Ergebnis der Verkehrspolitik

30. März: In Zeiten von Amazon. Mit Lenffer muss ein weiteres Hamburger Traditionsgeschäft Insolvenz anmelden

Wenn die Priorität des gegenwärtigen Hamburger Senats bei Busbeschleunigung und Fahrradverkehr liegt, sollte man sich über die Folgen nicht wundern. Größere oder sperrige Einkäufe mit Bus oder Fahrrad zu erledigen ist zumindest unbequem, wenn nicht meist unmöglich. Die politisch gewollte Verteufelung des privaten Automobils trägt maßgeblich zur Verödung der Innenstadt bei.

Lüder Osmers, Schenefeld

Lieferung an die Haustür

Einzelhandel in der Stadt: fehlende Parkplätze, Einschränkung durch das Ladenschlussgesetz, Demonstrationen und Aufmärsche an den schönsten Einkaufstagen, nicht immer motiviertes Personal. Internethandel: 24 Stunden Service, volle Preis- und Angebotstransparenz, Lieferung an die Haustür. Fazit: Zeit und häufig Geld gespart für einen Ausflug ins Hamburger Umland.

Michael Hahn, per E-Mail

Wahnwitzige Ladenmieten

Ich vermisse in Ihrem Leitartikel, dass ein gerüttelt Maß an Schuld bei den Vermietern der Geschäftsräume liegt, die wahnwitzige Quadratmeterpreise verlangen, die nur noch von Geschäften wie H&M bezahlt werden können.

Mathias Knieper, Reinbek

Erdogan braucht dickeres Fell

30. März: Der türkische Staatschef ­Erdogan fühlt sich be­lei­digt

Die Pressefreiheit ist ein wichtiges Gut. Wenn alles, was unangenehm ist, verboten wird, gibt es keine Diskussionsgrundlagen mehr, bleibt nur die Einheitsmeinung. Nein, das hatten wir in Deutschland schon einmal, und es darf sich nie wiederholen. Ich will weiterhin meine Meinung – in einem angemessenen Ton – sagen. Sehr geehrter Herr Erdogan, als Regierungschef brauchen Sie dringend ein dickeres Fell.

Anke Petersen, Reinbek

Teurer London Tower

30. März: Warum Hamburgs Museen nicht gratis sind

Es stimmt, dass in Großbritannien viele Museen kostenlos sind. Aber versuchen Sie mal, den Tower zu besichtigen: 25 Pfund (31,80 Euro) für einen Erwachsenen, 63 Pfund (80 Euro) für eine Familie lassen einen zweimal nachdenken. Oder das Marinemuseum (Historic Dockyard) in Portsmouth: Es ist riesig und wirklich gut, aber es gibt nur Jahreskarten, zum stolzen Preis von 32 Pfund (40 Euro) für einen Erwachsenen bzw. 85 Pfund (108 Euro) für eine Familie, online vorgebucht immerhin 20 Prozent günstiger. Dass wir den Rest des Jahres kostenlos hineingedurft hätten, war für uns als Touristen ein schwacher Trost.

Margarethe Meinke-Peters, Hamburg

Verkürzte Pausenzeiten

29. März: Deutlich mehr Ver­spä­tun­gen bei Bahnen und Bussen in Hamburg

In meinem Bekanntenkreis sind mehrere Mitarbeiter des HVV, darunter Busfahrer. Sie berichten mir, dass die Pausenzeiten am Ende einer Fahrt in den letzten Jahren mehrmals verkürzt wurden. Auch anderswo wurden Pufferzeiten verkleinert. Diese Zeiten sind oft keine richtigen Pausen, sondern dienen dem Ausgleich von kleinen Verspätungen, die unvermeidbar sind. Alles wird enger getaktet, auch in der ­U-Bahn. Da sollte man sich nicht wundern, wenn die angestrebten Pünktlichkeitsmaßstäbe verfehlt werden. Tatsächlich ist der HVV für meine Begriffe erstaunlich zuverlässig, auch und gerade im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten. Und die allermeisten Busfahrer sind sehr freundlich und hilfsbereit – obwohl sie häufig von Fahrgästen angeraunzt werden. Probieren Sie mal Berlin.

Klaus Frederking, Hamburg

Müllbehälter aufstellen

29. März: Trotz Um­welt­richt­li­nie: Keine Öko-Gas­si­beu­tel in Hamburg

Öko-Gassibeutel wären ein Freifahrtschein, die Tüten in die Landschaft zu werfen. So ist das nicht gedacht. In der Tat findet man viele Hundekotbeutel im Grünen. In unseren Nachbarländern dagegen findet man oft auch zur Entsorgung der Gassibeutel aufgestellte Behälter. Stecken die Hundebesitzer denn hierzulande die Beutel in ihre Taschen?

Silvia Marwede, per E-Mail

In Bildung investieren

23. März: In Zeiten des Terrors. Die Anschläge von Brüssel werfen auch in Deutschland Fragen auf

Einen Aspekt möchte ich gerne hinzufügen, der bisher in keinem diesbezüglichen Diskurs erwähnt wurde: Unsere Gesellschaft muss sich fragen, aus welchen Gruppen sowohl Rechtsextremisten als auch zu islamistischem Terror bereite junge Menschen von ihren Verführern rekrutiert werden. Es handelt sich hierbei überwiegend um arbeitslose junge Männer. Also haben wir auch ein Bildungsproblem. Die gefährdeten jungen Männer fühlen sich von der Gesellschaft ausgegrenzt oder grenzen sich selber aus. In der Regel mangelt es ihnen an einem gesunden Selbstwertgefühl. Zu viele Jugendliche finden nach Abschluss der Hauptschule keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Andere beenden gar nicht erst die Schulausbildung, weil sie glauben, dass dies „nichts bringt“. Aus meiner Sicht ist eine bessere Bildung die beste Prävention gegen jedwede Radikalisierung. Dazu gehört eine frühkindliche Bildung mit der Möglichkeit für Einwanderer, Deutsch zu lernen, um dann dem Unterricht in der Schule folgen zu können. Dazu gehören ein verbesserter Schulunterricht, der zu einem qualifizierten Hauptschulabschluss führt, und eine Ausweitung der Jugendhilfe. Jeder Mensch ist wertvoll, auch ohne Abitur. Diese Maßnahmen lassen sich nur mit mehr Personal umsetzen. Das kostet viel Geld. Aber die Bereitstellung dieser Mittel entspricht einem Bruchteil dessen, was die Reparatur einer weitergehenden Fehlentwicklung kostet. Auch die großen Unternehmen sind gefordert, unterqualifizierte junge Mitbürger auszubilden. Es geht um nichts weniger als um die Zukunft unserer Gesellschaft und den Erhalt des sozialen Friedens.

Hans-Hermann Jansen, per E-Mail