgäste, die auf den Schnellbus angewiesen sind, die sollen ruhig den saftigen Zuschlag zahlen. Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Wenigstens abends sollte dieser ungerechte Zuschlag endlich abgeschafft werden. Den HVV wird es nicht ruinieren.

Friderun Böttger, per E-Mail

Notfalls Handy-Wagen

Mit Freude habe ich bei der Abstimmung (Hochbahn befragt Kunden, die Redaktion) bezüglich der USB-Anschlüsse für Handys und Tablets gesehen, dass es hierzu eine klare Ablehnung gibt. Nach meiner Ansicht liegt das unter anderem daran, dass es viele Fahrgäste stört, dass eine kleine Minderheit von Mitfahrern die Mehrheit durch Handyklingeln und lautes Telefonieren stört. Wann wird der HVV endlich die Mehrheit schützen, ähnlich wie es beim Rauchen funktioniert? Notfalls kann der HVV ja spezielle Handy-Wagen einrichten und sie ansonsten verbieten.

Burkart Venzke, per E-Mail